Veröffentlicht am 03.12.2011 09:04

„Wir haben beide etwas voneinander!”

Spenglermeister Hubert Leib (rechts) verlötete die Hülse sorgfältig. (Foto: job)
Spenglermeister Hubert Leib (rechts) verlötete die Hülse sorgfältig. (Foto: job)
Spenglermeister Hubert Leib (rechts) verlötete die Hülse sorgfältig. (Foto: job)
Spenglermeister Hubert Leib (rechts) verlötete die Hülse sorgfältig. (Foto: job)
Spenglermeister Hubert Leib (rechts) verlötete die Hülse sorgfältig. (Foto: job)

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat am 30. November den Grundstein für seine Kinderkrippe an der Kidlerstraße 34 gelegt. Bei der Feier sprachen die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des SkF, Leopoldine Grupp, und Diözesan-Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger. Anschließend wurde die Dokumenten-Zeitkapsel mit Bauplänen, Münzen und Zeitungen in die Erde eingegraben.

Seit Juni wird in der Kidlerstraße 34 gebaut: Bis Ende nächsten Jahres soll dort eine Kinderkrippe mit 48 Langzeitplätzen in vier Gruppen für 0- bis 3-jährige Kinder entstehen. Es sind bisher schon 25 Voranmeldungen eingegangen, so Leopoldine Grupp. Die Landeshauptstadt München und der Freistaat Bayern haben für den Neubau einen Zuschuss von 1,8 Millionen Euro genehmigt, die fehlenden Mittel stellt der SkF.

Leopoldine Grupp wies stolz auf die Erfahrungen des SkF in der Kinderbetreuung hin: Seit über 20 Jahren betreibt der Verein die Krippe in Thalkirchen: „Wir sind Profis!” Von der neuen Einrichtung werde Sendling profitieren: „Wir tragen etwas wirklich Großartiges in das Viertel herein”, meinte Grupp. Der Neubau an der Hangkante führe zu einer klassischen „Win-Win-Situation”, ist sich die stv. SkF-Vorstandsvorsitzende sicher: „Wir und Sendling haben beide etwas voneinander!” Prälat Hans Lindenberger, der bei der kleinen Feier an der Baugrube den Segen Gottes für das Bauvorhaben erbat, erinnerte an die christliche Bedeutung des Grundsteins als Symbol für Jesus. „Mit dem Grundstein verbinden wir Hoffnung und Zuversicht”, meinte Lindenberger. Mit einem Jesaja-Wort aus der Bibel zeigte er, dass Menschen dieses Gottvertrauen schon vor 2.700 Jahre mit dem Legen eines Grundsteins zum Ausdruck brachten. Er wünschte der SkF-Krippe, dass christliches Leben das Haus erfüllen möge.

Das denkmalgeschützte Vorderhaus an der Kidlerstraße wird ebenfalls umgebaut. Dort werden drei Bereiche des SkF einziehen: die Mutter-Kind-Einrichtung „Haus Domicilia“ mit sieben Wohnungen, das Sozialpädagogisch Betreute Wohnen (SBW) für junge Frauen mit drei Apartments sowie eine Wohngruppe für strafentlassene Frauen mit insgesamt vier Plätzen. Die Social Sense gGmbH, eine Tochter des SkF, betreibt im Erdgeschoss des Hauses ein Stehcafé und einen Mittagstisch. Das Tagescafé bietet benachteiligten jungen Frauen Praktikums- und Arbeitsplätze, der Mittagstisch ermöglicht den Schülern der umliegenden Schulen ein günstiges Mittagessen und einen Treffpunkt.

Durch den Neu- und Umbau baut der Stadtteil seine soziale Infrastruktur aus. „Vor allem die Kinderkrippe und der Laden mit Stehimbiss sind für die in Sendling lebenden Familien ein Gewinn“, sagt SkF-Geschäftsführerin Dr. Karin E. Müller.

Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. München ist ein Frauenfachverband in der katholischen Kirche. Gemäß dem karitativen Auftrag der Kirche setzt er sich für sozial benachteiligte Menschen ein, entwickelt gemeinsam mit ihnen Lösungen und trägt dazu bei, ihre sozialen Bedingungen zu verbessern. Die Schwerpunkte des SkF München liegen in der Kinder- und Jugendhilfe, der Schwangerenberatung, der Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe sowie in den Mutter-Kind-Häusern. Frauen in Not berät und begleitet der SkF unabhängig von Religionszugehörigkeit und Nationalität. Rund 30 Fachdienste und Einrichtungen des SkF München betreuten im Jahr 2010 über 3.200 Klientinnen und führten zusätzlich 6500 Beratungsgespräche. Die professionelle Arbeit des SkF unterstützen 140 ehrenamtlich Tätige.

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