Veröffentlicht am 13.12.2010 11:53

Hier bin ich daheim

Foto: privat
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Der international erfolgreiche Bariton Florian Prey ist mit seiner Familie seit 1999 in Gauting zu Hause. Im Ort hat er auch seine künstlerische Heimat gefunden und initiierte 2008 in der Remise am Schloss Fußberg das Kleine Gautinger Sommerfestival, dessen künstlerischer Leiter er auch weiterhin ist.

Sie leben seit über zehn Jahren in Gauting und sind für Ihr künstlerisches Engagement im Ort bereits mit dem Günther-Klinge-Preis ausgezeichnet worden. Was schätzen Sie an Gauting? Was macht für Sie den Ort aus?

F.P.: Gauting liegt an der Würm, die Würm kommt vom Starnberger See und ab dort südwärts tut sich eine einzigartige Landschaft auf, die ich liebe. Die Vielseitigkeit ist phantastisch. Immer wieder staune ich, wer hier alles lebt, was hier alles kulturell passiert. Und besonders Gauting ist ein wahres Künstler- und Musiker-Mekka.

Welche Ihrer Lieblingsecken stellen Sie denn gern mal Ihren Besuchern vor?

F.P.: Ich gehe mit meinen Freunden und Gästen immer gerne in den Schlosspark und zur Remise. Das ist ein hübscher Spaziergang durchs Grubmühlerfeld und an der Würm entlang. Die Menschen staunen dann über das wunderbare Gebäude mit der herausragenden Akustik. Der Stargeiger Ingolf Turban sprach von dem schönsten Kammermusiksaal, den er kennt. Monika Henschel vom weltberühmten „Henschel Quartett” schrieb in unser Gästebuch: „Wenn München doch nur so einen Saal hätte!” Und eine weitgereiste Konzertbesucherin verglich die Akustik sogar mit dem goldenen Saal des Musikvereins in Wien. Ja, wir haben hier ein Juwel.

Sie sind ein international erfolgreicher Bariton, der weit über München hinaus konzertiert. Sie sind Schöpfer und Leiter Ihres „Ensemble Baroque“, engagieren sich als künstlerischer Leiter für das Musikfestival Herbstliche Musiktage Bad Urach, dessen Gründer Ihr Vater Hermann Prey vor rund 30 Jahren war. Und Sie sind mit Fernseh- und CD-Einspielungen ausgebucht. Bleibt da noch viel Zeit für die Kunst in Gauting?

F.P.: Nun ja, die Arbeit im Vorstand des Remisen-Vereins ist ein großes Engagement für den Ort, dafür habe ich ja unter anderem auch den Klinge-Preis erhalten. Die Remise gehört der Gemeinde. Wir als Verein kümmern uns darum, dass das Gebäude belebt und bespielt wird. Wir bräuchten für dieses einzigartige Gebäude nur noch mehr Sponsoren und Unterstützung. Deswegen sind wir auch stets auf der Suche nach Geldgebern, damit wir auch in Zukunft weiterhin die Remise liebevoll renovieren können.

Gibt es etwas, womit Sie nicht einverstanden sind in Gauting?

F.P.: Ich wünschte mir mehr Unterstützung von der Gemeinde, wenn es um die Restaurierung der Remise und um das Kleine Sommerfestival geht. Darüber hinaus würde ich gerne die Einflugschneise zum Großflughafen München, die direkt über Gauting führt, verlegen oder ganz abschaffen. Es wird überhaupt viel zu viel geflogen, das tut der Umwelt nicht gut und empfindlichen Ohren auch nicht. Das nervt. Jeder einzelne sollte sich gründlichst überlegen, ob er unbedingt in einen Flieger steigen muss!

Es wird auch im nächsten Jahr das Kleine Sommerfestival geben. Können Sie schon Näheres verraten?

F.P.: Diesmal gibt es das Sommerfestival mit sechs Konzerten, die dem Komponisten Franz Schubert gewidmet sind. Wir planen also eine echte „Schubertiade” mit Werken des jungen Komponisten. Außerdem organisieren wir weitere Chorkonzerte, Orchesterkonzerte und Kammermusikabende. Doch unsere konkreten Arbeiten dazu beginnen erst Mitte Mai und enden Ende Juli mit der letzten Veranstaltung.

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