Nicht nur, wer Benzin und Diesel verwechselt, kann seinem Auto schaden. Auch E10 verträgt nicht jedes Auto. Obwohl der neue Sprit mittlerweile schon an vielen Tankstellen angeboten wird, wissen laut einer aktuellen ADAC Online-Umfrage immer noch rund 22 Prozent der Autofahrer nicht, ob ihr Fahrzeug E10 verträgt. Der ADAC beantwortet die häufigsten Fragen zum neuen Biosprit:
Es handelt sich um Bioethanol, das zu zehn Prozent aus stärke- und zuckerhaltigen Feldfrüchten wie Zuckerrüben, Kartoffeln und Getreide hergestellt wird. E10 soll die Erdölreserven schonen und die CO2-Bilanz reduzieren.
Die Verordnung sieht vor, dass jede Tankstelle, die Super E10 anbietet auch Super E5 anbieten muss und zwar zeitlich unbefristet. Ausnahmeregelungen sind nur für sehr kleine Tankstellen vorgesehen.
Die E10-Zapfpistolen sind mit einem runden Aufkleber „Super E10 schwefelfrei“ zu kennzeichnen. Zusätzlich müssen an den Zapfsäulen folgende Hinweise deutlich angebracht werden: „Enthält bis zu 10% Bioethanol“ und „Verträgt Ihr Fahrzeug E10? Herstellerinformation einholen! Im Zweifel Super E5 oder Super Plus E5 tanken!“
Die „DAT“ (Deutsche Automobil Treuhand GmbH) hat im Auftrag der Fahrzeughersteller/-importeure die Broschüre „E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen“ erstellt. Diese gibt Auskunft, welche Modelle E10-verträglich sind. Die Angaben sind markenspezifisch auch unter www.adac.de/e10 abrufbar. Sollten im Einzelfall Zweifel an der E10-Tauglichkeit bestehen oder sollte das Erstzulassungsdatum des Fahrzeugs nahe an den Grenzen des angegebenen Produktionszeitraums/Baujahrs liegen, wird eine Beratung hinsichtlich E10-Verträglichkeit beim Vertragshändler oder über die genannten Hersteller-Hotlines empfohlen.
Ja, auch Besitzer von Zweirädern müssen sich informieren, ob ihr Modell E10-geeignet ist.
In diesem Fall sollte man die unter www.adac.de/e10 genannte Hersteller-Hotline anrufen.
Bis dato hat nur Frankreich E10 flächendeckend eingeführt, Prognosen zu anderen Ländern liegen derzeit nicht vor. Nachdem im Ausland bezüglich E10 noch unterschiedliche nationale Kraftstoffnormen gelten, führt das dort zu teilweise abweichenden Hersteller-Freigaben. Solange die EU-Norm nicht flächendeckend umgesetzt ist, sollte man im Ausland grundsätzlich kein E10 tanken.
E10 kann insbesondere bei hohem Druck und hohen Temperaturen unter Alkoholatbildung korrosiv auf Aluminium wirken. Besonders problematisch ist, dass der Korrosionsangriff bereits nach einer einmaligen Betankung mit E10 ausgelöst werden kann und dann nicht mehr aufzuhalten ist. Hierbei möglicherweise auftretende Leckagen im Kraftstoffsystem stellen zudem ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Auch die Verträglichkeit von Dichtungsmaterialen und Schläuchen im Kraftstoffsystem kann problematisch sein. Wichtig nach einer Fehlbetankung ist, das Fahrzeug auf keinen Fall zu starten, damit der Kraftstoff nicht in das gesamte System kommt. Bleibt der Motor aus, muss üblicherweise nur der Tank leer gepumpt werden und geeigneter Kraftstoff aufgefüllt werden. Genaue und verbindliche Informationen hierzu kann jedoch nur der Fahrzeughersteller geben.