Veröffentlicht am 01.03.2011 08:31

Ein Ort zum Leben bis zuletzt

20 Jahre Palliativmedizin in Bayern (v.l.): Christian Kuhl, Geschäftsführer Barmherzige Brüder gemeinnützige Krankenhaus GmbH, Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger, Ministerialdirektor Michael Höhenberger, Ulrike Münz, Pflegedienstleiterin der Palliativstation St. Johannes von Gott, Dr. Thomas Binsack, Chefarzt der Palliativstation, Pater Provinzial Emerich Steigerwald und Nadine Schmid-Pogarell, die Geschäftsführerin des Krankenhauses Barmherzige Brüder München. (Foto: sb)
20 Jahre Palliativmedizin in Bayern (v.l.): Christian Kuhl, Geschäftsführer Barmherzige Brüder gemeinnützige Krankenhaus GmbH, Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger, Ministerialdirektor Michael Höhenberger, Ulrike Münz, Pflegedienstleiterin der Palliativstation St. Johannes von Gott, Dr. Thomas Binsack, Chefarzt der Palliativstation, Pater Provinzial Emerich Steigerwald und Nadine Schmid-Pogarell, die Geschäftsführerin des Krankenhauses Barmherzige Brüder München. (Foto: sb)
20 Jahre Palliativmedizin in Bayern (v.l.): Christian Kuhl, Geschäftsführer Barmherzige Brüder gemeinnützige Krankenhaus GmbH, Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger, Ministerialdirektor Michael Höhenberger, Ulrike Münz, Pflegedienstleiterin der Palliativstation St. Johannes von Gott, Dr. Thomas Binsack, Chefarzt der Palliativstation, Pater Provinzial Emerich Steigerwald und Nadine Schmid-Pogarell, die Geschäftsführerin des Krankenhauses Barmherzige Brüder München. (Foto: sb)
20 Jahre Palliativmedizin in Bayern (v.l.): Christian Kuhl, Geschäftsführer Barmherzige Brüder gemeinnützige Krankenhaus GmbH, Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger, Ministerialdirektor Michael Höhenberger, Ulrike Münz, Pflegedienstleiterin der Palliativstation St. Johannes von Gott, Dr. Thomas Binsack, Chefarzt der Palliativstation, Pater Provinzial Emerich Steigerwald und Nadine Schmid-Pogarell, die Geschäftsführerin des Krankenhauses Barmherzige Brüder München. (Foto: sb)
20 Jahre Palliativmedizin in Bayern (v.l.): Christian Kuhl, Geschäftsführer Barmherzige Brüder gemeinnützige Krankenhaus GmbH, Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger, Ministerialdirektor Michael Höhenberger, Ulrike Münz, Pflegedienstleiterin der Palliativstation St. Johannes von Gott, Dr. Thomas Binsack, Chefarzt der Palliativstation, Pater Provinzial Emerich Steigerwald und Nadine Schmid-Pogarell, die Geschäftsführerin des Krankenhauses Barmherzige Brüder München. (Foto: sb)

Die Palliativstation St. Johannes von Gott am Krankenhaus Barmherzige Bürger hat in der vergangenen Woche ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. 1991 wurde sie als erste Palliativstation Bayerns gegründet. Mit einem Festgottesdienst in der Krankenhauskirche, zelebriert von Diözesan-Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger, und dem anschließenden Festakt wurde das Jubiläum am 24. Februar gefeiert.

„Wenn wir heute mit großer Dankbarkeit auf 20 segensreiche Jahre der Begleitung und Behandlung schwerkranker und sterbender Menschen in unserer Palliativstation zurückblicken, dürfen wir nicht vergessen, dass der Anfang nicht leicht war, dass erste Pläne auf damals vielleicht berechtigte Bedenken stießen und dass es viele Widerstände zu überwinden gab“, erklärte Pater Provinzial Emerich Steigerwald in seiner Festrede. Mittlerweile sei die Palliativstation St. Johannes von Gott zum Vorbild für viele weitere Stationen in und außerhalb Bayerns geworden. „Palliativmedizin und Hospizarbeit sind inzwischen fester Bestandteil unseres Gesundheitswesens weit über die Krankenhäuser hinaus.“

„Pionierarbeit geleistet“

Mit der Einweihung ihrer Palliativstation haben die Barmherzigen Brüder vor 20 Jahren „Mut und Weitsicht bewiesen und so Pionierarbeit geleistet“, betonte Ministerialdirektor Michael Höhenberger vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. Die Palliativstation sei kein Ort zum Sterben, vielmehr sei sie ein Ort zum Leben bis zuletzt.

