„Elternarbeit ist super wichtig”
Vor bald zwanzig Jahren nahm das Kinderhaus Kai mit einer heilpädagogischen Hortgruppe an der Kirchenschule seine Tätigkeit in Germering auf, im darauf folgenden Jahr 1993 folgte die erste heilpädagogische Kindergartengruppe, ebenfalls an der Kirchenschule angesiedelt. Mit der Fertigstellung des Gebäudes an der Breslauer Straße konnte die Heilpädagogische Tagesstätte „Kinderhaus Kai Germering“ im Jahr 2006 neu bezogen werden und bietet auf drei Etagen viel Platz für die Gruppen-, Therapie- und Besprechungsräume sowie die Küche und das Büro. Ein schön angelegter Garten schafft zusätzliche Spielmöglichkeiten, der Abenteuerspielplatz der Stadt Germering ist nur rund 200 Meter entfernt. Der Germeringer See mit seinen Bademöglichkeiten und dem angrenzenden Wald kann mit dem eigenen Bus oder per Fahrrad erreicht werden.
Seit Februar 2011 hat das „Kinderhaus Kai Germering“ mit Peter Stellmach eine neue Leitung. Er legt sehr viel Wert auf eine ausgeprägte systemische Arbeit, bei der eben auch die Familie der betreuten Kinder eingebunden ist: „Die Elternarbeit ist mir super wichtig. Sonst arbeiten wir nur an den Symptomen, zuhause kommen die Kinder dann gleich wieder in die gleichen Strukturen rein, das bedeutet einen Rückfall in das Gewohnte.“ Das Kinderhaus Kai bietet zwei heilpädagogische Kindergartengruppen mit je neun Mädchen und Jungen im Alter von drei bis sieben Jahren sowie zwei heilpädagogische Hortgruppen, ebenfalls jeweils mit neun Kindern, hier im Altern von sechs bis vierzehn Jahren.
Entwicklungsrückstände aufholen
Gefördert werden Mädchen und Jungen, die auffällig aggressiv sind, Kontaktschwierigkeiten haben, Probleme im fein- und grobmotorischen Bereich, Lern- und Leistungsstörungen, Lese- oder Rechtschreibschwächen, Stottern oder in der Sprachentwicklung gestört sind sowie Überängstlichkeit oder Unselbständigkeit zeigen. Deshalb arbeiten im Kinderhaus Kai in Germering in den heilpädagogischen Gruppen jeweils zwei Fachkräfte wie Erzieherinnen, Heil- und Sozialpädagoginnen oder Diplom-Pädagogen; dazu gibt es gruppenübergreifend Psychologen, Kunsttherapeuten, eine Psychomotorikerin und darüber hinaus eine kooperative Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ergo- oder Logotherapeuten.
Durch diese qualifizierte Betreuung sollen Entwicklungsrückstände aufgeholt und individuelle Schwierigkeiten abgebaut werden. Ziele der Förderung sind aber auch: Stärkung des Selbstwertgefühls und sozialer Fertigkeiten, damit sich die Kinder und Jugendlichen mit sich selbst und der Umwelt auseinandersetzen können; außerdem soll eine Eingliederung in Familie, Schule und sozialem Umfeld unterstützt werden. Da die Gruppen klein sind, kann im Kinderhaus Kai für jedes einzelne Kind ein individueller Förder- und Therapieplan erstellt werden.
Während die Kindergartengruppen im Kinderhaus Kai Germering (Breslauer Str. 1) bereits voll belegt sind, hat der heilpädagogische Hort noch Plätze frei. Basis für diese Förderung ist das Sozialgesetzbuch und das Kinder- und Jugendhilfegesetz. Ansprechpartner für Fragen zur Aufnahme ist für die Eltern Peter Stellmach als Leiter der Kindertagesstätte. Einen Termin kann man mit ihm ausmachen unter Tel. 89415512, unter Fax 89415517 oder per E-Mail an g ermering.leitung@kai-online.de .
