Zigtausende Bäume stehen im Schlosspark Nymphenburg – kein Mensch weiß, wie viele es sind, auch nicht Josef Schwab, Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung Nymphenburg. „Wir haben sie bisher nicht gezählt.” Zwei unter diesen Zigtausenden von Bäumen sind nun besonders sehenswert: Die Stadt München hat eine Hängebuche und eine Stieleiche zum Naturdenkmal erklärt und sie in die Liste der Naturdenkmäler der Landeshauptstadt München aufgenommen, ebenso neun andere Bäume im Münchner Westen. Hinweisschilder darauf sind vor den Baumriesen aber noch nicht angebracht. Man müsste sich die Standorte der neu hinzu gekommenen Naturdenkmäler im Münchner Westen glatt merken – oder kurzerhand diesen Artikel aufheben und vielleicht beim nächsten Spaziergang im Schlosspark mitnehmen.
An der Hängebuche im Nymphenburger Park ist wohl schon fast jeder Besucher vorbeispaziert: Sie steht im Großen Parterre, und zwar an der südlichen Brücke (der sogenannten Schwanenbrücke), über die man, vom Hauptschloss kommend, zur Badenburg und zum Großen See geht. Kurz vor der Brücke fällt die Hängebuche, auch Trauerbuche genannt, mit ihren tief nach unten hängenden Ästen und Zweigen dem Spaziergänger sofort ins Auge. Die städtischen Naturschützer loben die Hängebuche als einen „dominanten Baum in einem historischen Garten mit besonderer Bedeutung für die Münchner Bürger”. So steht es jedenfalls im Amtsblatt der Landeshauptstadt, in dem die Naturdenkmäler nach Stadtbezirken einzeln aufgelistet sind und jedes besonders beschrieben ist unter der Rubrik „Qualitätsmerkmale, die die Ausweisung begründen”. Aufgenommen wurde ferner eine Stieleiche: Sie steht im sogenannten Dörfchen des Schlossparks, beim Brunnhaus, ebenfalls in Richtung Badenburg und Großer See. Es ist ebenfalls ein mächtiger und sehr hoher Baum, in seiner Größe sei dieser „historische Baum einzigartig im Stadtgebiet”, so charakterisieren die städtischen Naturschützer diese Eiche inmitten des Schlossparks.
Am nördlichen Schlossrondell 8 wächst auf dem Gelände der Porzellanmanufaktur eine Winterlinde, die wegen ihrer Größe und historischen Bedeutung nun von der Stadt ebenfalls als Naturdenkmal ausgewiesen wurde.
In Obermenzing steht - ebenfalls an prominenter Stelle - direkt neben der stark befahrenen Pippinger Straße 51 und zugleich direkt neben der Kirche eine Rosskastanie: „ein dominanter Baum, sehr schöner Habitus, Ortsbild prägend”, heißt es in der Liste der Naturdenkmäler der Stadt, in den man nun auch diesen mächtigen Kastanienbaum aufgenommen hat. Also, Augen auf beim Vorbeifahren mit dem Auto oder mit dem Radl.
Im Pasinger Zentrum gibt es vor dem Pasinger Rathaus an der Landsberger Straße 485 eine kleine Grünfläche mit ein paar Bäumen. Einer von ihnen, eine Sommerlinde, wurde nun wegen ihres straßen- und ortsbildprägenden Charakters ebenfalls zum Naturdenkmal erklärt. In die Liste der Naturdenkmäler aufgenommen wurden unter anderem in Pasing eine Stieleiche (an der Maria-Eich-Straße 119), in Langwied eine Silberweide (östlich des Krähenwegs 110), in Aubing eine Hängebuche (Eichenauer Straße 1), in Untermenzing eine Stieleiche (Eversbuschstraße 40 – 40b), in Laim eine Eibe am Laimer Kirchweg zwischen Agnes-Bernauer-Straße 89 und 97 sowie in Neuhausen drei Blutbuchen (Romanstraße 15). Im Münchner Westen ging von den insgesamt sechs Stadtbezirken lediglich der Bezirk 8 Schwanthalerhöhe leer aus, dort hat die Stadt keine Bäume in die Liste ihrer Naturdenkmäler aufgenommen.