Die Palliativstation St. Johannes von Gott am Krankenhaus Barmherzige Bürger München, für palliative, also lindernde, Medizin Anfang 1991 als erste ihrer Art in Bayern gegründet, verfügte anfangs über zehn Betten. Schon im Mai 1993 bezog sie neue Räume am Südlichen Schlossrondell und konnte nun 25 Personen im letzten Stadium ihrer Krankheit Betreuung bieten. Mitte 2008 wurde ein Erweiterungsbau eingeweiht. Dadurch verfügt die Palliativstation über 32 Betten für Schwerstkranke und Sterbende. Sie ist damit die größte Palliativstation Deutschlands.

„Weit mehr als Schmerzbehandlung“

„Die Palliativmedizin ist weit mehr als Schmerzbehandlung, sie ist ein umfassendes Konzept der Lebensbegleitung bis zuletzt“, erklärte der Chefarzt der Palliativstation St. Johannes von Gott, Dr. Thomas Binsack, der im vergangenen Jahr für seine Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde. Das Behandlungsziel der Palliativmedizin ist die Symptomkontrolle, bei der nicht mehr die Heilung oder langfristige Besserung im Vordergrund steht, sondern die Behandlung von Schmerzen, damit das Leben auch in der letzten Phase einer unheilbaren Krankheit wieder als lebenswert empfunden werden kann. „Uns geht es darum, unheilbar kranken Menschen in der Endphase ihres Lebens Geborgenheit erfahren zu lassen“, sagte Pater Provinzial Emerich Steigerwald.

„Die Kirche und ihre Caritas engagieren sich für Menschen an den Grenzen ihres Lebens“, betonte Prälat Hans Lindenberger. Die Palliativstation der Barmherzigen Brüder und die ambulante Hospizarbeit der Caritas mit den Maltesern auf der Station seien ein gutes Beispiel für dieses Engagement – „und nur möglich durch viele Spender und Förderer“, so Lindenberger weiter. Seit 1993 arbeiten Barmherzige Brüder, Caritas und Malteser auf der Palliativstation zusammen. „Ich glaube, dass ich im Namen vieler Patienten und ihrer Angehörigen spreche, wenn ich sage, wie segensreich auf dieser Station palliativmedizinische Kompetenz und ganzheitliche Zuwendung zum Menschen zusammenwirken“, erklärte Christiane Gräfin von Ballestrem, die Diözesanoberin des Malteser Hilfsdienstes e.V. in der Erzdiözese München und Freising. Den Patienten „ein Leben bis zuletzt“ zu ermöglichen, sei eine große Aufgabe und fordere von allen Beteiligten ihren ganzen Einsatz. Mit dieser Anforderung setze man für die Gesellschaft ein Signal des Zusammenhalts und der Solidarität.

Engagierte Mitarbeiter und viele Ehrenamtliche

Betreut und behandelt werden die Patienten von einem therapeutischen Team bestehend aus Ärzten, Schwestern und Pflegern, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten und Seelsorgern sowie Atem- und Musiktherapeuten. Unterstützung bekommen sie zudem von ehrenamtlichen Hospizhelfern. „Wir sind dankbar, dass auf unserer Palliativstation aus tiefster Überzeugung engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch viele Ehrenamtliche den schwerkranken Menschen ein Leben bis zuletzt und ein Sterben in Würde ermöglichen“, erklärt Nadine Schmid-Pogarell, die Geschäftsführerin des Krankenhauses Barmherzige Brüder München.

„Nun schon 20 Jahre Schwerstkranken und Sterbenden helfen zu können, die oft keinen Platz zu haben scheinen in einer Gesellschaft, die von Jugendlichkeit und Leistungsfähigkeit geprägt ist, erfüllt mich mit Demut, aber auch mit Freunde“, betont Dr. Thomas Binsack. 800 Palliativpatienten werden in der Station St. Johannes von Gott nach Angaben ihres Chefarztes jährlich betreut, fast 500 Schwerkranke gehen hier ihren letzten Weg, und auch die die Begleitung ihrer Angehörigen und Freunde sehe man als große Aufgabe und Herausforderung.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.barmherzige-muenchen.de .

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