Auf ein ereignisreiches und zufriedenstellendes Jahr konnte der Sozialdienst Germering bei seiner Mitgliederversammlung zurückblicken. In der Begrüßungsrede berichtete der Vorsitzende Hans-Joachim Lutz vom Ende 2010 eröffneten Café Zenja, das erfolgreich angelaufen ist. Ein weiterer Erfolg sei das Ergebnis der Qualitätsprüfung durch den Medizinischen Dienst gewesen, der die Ambulante Pflege des Sozialdiensts mit der Note 1,3 bewertet hat, ein deutlich besseres Ergebnis als der Landesdurchschnitt. Mit Blick auf die demografische Entwicklung steige der Bedarf an Pflege und Betreuung von demenzkranken Menschen ständig, so Lutz.
Dies zeigten auch die Besucherzahlen des „Café Zeitlos“ sowie das Interesse am Betreuungsangebot „Lichtblick“ und dem neuen Projekt „TiPi“, einer Tagesbetreuung für demenzkranke Menschen in privaten Haushalten. Schwerpunkt in Lutz’ Rede war auch der Wegfall der Zivildienstleistenden. Damit hier die entstandene Lücke geschlossen werden kann, hat sich der Sozialdienst mit vier weiteren Sozialdiensten und Nachbarschaftshilfen zusammengeschlossen, um jungen Männern und Frauen ein Sozialpraktikum anbieten zu können, das zur Orientierung dienen, aber auch künftige Berufschancen verbessern soll.
Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas zeigte sich beeindruckt von den Leistungen und Angeboten des Sozialdienstes und betonte, dass die Einrichtung aus Germering und dem Landkreis nicht wegzudenken sei. 101.342 Arbeitsstunden sind im letzten Jahr geleistet worden, davon 36.791 von Ehrenamtlichen. Diese Zahlen zeigen auch deutlich auf, dass der Einsatz von Ehrenamtlichen praktisch unbezahlbar sei, so der Oberbürgermeister.
Anschließend gab Geschäftsführerin Sonja Thiele einen kurzen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung des Sozialdienstes. Den Ausgaben von 1,96 Millionen Euro standen 2010 Einnahmen von 1,94 Millionen gegenüber. Das Defizit sei gering, so Thiele, aber immer schwieriger zu kompensieren. Gründe dafür seien sinkende Zinseinnahmen, Energiekosten, aber auch das hohe Durchschnittsalter der Mitglieder. 423 Mitarbeiter waren 2010 in 45 Arbeitsbereichen tätig. Das mache den Sozialdienst auch zu einem der größeren Arbeitgeber in der Stadt, erklärte Sonja Thiele.
Inzwischen fest verankerte Tagesordnungspunkte bei der Mitgliederversammlung sind die „Berichte aus der Praxis“. Annette Sunderer berichtete von den Familienpatenschaften. Das Angebot richtet sich an Familien mit Kindern, die Unterstützung bei der Alltags- oder Haushaltsorganisation benötigen oder sich in schwierigen Lebenslagen befinden. 18 Familien und 35 Kindern waren im vergangenen Jahr daran beteiligt. Die Finanzierung als Modellprojekt laufe allerdings im Herbst aus, so Sunderer, man müsse eine Lösung finden. Zum dritten Mal berichtete Petra Meier-Staude von der Tagespflege, die derzeit ausgelastet ist. Meier-Staude gab den Zuhörern einen ausführlichen Einblick in den Tagesablauf mit den Gästen und betonte, dass die Tagespflege durchaus flexibel ist und auch demenzkranke Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz dieses Angebot in Anspruch nehmen können.
Bei der Versammlung wurden auch diesmal wieder zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre langjährige Tätigkeit beim Sozialdienst Germering geehrt: Darunter Annemarie Köhler für ihr 40-jähriges Engagement sowie Salome Kreuzer für ihre 35-jährge Mitarbeit; desweiteren Maria Ost (30), Marianne Pantolsky (25), Maria-Anna Dietrich (25), Ingeborg Gotthardt (25), Gerhild Haseneder (25), Elfriede Keller (25), Jutta Neumeier (25) und Agnes Scheibenflug (20); 10 Jahre dabei sind Hans Alger, Werner Eißfeldt, Stefanie Danzer, Rosina und Eduard Braun, Arnold Börner, Marlies Poerschke, Helmut Stumvoll, Liselotte Selch, Eva-Maria Seifert, Elfriede Leisengang, Angela Winkler, Anna Prestele, Roland Kneisel, Anneliese Kasper, Kora Altmann, Luise Ruhalter, Margit Hentschke, Josefa Huber, Irmgard Ecker, Werner Karthe, Helmut Kiendl, Rudolf Hofner, Jutta Dübell, Arthur Maier, Hedwig Teuscher, Isolde Fießelmann, Marianne Reichmann, Christian Humbert, Maria Weidgans, Diana Wanninger, Günther Seitz, Erika Scholz, Johann Schmidt, Helga Riebl, Frieda Resch, Peter Murenwald, Margarete Abstreiter und Helga Prock.