90 Kilogramm schwer, 82 Zentimeter groß – was für Maße für ein Baby! Der Tierpark Hellabrunn freut sich über das zweite, kerngesunde Elefantenbaby im Jahr 2011. Das zierliche Elefantenmädchen kam in einer Blitzgeburt vor genau einer Woche, am späten Freitagabend, 28. Oktober, um 23.28 Uhr zur Welt. Damit hat der kleine, in diesem Frühjahr geborene Elefantenbulle Ludwig bald eine Spielgefährtin. Die 22 Jahre alte Elefantenkuh Panang brachte nach 623 Tagen Tragzeit ein gesundes Mädchen zur Welt. „Keine zehn Minuten hat es gedauert, dass das Elefantenbaby auf den Beinen stand“, vermeldet der Münchner Zoo. Die Tierpfleger kümmern sich rund um die Uhr um die beiden.
Wann die Besucher das Elefantenbaby sehen können, lässt sich derzeit noch nicht sagen. In der Gewöhnungsphase benötigen Mutter und Kind die Unterstützung der gesamten Herde. Solange bleiben alle Elefanten gemeinsam im Haus und „sind deshalb bis auf weiteres nicht zu sehen.“ Zur Zeit sind alle Tiere in einem Ersatzbau untergebracht, der den Besuchern nicht zugänglich ist. Das 100 Jahre alte Elefantenhaus wird derzeit saniert und ist für die Besucher nicht geöffnet. Daher werden sie das Elefantenbaby nur sehen, wenn es gerade auf der Außenanlage ist – dafür ist es aber noch zu früh. „Wir bitten um Rücksicht, dass man einen Säugling natürlich noch etwas schützen muss und wir somit das Elefantenbaby inklusive der Herde derzeit noch nicht hinauslassen können“, sagt Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem.
Ansonsten ist man im Tierpark in Jubelstimmung: Das Elefantenmädchen trinkt mittlerweile etwa zwei Mal pro Stunde bei Elefantenmutter Panang und „braucht nur ein paar Minuten, um anzudocken und Milch zu saugen.“ Man wolle nun alles Mögliche zum Wohle der Mutter und der Mutter-Kind-Bindung tun. „Wir sind froh, dass bei dieser Geburt Panangs alles gut funktioniert hat. Denn bedingt durch ihre unglückliche Historie hat sie nicht die besten Erinnerungen an Geburten“, erzählt Zoodirektor Knieriem. Panang hatte ihr letztes Baby Jamuna Toni nach der Geburt im Jahr 2009 nicht angenommen, so dass Tierpfleger es mit der Flasche aufziehen mussten. Im Alter von einem halben Jahr musste man Jamuna Toni schließlich 2010 wegen einer Stoffwechselerkrankung einschläfern.
Jetzt läuft hingegen alles bestens, am Tag fünf nach der Geburt „hat Elefanten-Mama Panang ihr süßes Baby ganz fest in Herz geschlossen“, vermeldete der Zoo am Mittwoch dieser Woche. Beide wollten einander ganz nah sein. Alle im Tierpark sind erleichtert und freuen sich über die geglückte Mutter-Kind-Bindung. „Uns allen ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass das Baby so einen guten Start hatte“, sagt Zoodirektor Knieriem. So ist man denn im Münchner Tierpark erleichtert, dass nach der Geburt von Panangs zweitem Baby vor einer Woche alles nach Plan läuft: „Hinter den Kulissen gewöhnen sich Mutter und Kind in aller Ruhe aneinander.“ Auch Bürgermeisterin Christine Strobl, zugleich Aufsichtsratsvorsitzende des Tierparks, freut sich riesig über die Geburt des Elefantenmädchens. „Ich drücke die Daumen, dass weiterhin alles so gut verläuft.“ Und der kleine Elefantenbulle Ludwig, den seine Mutter Temi in diesem Frühjahr zur Welt brachte, bekomme bald eine Spielgefährtin, so Strobl. Ludwig war bei der Geburt nicht so zierlich wie das frisch geborene Elefanten-Mädchen (90 Kilogramm und 82 Zentimeter), er brachte bei der Geburt 116 Kilogramm auf die Waage und war 95 Zentimeter groß.
Dafür überraschte Elefantenkuh Panang nun mit ihrer Blitzgeburt das Hellabrunner Geburtsteam. Nachdem sich Panang vor einer Woche am Freitagabend gegen 23 Uhr zum Schlafen gelegt hatte, rechneten Tierpfleger, Tierärzte und Zoologen mit einer ruhigen Nacht. Nur die diensthabende Nachtschicht blieb im Stall. Doch die Ruhe währte nicht lange: Gegen 23.25 Uhr stand Panang auf und brachte in Rekordzeit das zierliche Elefanten-Mädchen zur Welt. „Das komplette Hellabrunner Geburtsteam hatte es schwer, rechtzeitig vor Ort zu sein“, berichtet die Zooleitung.