Auf dem Sprung zu einem wichtigen Termin und der Anlasser macht keinen Mucks: Ein Alptraum für jeden Autofahrer, der vor allem im Winter keine Seltenheit ist. Ausschlaggeben dafür ist die sinkende Leistungsfähigkeit der Kraftspender bei frostigen Temperaturen, die bei minus zehn Grad etwa nur noch 60 Prozent beträgt. Dazu kommt ein Mehrverbrauch an Energie durch zusätzliche Verbraucher (Beleuchtung, Heckscheiben- oder Sitzheizung). Aber auch die Qualität des Akkus ist entscheidend, und die hält nicht immer was sie verspricht, wie eine aktuelle ADAC-Untersuchung zeigt. Teils wichen die vom Hersteller angegebenen Leistungs- und Qualitätsangaben erheblich von den im Test erreichten Werten ab. Dazu kritisierten die ADAC-Experten, dass manche Hersteller kräftig an der Preisschraube gedreht haben. Rundum überzeugen konnte nur die Batterie der Marke Moll, die allerdings auch beim Preis den höchsten Wert markiert.
Im aktuellen Test konnte keine der getesteten Batterien mit „sehr gut“ bewertet werden. Mit leichten Schwächen bei der Startleistung und der Haltbarkeit belegte das Modell Silver von Bosch Platz 2, lediglich für „mangelhaft“ und damit die Schluss-position reichte es bei der Premium EA 772 von Exide und dem Modell Power Bull von Banner. Beide versagten bereits kläglich bei der Kaltstartprüfung und leisteten bei weitem nicht die vom Hersteller jeweils auf dem Gehäuse angepriesenen Werte. Alle aktuell untersuchten Akkus hatte der ADAC schon einmal im Jahre 2007 unter die Lupe genommen. Das Fazit: Vielfach wurde deutlich an der Qualität gespart.
Aber wie können Autofahrer auf Nummer sicher gehen? Worauf kommt es beim Batteriekauf an? Woran können sich Laien orientieren und kann die Lebensdauer einer Batterie verlängert werden? Mit diesen Tipps sind Autofahrer auf der sicheren Seite. Schonstart: Heizung, Radio, Licht oder Standheizung, elektrische Verbraucher erst nach dem Startvorgang einschalten. Das schont den Akku. Springt der Motor nicht an, den Startvorgang spätestens nach zehn Sekunden abbrechen und nach ein, zwei Minuten erneut versuchen. Meiden: Um Kriechströme zu verhindern sollte das Akku-Gehäuse sauber gehalten werden. Für guten Konservierungsschutz sorgt ein spezielles Schutzfett, mit dem die Pole und Klemmen behandelt werden. Laden: Tief entladene Batterien mit einem Ladegerät wieder aufladen. Typfrage: Autofahrer soll sich beim Kauf einer neuen Batterie unbedingt an aktuellen Testergebnissen orientieren. Wer auf ein neueres Modell setzt, riskiert beim Kauf nicht mit einem Ladenhüter über den Tisch gezogen zu werden. Grundsätzlich sollte man bei der Ersatzbeschaffung einer Batterie sowohl bei der Gehäuse-Bauform als auch bei den elektrischen Werten (Spannung, Kapazität, Kaltstartstrom) dieselbe Größe wie beim ursprünglichen Stromspeicher wählen. Angaben dazu stehen in der Regel auf der alten Batterie oder in der Bedienungsanleitung. Geringe Abweichungen nach unten (etwa 44 Ah Kapazität statt 47 Ah) sind unproblematisch, nach oben bringen sie Reserven, die aber kein Muss sind. Einzeln: Batterien sollten nicht auf Vorrat gekauft werden. Auch wenn sie nur eingelagert werden leidet die Qualität. Fremdstart: Nach einem Fremdstart immer zuerst den Minuspol lösen und als letztes wieder anschließen. Regelmäßig checken: Wie viel Energie hat der Akku noch? Aufschluss gibt eine Ladesystemanalyse im ADAC-Prüfzentrum München. Der Check sagt, ob die Lichtmaschine genügend Spannung aufbringt, wie viel Power die Autobatterie liefert und ob der Keilriemen richtig sitzt. Adresse: ADAC-Prüfzentrum München, Ridlerstraße 35 im Münchner Westend, Nähe Heimeranplatz. Informationen und Termine unter Tel.: 089/ 51 95 – 188.