Viele Eltern sind unsicher, wie sie ihre Kinder im Schulalltag richtig unterstützen können. Wo und wann soll man bei den Hausaufgaben helfen und ab welchem Punkt muss auf die Selbstständigkeit der Kinder gesetzt werden? Solche und viele andere Fragen wurden auf dem Aktionstag für Familien beantwortet, einer Kooperationsveranstaltung des BildungsLokals Schwanthalerhöhe mit dem Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) und dem Selbsthilfezentrum (SHZ) München.
Susanne Loibl, Bildungsberaterin im BildungsLokal, gab den anwesenden Eltern viele Tipps, wie sie die Nachmittags- und Abendstunden mit ihren Kindern gestalten können. Wichtig sei es, dass die Eltern auf die richtige Portion achten: „Nicht jedes Kind kann gleich viel in der gleichen Zeit lernen. Finden Sie das richtige Maß für Ihr Kind heraus und sprechen Sie mit dem Lehrer, falls durchgehend zu viele Hausaufgaben aufgegeben werden, die Ihr Kind nicht bewältigen kann“, riet Loibl. Zudem sollten in die Hausaufgaben und das Lernen regelmäßig Pausen eingebaut werden: „Spätestens nach zwanzig bis dreißig Minuten sollte eine Unterbrechung stattfinden.“
Bewährt habe es sich, mit dem Kind feste Zeiten zur Bearbeitung der Hausaufgaben festzulegen: „Damit vermeiden Sie zeitraubende und anstrengende Diskussionen für die ganze Familie“, erklärte Loibl. Auch ein gemeinsames Ritual zu Beginn der Lernphase kann dabei helfen, das Kind auf die Arbeit einzustimmen. „Sie können beispielsweise immer einen Apfel aufschneiden, den Ihr Kind dann vor oder während dem Lernen essen kann“, so Loibl. Bei der Reihenfolge der Hausaufgaben sollten die Eltern darauf achten, dass möglichst mit den schwierigsten Übungen begonnen wird. Zudem sollten sich Übungen aus verschiedenen Fächern immer wieder abwechseln. „Man hat herausgefunden, dass Kinder viel aufnahmefähiger sind, wenn sie nicht erst durchgehend eine halbe Stunde Mathe und dann eine halbe Stunde Deutsch machen müssen”, berichtete Loibl.
Wenn Kinder von ihren Eltern Hilfe bei den Hausaufgaben einfordern, dann sollten diese nicht sofort konkrete Lösungen anbieten. „Stellen Sie besser eher Fragen, zum Beispiel danach, wie der Lehrer in der Schule eine bestimmte Aufgabe erklärt hat.“ Obwohl es oft gemacht wird, sollten Eltern die Hausaufgaben ihrer Kinder nicht korrigieren. Der Lehrer bekommt dann keine Rückmeldung darüber, was das Kind verstanden hat und wo eventuell noch Lücken vorhanden sind.
Wichtig für einen glücklichen Schulalltag sind Belohnungen und die Stärkung des Selbstbewusstseins: „Doch belohnen sie Ihr Kind nicht für die Note, die es erhalten hat, sondern für die Arbeit, die es geleistet hat”, so Loibl. Bei Problemen sollten sich Eltern auch nicht scheuen, Hilfe einzufordern, entweder direkt beim Lehrer oder auch vom Elternbeirat. Weitere Informationen auch im BildungsLokal Schwanthalerhöhe (Ligsalzstraße 2) unter Tel. 50028130