Veröffentlicht am 26.05.2011 11:12

Auf Tuchfühlung mit Vogelspinne & Co.

Eines der Highltghts des Vivarium: die Vogelspinne  Wilma. (Foto: FS)
Eines der Highltghts des Vivarium: die Vogelspinne Wilma. (Foto: FS)
Eines der Highltghts des Vivarium: die Vogelspinne Wilma. (Foto: FS)
Eines der Highltghts des Vivarium: die Vogelspinne Wilma. (Foto: FS)
Eines der Highltghts des Vivarium: die Vogelspinne Wilma. (Foto: FS)

Mit großen Augen und offenen Mündern bestaunen die Kinder der Kindertagesstätte Neuhausen der inneren Mission München Tom&Jerry, eine zweiköpfige, kalifornische Königsnatter. „Ist die giftig?”, fragt Moritz, der in der ersten Reihe steht und das Tier aus nächster Nähe betrachten kann. Uwe Gehrmann, der Veranstalter der größten mobilen Reptilien- Ausstellung Viavarium, kann ihn beruhigen und schließlich streichelt der Junge vorsichtig über den Körper der Schlange. Während sich das Tier, das aufgrund einer Laune der Natur zwei Köpfe hat, um den Arm des Veranstalters windet, erzählt dieser den aufmerksam lauschenden Kindern der „Bärengruppe” und ihren Betreuerinnen Kerstin Bebenroth und Leila Rathje interessante Fakten über die Königsnatter. Danach geht es zu den Feuersalamandern – auch hier wird den Kindern ein genauer Einblick in das Terrarium ermöglicht.

Die Neugierde der Drei- bis 6-Jährigen ist kaum zu bändigen. Kein Wunder – denn auf mehr als 2400 Quadratmetern sind im Postpalast (Wredestr. 10) mehr als 400 exotische Reptilien zu sehen und bestaunen. Neben Nattern, Vipern und Grubenottern haben auch Spinnen, Echsen und Schildkröten aus allen Ecken der Erde ihren Platz in der Ausstellung gefunden. Aber nicht nur Exoten, wie Klapperschlange und Chamäleon lassen sich im Vivarium bewundern, auch heimische Tierarten sind vertreten. In den modernen und liebevoll gestalteten Landschaftsterrarien wird der reale Lebensraum der Reptilien simuliert, die mit mehr als 15 Tonnen Humus, Sand, Kies, Steinen, Moos, Baumstämmen und Pflanzen ausgestattet wurden. Als Besucher kommt man sich wie ein „Zaungast” im tropischen Regenwald vor.

Keine Angst vor Spinnen

Nachdem die Kinder viele weitere Exponate betrachten konnten und sich sogar ein Stück einer gehäuteten Schangenhaut mitnehmen durften, hat Uwe Gehrmann eine weitere Überraschung für die kleinen Naturforscher vorbereitet. Die Kinder versammeln sich um einen Tisch und er holt eine kleine Kiste hervor, in der sich die afrikanischen Tausendfüßler Lutz und Lisa befinden. Er setzt die beiden auf den Tisch und bietet den Kindern an, sie zu berühren. Wärend Tausendfüßlerin Lisa dem Rummel nichts abgewinnen kann, entdeckt Lutz dagegen seine Bühnenqualitäten. Mit seinen einhundert Beinpaaren tastet sich er von einer Tischecke zur anderen. Einige Kinder streicheln das wirbellose Tier und stellen überrascht fest, dass der Tausendfüßler nicht wie angenommen „schleimig und eklig” ist, sondern stattdessen einen harten, glatten Panzer trägt, der ihn vor Fressfeinden schützen soll. Dann folgt der Höhepunkt der Führung: Wilma, die Vogelspinne. Die Bärengrüpplinge legen ihre Hände mit den Handflächen nach oben nebeneinander auf den Tisch und der Führungsleiter lässt Wilma eine Runde über die Kinderhändchen laufen. Sogar Betreuerin Leila Rathje, die Angst vor Spinnen hat, überwindet sich und lässt das pelzige Tierchen auf ihren Händen herumkrabbeln. Zum Schluss wird noch ein kurioses Geschöpf vorgeführt. Aus der Brusttasche seines Hemdes holt Gehrmann die Fauchschabe Willi hervor. Nicht umsonst wird Willi so bezeichnet, gibt er doch genau dieses Geräusch von sich, wenn er Luft durch seine Atemöffnungen presst. Als kleines Geschenk erhält jedes der Kinder anschließend eine eigene Fauchschabe aus Plastik. „ Aber nicht, dass ihr damit eure Elltern erschreckt”, lacht Uwe Gehrmann augenzwinkernd. Zum Schluss führt er die wissensdurstigen Vivariumbesucher zum Gehege des Besucherlieblings Jumbo. So heißt die Seychellen-Riesenschlildkröte, die ungefähr 60 Jahre alt ist und mehr als 220 Kilogramm wiegt. Bedächtigt kaut sie ihren Salat und scheint die begeisterten Kinder gar nicht zu bemerken. Nur ungern trennt sich die Bärengruppe von Jumbo, dem sanften Riesen, doch der Ausflug neigt sich unaufhaltsam dem Ende zu. Auf die Frage, was ihnen am besten gefallen habe, gehen die Meinungen weit auseinander. Für einige der Kinder ist Jumbo der klare Favorit, für die etwas älteren Jungs der Gruppe ist die zweiköpfige Schlange Tom& Jerry der Star der Ausstellung. Letzendlich wird dieser Ausflug allen im Gedächtnis bleiben.

Michael Guillod, der Ausstellungleiter und Besitzer der Tiere hat gemeinsam mit Tourmanager Uwe Gehrmann eine beachtliche Austellung geschaffen, die in ihrem Unfang und ihrer Vielfalt einzigartig sein dürfte. Das Vivarium bietet Wissenswertes und Unterhaltsames für die ganze Familie und ist somit nicht nur für Reptilienfreunde geeignet. Noch bis zum 26. Juni sind die Türen täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen im Internet unter www.vivarium-online.de oder telefonisch: 0157 830 480 93

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