Rund um das Theatron im Westpark fand am vergangenen Samstag das diesjährige Sommerfest der Münchner Wochenanzeiger statt. Geboten war ein buntes Programm für Jung und Alt. Die Besucher konnten bei der Hausmeister-Olympiade 2008 mitfiebern, am Abend stand bei der „Bayerischen Wirtshausnacht“ unter anderem die Couplet-AG auf der Bühne.
Den ganzen Tag über gab es Essen und Trinken zu günstigen Familienpreisen. Das Münchner-Wochenanzeiger-Café lud zum Verweilen bei Kaffee und Kuchen ein. Dafür stiftete die Konditorei Detterbeck in Laim (Agnes-Bernauer-Str. 89), die heuer ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, 300 Stück fruchtige Kuchen, die für 1,50 Euro pro Stück verkauft wurden. So konnten die Besucher nicht nur lecker schlemmen, sondern gleichzeitig etwas Gutes tun: Der Erlös der verkauften Kuchen wird an „Unternehmer gemeinsam mit Jung & Alt für mehr Bildung in München“ gespendet. Diese neue Initiative der Münchner Wochenanzeiger wird in den nächsten Wochen in den jeweiligen Ausgaben vorgestellt. Keine und große Naschkatzen konnten sich am Zuckerwatte-Stand nicht nur mit der süßen Leckerei in vielen bunten Farben versorgen, sondern auch ganz genau zuschauen, wie Zuckerwatte hergestellt wird. Am Stand von „Travel Overland“ informierten sich reiselustige Besucher kurz vor den Sommerferien über das vielfältige Angebot des Reiseveranstalters.
Um 14 Uhr fiel der Startschuss zur Hausmeister-Olympiade 2008. Folgende Hausmeister kämpften in verschiedenen, spannenden Disziplinen um den Sieg: Ralf Schönfelder und Diana Bergmann (Team 1), Markus Mayer und Stephan Schinkel (Team 2), Jens-Uwe Ahlswede und Petra Vetter (Team 3), Jörg Martin und Andreas Becharcik (Team 4), Annett Riedel und Sandra Ritschek (Team 5), Erwin Ischep und Richard Maier (Team 6), Armin Adler und Thomas Mierke (Team 7), Bayram und Nilufer Tosun (Team 8) sowie Christian Geyer und Michael Wolgram (Team 9). „Die Hausmeister, die heute hier sind, können so viel, dafür müsste man Jahrzehnte studieren“, lobte Moderatorin Edith Bässe (Radio Energy), die durch den Tag führte. Das stellten die Hausmeister bei der Olympiade unter Beweis.
Beim „Wagenrennen“ schlüpften die Spieler in die Rolle eines Zustellers: Sie mussten Zeitungspakete in einen Handwagen laden und die Zeitungen in Briefkästen verteilen. Doch das war leichter gesagt als getan, denn die „Zusteller“ mussten einige Hindernisse überwinden. So „regnete“ es beispielsweise vor einigen Briefkästen und die Spieler mussten zunächst in eine Regenjacke schlüpfen, bevor sie weiter Zeitungen verteilen konnten. Auf einem Briefkasten stand zudem der Hinweis „Keine kostenlosen Zeitungen“. Wer trotzdem eine hinein steckte, bekam einen Punkt abgezogen. Wer die Aufgabe innerhalb von zwei Minuten löste, erhielt zehn Punkte, wer länger brauchte, entsprechend weniger Punkte. Dabei zeigte so mancher Hausmeister ganz neue Talente: „So hab ich deinen Mann noch nie arbeiten sehen!“, sagte eine Hausmeister-Gattin zur anderen. „Warum schickst du ihn nicht zum Zeitungsaustragen?“
Ihre Geschicklichkeit stellten die Hausmeister-Teams bei der Disziplin „Schwebender Ball“ unter Beweis. Der erste Spieler musste einen Plastikball mit einem Laubbläser durch einen Parcours lenken. Neben den Hindernissen machte auch der Wind den Olympioniken zu schaffen. War der Ball endlich oben angekommen, fiel er in eine Rinne, die jedoch einige Löcher aufwies. Nun war der zweite Spieler gefordert: Er war dafür zuständig, die Löcher zuzuhalten, so dass der Ball problemlos unten ankam. Die Hausmeister hatten zwei Minuten Zeit, so viele Bälle wie möglich zu transportieren. Auch beim „Speed Car Parcours“ war Schnelligkeit gefragt: Es galt, ein ferngesteuertes Auto geschickt durch einen Parcours zu lenken. Die meisten Punkte erhielt, wer die Hindernisse am schnellsten umkurvte.
Jeweils drei Teams spielten pro Runde an einer Station rund um das Theatron, so dass die Sommerfest-Besucher genug Zeit hatten, zwischen den einzelnen Stationen zu flanieren und alle Teilnehmer unter die Lupe zu nehmen. Nach der ersten Runde lagen Ralf Schönfelder und Diana Bergmann (Team 1), Markus Mayer und Stephan Schinkel (Team 2) sowie Jens-Uwe Ahlswede und Petra Vetter (Team 3) mit jeweils acht Punkten in Führung. In Runde zwei bauten Markus Mayer und Stephan Schinkel (Team 2) ihren Vorsprung aus: 26 Punkte hatten die beiden gesammelt. Auf Platz zwei folgten Christian Geyer und Michael Wolgram (Team 9) mit 14 Punkten, auf Platz drei lagen zu diesem Zeitpunkt mit jeweils 13 Punkten Jörg Martin und Andreas Becharcik (Team 4), Armin Adler und Thomas Mierke (Team 7) sowie Bayram und Nilufer Tosun (Team 8). Auch nach Runde drei hielten sich Markus Mayer und Stephan Schinkel (Team 2) auf Platz eins, mussten diesen jedoch mit Armin Adler und Thomas Mierke (Team 7) teilen, die nach der dritten Runde ebenfalls 26 Punkte erreicht hatten. Es folgten Bayram und Nilufer Tosun (Team 8) mit 25 Punkten und Christian Geyer und Michael Wolgram (Team 9) mit 22 Zählern.
