Bei den Oberbayrischen Meisterschaften im Gewichtheben in München-Freimann erwiesen sich die Heberinnen und Heber des ESV Neuaubing einmal mehr als die stärksten Sportler der Veranstaltung: Sie sicherten sich nicht nur zum vierten Mal in Folge den Mannschaftstitel bei den Masters-Hebern der Altersklassen, sondern auch bereits zum fünften Mal hintereinander den Pokal für das beste Team bei den Aktiven.
Auch die Einzelergebnisse der Neuaubinger Athletinnen und Athleten zeugten von ihrer Dominanz: Den Anfang machten bei den Frauen Steffanie Metzger und Ulrike Giesa, die sich jeweils in ihrer Gewichtsklasse den Titel der Oberbayrischen Meisterin mühelos sichern konnten. Beim Gewichtheben versucht jede Sportlerin, in drei Versuchen in den beiden Disziplinen Reißen und Stoßen jeweils ein möglichst hohes Gewicht in die Zweikampfwertung einzubringen. Während Steffanie Metzger 72 kg im Reißen und 95 kg im Stoßen in der Klasse bis 75 kg zum Sieg reichten, lieferte Ulrike Giesa, die sonst eigentlich dem Diskurswerfen nachgeht, in der offenen Gewichtsklasse sogar sechs gültige Versuche ab, die erst bei 74 kg bzw. 94 kg endeten.
Bei den männlichen Teilnehmer zeigte Routinier und vielfacher Masters-Medaillengewinner Max Mühlbauer (Jahrgang 1946) seine Klasse in der 69 kg-Kategorie, als er mit 172 kg im Zweikampf die Silbermedaillen gegen die teilweise knapp fünfzig Jahre jüngere Konkurrenz für sich beanspruchte. Einen respektablen Kampf lieferte hier auch Walter Eicher, der mit 147 kg auf dem vierten Platz landete. Persönliche Bestleistungen erzielte Nicolas Hoffmann (bis 77 kg) mit 76 kg im Reißen und 98 kg im Stoßen und belegte damit eindrucksvoll, dass Gewichtheben auch von Quereinsteigern jenseits des Jugendalters durchaus als Wettkampfsport betrieben werden kann.
Zu Meisterehren in der Klasse bis 85 kg kam ebenfalls für den ESV Neuaubing Florian Sperl. Er konnte endlich einmal dank konsequenter Trainingsarbeit sein Kraftpotential auch auf die Bühne bringen, als er beinahe mühelos runde 250 kg im Zweikampf ablieferte (105/145 kg) und damit seine persönliche Bestleistung kräftig nach oben korrigierte. Außerdem trug zum Mannschaftssieg Gewichtheber-Neuling Peter Weinreich mit einer Leistung von 145 kg (62/83) bei, wobei er ebenfalls ohne Fehlversuch blieb.
Sieger bis 94 kg blieb Marco Staate vom ESV. Zwar hatte er in der Person des ehemaligen Bundeskaderhebers Saur Panachow vom TSV Erding mit einem harten Gegner zu kämpfen, konnte aber letztendlich vor allem durch seine überlegene Reißleistung den Erdinger mit 286 kg im Zweikampf deutlich distanzieren.
Mit viel Wasser im Bauch bestritt Rudi Ranftl die Meisterschaft in der Klasse bis 105 kg: Da die Platzierung innerhalb der Gewichtskategorie über die Punkte für die Mannschaftswertung entscheidet, wechselte Ranftl kurzfristig eine Klasse nach oben, indem er vor der Abwage einige Flaschen Wasser konsumierte. Somit vermied er es taktisch geschickt, den eigenen Mannschaftskollegen Konkurrenz zu machen und so wertvolle Punkte einzubüßen. 212 kg im Zweikampf reichten dann auch für einen vierten Platz. Außer den beiden Mannschaftstiteln bei Aktiven und Senioren gab es für den ESV auch noch Platz Eins für Marco Staate und Zwei für Stefanie Metzger in der Wertung, der im Verhältnis zum eigenen Körpergewicht besten Heberinnen und Heber zu feiern.