Veröffentlicht am 17.03.2011 15:42

„Frauen lachen mehr”

Seit sechs Jahren ist Ramona Krönke Heike, die Cavewoman. (Foto: Derlath)
Seit sechs Jahren ist Ramona Krönke Heike, die Cavewoman. (Foto: Derlath)
Seit sechs Jahren ist Ramona Krönke Heike, die Cavewoman. (Foto: Derlath)
Seit sechs Jahren ist Ramona Krönke Heike, die Cavewoman. (Foto: Derlath)
Seit sechs Jahren ist Ramona Krönke Heike, die Cavewoman. (Foto: Derlath)

Seit sechs Jahren widmet sich Ramona Krönke nun schon ihrer Rolle als Heike in „Cavewoman – praktische Tipps zur Haltung und Pflege eines beziehungstauglichen Partners”. Am Freitag, 25. März und Samstag, 26. März, um 20 Uhr ist sie damit zu Gast im Theaterzelt „Das Schloss” (Schwere-Reiter-Str. 15).

Als Antwort auf den „Caveman” entwickelte die südafrikanische Autorin und Dramatikerin Emma Peirson das Ein-Frau-Stück „Defending the Cavewoman”, das die Regisseurin Adriana Altaras für den deutschsprachigen Raum umsetzte. Darin geht es nicht nur um Sex, Lügen und den Kampf um Fernbedienungen, es stellt sich vielmehr die Frage nach der Kompatibilität zweier unterschiedlicher Wesen (Mann und Frau), die sich einen Planeten teilen müssen. In einem Gespräch mit Ramona Krönke erfahren wir, was Hausbau mit „Cavewoman” zu tun hat und wie man für sich selbst ein zusätzliches Weihnachtsfest inszeniert.

SaBl: Frau Krönke, Sie sind die erste deutsche „Höhlenfrau”. Wie fühlen sich sechs Jahre „Cavewoman” an?

Ramona Krönke: Ich bin sehr gereift. Wenn einem jemand ein Solo anbietet, ist es erstmal sehr aufregend. Ich hatte zwar auch Angst, aber vor allem natürlich Lust, das zu machen – Abenteuerlust. Man geht alleine über viele Höhen und Tiefen auf der Bühne, bis man sagt: Ich kann es und es ist gut. Jetzt kann ich es genießen.

SaBl: Hat sich Ihre Spielweise der Figur Heike seit der ersten Vorstellung beim Tollwood sehr gewandelt?

RK: Ja total, die ganze Figur. Ich hatte am Anfang gar keine Figur. Ich komme ursprünglich aus dem Bereich der Improvisation. Das heißt, wenn auf der Bühne etwas passiert, begreife ich es als eine Chance. Ich mache etwas daraus. Ich war am Anfang sehr hektisch. Es war zwar auch gut, aber längst nicht so fein und dicht gespielt, mit Pausen und Gelassenheit. Jetzt weiß ich wie die Heike „tickt”. Ich mag die Figur sehr gerne.

SaBl: Sie machen schon seit vielen Jahren Improvisationstheater. Wie viel Improvisation steckt in einem Abend „Cavewoman”?

RK: Es wirkt immer noch sehr improvisiert, was ein gutes Qualitätsmerkmal ist. Ich habe natürlich auch Passagen festgeschrieben, die irgendwann mal improvisiert waren. Mittlerweile ist die Improvisation für das Zusammenkommen zwischen den Leuten und mir da. Wir wollen uns ja zusammen einen schönen Abend machen.

SaBl: Ist „Cavewoman” ein Stück für Frauen?

RK: Frauen lachen generell erst einmal viel mehr und öfter. Sie kaufen auch die Karten und geben so den Anstoß. Manchmal sind auch Frauengruppen da. Das geht dann schon anders zur Sache als bei Paaren, bei denen die Frau hofft, dass es dem Mann auch gefällt. Aber es ist schon ein Stück, das für Paare geschrieben wurde, nicht nur für Frauen.

SaBl: Fühlen Sie sich in Ihrem Alltag manchmal in die Steinzeit zurückversetzt?

RK: Ja, jetzt gerade, weil ich ein Haus baue. (lacht)

SaBl: Wie ist denn Ihr Verhältnis zum Handwerk?

RK: Es ist faszinierend, dass ich etwas mache, was hinterher fertig ist. Gerade streiche ich 250 Quadratmeter Holz und finde es gut. Eine gute, schöne, praktische Erfahrung, die ich in meinem Leben nicht missen möchte. Das ist sehr befriedigend.

SaBl: Sind Sie selbst mehr der Sammler- oder der Jäger-Typ?

RK: Wenn Sie mir so ein paar lustige Fragen stellen wollen, schicken Sie sie mir per E-Mail, dann schreibe ich Ihnen gerne was Lustiges zurück. Ich glaube, ich habe mir so was schon mal ausgedacht und geantwortet. Dann haben Sie nämlich einen lustigen Witz in der Antwort.

SaBl: Danke, aber die Antwort ist doch so schon sehr schön.

RK: (lacht) OK, super.

SaBl: Haben Sie schon mal einen Mann in Ihrem Leben erfolgreich verbessert?

RK: (lacht) Ach, ständig! Mein Freund steht gerade in der Küche und schält Kartoffeln, weil ich gesagt habe, ich mache ein Interview und dann streiche ich weiter.

SaBl: Mal was anderes: Wie viele Schuhe besitzen Sie?

RK: Ich besitze gar nicht so wahnsinnig viele Schuhe. Das liegt daran, dass ich ungerne Pumps trage. Ich finde, dass man Turnschuhe zu fast allem tragen kann. Aber wenn ich im Sommer die Winterschuhe aus dem Keller hole – ach ne, andersrum – und die dann auspacke, dann denke ich: „Ach die hatte ich ja auch noch, wie schön.” Das ist dann wie ein inszeniertes Weihnachtsfest.

SaBl: Haben Sie ein Lieblingsoutfit, das Sie auf der Bühne getragen haben?

RK: Ich hatte in einem Fassbinder-Stück, was nicht komisch war, einen schwarzen, engen Bleistiftrock an, hautfarbene, hochhackige Schuhe und einen Rollkragenpullover, der mit Lurex durchzogen war – dazu noch ein orangefarbener Lippenstift. Das war nicht komisch, liederlich oder schräg, sondern elegant und schön, was ganz anderes. Dabei kam mir der Gedanke, dass ich jetzt in einem Alter bin, in dem ich das tragen kann. Ich finde Kostüme für eine Rolle ganz wichtig und habe auch bei den Proben immer Schuhe an, die mich der Figur näher bringen.

Interview: Alexander Funk

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