Veröffentlicht am 17.01.2011 15:42

Wettlauf gegen die Zeit

Schwester Katharina Bulla und Mutter Heike Judtka mit Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt sowie Karin Ertl, einem Mitglied der Privatinitiative für Peter Bulla (v.l.n.r.) (Foto: hli)
Schwester Katharina Bulla und Mutter Heike Judtka mit Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt sowie Karin Ertl, einem Mitglied der Privatinitiative für Peter Bulla (v.l.n.r.) (Foto: hli)
Schwester Katharina Bulla und Mutter Heike Judtka mit Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt sowie Karin Ertl, einem Mitglied der Privatinitiative für Peter Bulla (v.l.n.r.) (Foto: hli)
Schwester Katharina Bulla und Mutter Heike Judtka mit Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt sowie Karin Ertl, einem Mitglied der Privatinitiative für Peter Bulla (v.l.n.r.) (Foto: hli)
Schwester Katharina Bulla und Mutter Heike Judtka mit Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt sowie Karin Ertl, einem Mitglied der Privatinitiative für Peter Bulla (v.l.n.r.) (Foto: hli)

Was zuerst wie ein grippaler Infekt aussah, entpuppte sich für den Sendlinger Peter Bulla im vergangenen November zum Alptraum. Die Diagnose: Leukämie. Seitdem liegt Bulla im Klinikum Großhadern, nur selten darf er nach Hause zu seiner Familie. Chemo- und Strahlungstherapien stehen täglich an. Einen passenden Spender für die lebensnotwendigen Stammzellen gibt es bislang nicht. Nun bangt die ganze Familie um den jungen Architekten, der kurz vor der schrecklichen Diagnose noch Vater wurde.

Bei der Leukämie, wie der Blutkrebs genannt wird, werden Unmengen von weißen Blutkörperchen produziert. Diese verdrängen dann im Blutkreislauf die roten Blutkörperchen. Rote Blutkörperchen sind jedoch zum Überleben notwendig, zum Beispiel als Blutplättchen bei Verletzungen. Heilbar ist Leukämie nur mit einer Chemotherapie sowie in vielen Fällen mit einer Stammzellenspende. Obwohl es weltweit 15 Millionen registrierte Menschen in Spenderdatenbanken gibt, bleibt jeder fünfte Leukämie-Kranke ohne Spender. Doch warum ist es so schwer einen geeigneten Stammzellenspende zu finden? Maria Kostoglou von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) erklärt: „Die Knochenmarkspende muss eine bestimmte Struktur haben. Diese muss mit der Struktur des Leukämie-Patienten übereinstimmen.“

In den letzten 20 Jahren gab es 20.000 Menschen, die ihr Knochenmark gespendet haben. In der Datei der DKMS sind 2,3 Millionen Menschen registriert. Das heißt, dass nur 1 Prozent der registrierten Personen wirklich helfen konnte.

Jeder der zwischen 18 und 55 Jahre alt und gesundheitlich nicht beeinträchtigt ist, kann sich bei der DKMS registrieren lassen. Die Typisierung kostet 50 Euro, da die DKMS gemeinnützig ist und keine Fördermittel erhält.

Kommt man als Spender in Frage, so gibt es zwei Möglichkeiten der Stammzellenentnahme. In 80 Prozent der Fälle werden die Stammzellen direkt aus dem Blut entnommen. Dafür werden einige Tage vorher die Stammzellen mit einem Medikament stimuliert und gelangen somit in den Blutkreislauf. Dann wird das Blut entnommen und die Stammzellen quasi herausgefiltert. Dieses Verfahren dauert ca. vier Stunden. Manchmal reichen aufgrund des Krankheitsbildes des Leukämie-Patienten diese geringen Mengen an Knochenmark nicht aus. Dann wird in einer Vollnarkose das Knochenmark direkt aus dem Becken entnommen. Das ist bei weiteren 20 Prozent der Fall. Mit Rückenmark darf man das Knochenmark allerdings nicht verwechseln. „Wir können nichts mit Rückenmark anfangen“, versucht Kostoglou mit dem hartnäckigen Gerücht aufzuräumen. „Wir brauchen Knochenmark und das wird im Beckenknochen gebildet.“

Peter Bullas Zustand ist kritisch. Solange kein Spender gefunden wird, hat er keine Chance auf Heilung. Momentan befindet er sich im dritten Zyklus der Chemotherapie. Diese bekämpft zwar die bösartigen Zellen, doch ohne Spende bricht die Krankheit erneut aus. Was das bedeutet, daran wollen Familie und Freunde nicht denken. Ihre ganze Hoffnung liegt darauf, noch rechtzeitig einen passenden Knochenmarkspender zu finden.

Die DKMS veranstaltet einen Aktionstag für Peter Bulla! Den Termin gibt die DKMS in Kürze bekannt. Weitere Infos unter www.dkms.de Vielleicht kann ihr Knochenmark das Leben von Peter Bulla oder von einem anderen leukämiekranken Menschen retten.

Um die geplante Aktion für Peter Bulla durchführen zu können ist die DKMS auf Ihre Spenden angewiesen! Jeder Euro zählt! Spendenkonto 1001285756 Stadtsparkasse München BLZ 701 500 00

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