Zum großen Finale der Hausmeister-Olympiade 2008 versammelten sich Olympioniken und Publikum im Theatron. Bei dem Spiel „Wilhelm Tell“ ging es um alles. Während der erste Spieler mit verbundenen Augen und einem Fahhradhelm auf dem Kopf unten im Theatron stand, musste der zweite zunächst die Spritzkanone, die auf dem Fahrradhelm des ersten Spielers befestigt war, an einen Schlauch anschließen, dann nach oben laufen und eine Pumpe betätigen, so dass Wasser aus der Spritzkanone schoss. Der „sehende“ Spieler musste den „blinden“ nun so dirigieren, dass dieser mit dem Wasserstrahl insgesamt sechs Tennisbälle von einer Halterung schoss. Für jeden abgeschossenen Ball erhielt das Team einen Punkt. Waren neunzig Sekunden noch nicht überschritten, zog der zweite Spieler Regenjacke und Taucherbrille an und setzte sich einen Helm auf den Kopf, auf dem mit Klettband ein Tennisball befestigt war. Gelang es dem „blinden“ Spieler, auch diesen Ball herunterzuschießen, gab es für das Team nochmals vier Punkte. Das finale Spiel machte sowohl Olympioniken als auch dem Publikum sichtlich Spaß und wurde zur „feucht-fröhlichen“ Angelegenheit.
Zwischen den einzelnen Runden der Olympiade sorgten auf der Bühne die beiden Schülerbands „Rave On“ und „Twig“ für Unterhaltung. „Rave On“, die den vorangegangen Schülerband-Wettbewerb der Münchner Wochenanzeiger gewonnen hatten, brachten das Publikum mit Rock-lastigen Gute-Laune-Songs von den 50ern bis heute zum mittanzen und -singen. Später rockten „Twig“ das Theatron mit ihrem „Fun-Punk“.
Während das Team der Münchner Wochenanzeiger fleißig Punkte zählte und den Endstand der Hausmeister-Olympiade ermittelte, begann auf der Bühne gegen 19.30 Uhr die „Bayerische Wirtshausnacht“ mit der Couplet-AG, dem Niederbayerischen Musikantenstammtisch und Traudi Siferlinger. In der Pause wurde es feierlich: Jürgen Kirner von der Couplet-AG verkündete die Gewinner der Hausmeister-Olympiade 2008: Armin Adler und Thomas Mierke. Mierke hatte gleich doppelten Grund zur Freude: Er feierte an diesem Tag seinen 38. Geburtstag und bekam von den Sommerfest-Besuchern ein Ständchen gesungen. Adler und Mierke können sich nun jeweils über einen Reisegutschein von Travel Overland im Wert von 1000 Euro freuen. Sie haben die Wahl und können entweder Einzelleistungen wie Flüge, Hotels und Mietwagen buchen, sich eine Kurz- oder Städtereisen ganz nach ihren Vorstellungen persönlich zusammenstellen oder aus dem breiten Angebot aus Last-Minute- und Pauschalreisen wählen. „Das ist super, toll! Wie vor zwei Jahren“, schwärmte Armin Adler. Zusammen mit Thomas Mierke hatte er bereits die Hausmeister-Olympiade 2006 gewonnen und eine Reise in die Türkei gemacht. „Mit dem richtigen Partner kann man richtige Erfolge erzielen“, so Mierke. „Nach der ersten Runde lagen wir weit hinten, doch dann haben wir uns zusammengerissen“, erklärt er das Erfolgsrezept. „Nur so kann man gewinnen!“ Wohin es in den Urlaub geht, wissen die beiden Hausmeister noch nicht. Nur eines steht fest: „Wir fahren wieder zusammen mit unseren Familien“, sagt Armin Adler. „Und auf alle Fälle dahin, wo es Sonne und Strand gibt“, fügt Thomas Mierke hinzu. „Wir wollen uns richtig erholen!“
Und so sieht das Ergebnis der diesjährigen Hausmeister-Olympiade aus: Platz neun und damit zwei Wellness-Sets gingen an Annett Riedel und Sandra Ritschek (Team 5), die als einziges Frauen-Team besonders viel Applaus erhielten. Zwei Fahrrad-Computer und den achten Platz gab es für Jens-Uwe Ahlswede und Petra Vetter (Team 3), Erwin Ischep und Richard Maier (Team 6), die Sieger von 2005, sicherten sich Platz sieben und jeweils ein Grillbesteck. Über ein Boccia-Set und Platz sechs dürfen sich Ralf Schönfelder und Diana Bergmann (Team 1) freuen, zum Saunieren in die Therme Erding geht es für Jörg Martin und Andreas Becharcik (Team 4), die Platz fünf erreichten, sowie die viertplatzierten Christian Geyer und Michael Wolgram (Team 9). Markus Mayer und Stephan Schinkel (Team 2) holten sich die Bronze-Medaille in Form eines Aufenthaltes im Posthotel Schladming, die zweitplatzierten Bayram und Nilufer Tosun (Team 8) fahren nach Kufstein ins „Auracher Löchl“.
Nachdem die glücklichen Sieger ihre Preise entgegengenommen hatten, ließen die Hausmeister, ihre Freunde und Verwandten und die übrigen Sommerfest-Besucher den Abend bei der zweiten Hälfte der „Bayerische Wirtshausnacht“ zünftig-bayerisch ausklingen.