Wahr oder nicht wahr? Ein Ehepaar fühlte sich durch seine Kaffeekannen eingeengt, weil sie viel Platz im Schrank in Anspruch nahmen. „Wir hängten sie einfach unter die Decke.”
Das stimmt tatsächlich. Vielleicht kennen Sie auch eine solche Geschichte? Dann schreiben Sie uns, die Münchner Wochenanzeiger suchen zusammen mit Kaufring die älteste Kaffeekanne mit der schönsten Geschichte. Es gibt einen 500-Euro-Gutschein von Kaufring zu gewinnen.
Die eine oder andere Hausfrau hat womöglich alle Tassen im Schrank – und auch die eine oder andere Kaffeekanne: Es gibt die verschiedensten Farben, Formen und Größen: bauchig oder grazil, edel oder einfach, schlicht oder kitschig, unifarben oder mit Blumenmuster, sachlich-funktionell oder figürlich-fantasievoll, Perlmuttglanz oder kirchliches Motiv. Jugendstil, Biedermeier oder sonst irgendwie alt. Die Kaffeekanne wurde zum Sammelobjekt.
Apropos unter die Decke hängen: Die Idee, ihre Kaffeekannen auszurangieren, weil sie nur im Wege stünden, machten dem Ehepaar – Inhaber eines Ferienhofes – viele Gäste nach, und diese brachten bei ihrem nächsten Besuch ihre Kaffeekannen mit. Das war vor rund 20 Jahren. Auf diese Weise hat sich die Sammlung auf mehr als 5000 Kaffeekannen erweitert. Sie erinnern an Omas oder Uromas Zeit, als diese Gefäße zur Aufbewahrung von zubereitetem Kaffee noch groß in Mode waren. Die Sammlung gilt heute als eine der größten Kaffeekannensammlungen Europas: Das Museum befindet sich weit weg von München, in Schöppenstedt, in der Eulenspiegel-Region. Es ist eine Stadt im Landkreis Wolfenbüttel in Niedersachsen.
In Deutschland gibt es ein weiteres Kaffeekannen-Museum, den Ort kennt auch kaum ein Münchner. Schwolgau ist aber längst nicht so weit weg von der Landeshauptstadt wie Schöppenstedt : Schwolgau gehört zu Büchlberg, einem staatlich anerkannten Erholungsort im südlichen Bayerischen Wald im niederbayerischen Landkreis Passau. Also, auf nach Schwolgau, und die 5000 Exemplare dieses Kaffeekannen-Museums besichtigen. Die Exponate stammen aus Deutschland, England, Frankreich, Holland, Belgien, Russland und Griechenland. Die Regale sind bis zur Decke prall mit den Porzellan-Kostbarkeiten gefüllt. Neben einzelnen Kaffeekannen sind auch ganze Kaffeeservice ausgestellt.
Heute sind Kaffeekannen modern und anders: aus Glas oder Edelstahl. Oftmals sind sie Teil einer Kaffeemaschine. Günstigere Modelle sind aus Glas und kühlen relativ schnell ab, solche Kaffeeautomaten sind meist mit einer Wärmeplatte ausgestattet. Andere Kaffeemaschinen haben Isolierkannen, etwa die doppelwandige Edelstahl-Thermokanne. Es gibt aber natürlich jede Menge normale Isolierkannen, ohne Kaffeemaschine dazu.
Etwas ganz Besonderes sind Kaffeekannen, die selbst als Kaffeebereiter dienen. Dazu füllt man gemahlenen Kaffee ein, gießt heißes Wasserdrauf, lässt das Getränk ziehen, drückt das Sieb, das innen in der Kanne angebracht ist, langsam herunter und fertig ist der frisch gebrühte Kaffee.
Last, but not least: Man sollte eine Kaffeekanne nicht für Tee benützen.
Die Jabana ist eine traditionelle, nordostafrikanische Kaffeekanne, wie sie in Äthiopien, Eritrea und in Sudan verwendet wird. Sie ist ein bauchiges Gefäß aus Ton mit einem langen dünnen Hals, einem gebogenen Ausguss, einem Henkel und einer halbrunden Stellfläche. Durch diese runde Form verteilen sich die Dampfblasen beim Kochen gleichmäßiger. Der Kaffee wird schwarz getrunken.