Veröffentlicht am 15.11.2010 16:41

„Coach ist einfach cooler!“

Bruno Didrichsons, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen (Amt 5) erinnert sich an die Anfänge des Projekts. (Foto: Eva Schraft)
Bruno Didrichsons, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen (Amt 5) erinnert sich an die Anfänge des Projekts. (Foto: Eva Schraft)
Bruno Didrichsons, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen (Amt 5) erinnert sich an die Anfänge des Projekts. (Foto: Eva Schraft)
Bruno Didrichsons, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen (Amt 5) erinnert sich an die Anfänge des Projekts. (Foto: Eva Schraft)
Bruno Didrichsons, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen (Amt 5) erinnert sich an die Anfänge des Projekts. (Foto: Eva Schraft)

Basierend auf einem Antrag der damaligen Jugendreferentin Eleonore Cröniger rief die Stadt Germering vor rund sechs Jahren die Initiative „Arbeit und Ausbildung für junge Menschen in Germering“ ins Leben. Daraus hervorgegangen ist auch das Coaching-Projekt der Stadt, das diese seit 2005 an den beiden Germeringer Hauptschulen durchführt. Mit Erfolg: Viele Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen haben seitdem mit Unterstützung ehrenamtlicher Coaches einen Ausbildungsplatz erhalten.

Mittelschule Germering

„Wir haben uns damals bei den sogenannten Berufseinstiegsbegleitern für die Bezeichnung ‚Coach’ entschieden, das kommt bei den Jugendlichen besser an als ‚Pate’, es ist einfach cooler“, erinnert sich Bruno Didrichsons, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen (Amt 5), schmunzelnd an die Anfänge. Seit damals hat sich einiges verändert: Die beiden Germeringer Hauptschulen bilden seit Beginn dieses Schuljahres die Mittelschule Germering; das Coaching-Projekt wurde von den 9. auf die 8. Klassen ausgedehnt und es soll demnächst auch in der Eugen-Papst-Schule, dem Sonderpädagogischen Förderzentrum in Germering, an den Start gehen.

Zudem wird das Projekt nicht nur immer größer, sondern auch professioneller: Schulungen und Fortbildungsmaßnahmen für die Coaches werden regelmäßig angeboten, Speed-Dating zwischen Coaches und Schülern der Abschlussklassen durchgeführt und als Wochenendkurs Intensiv-Lernseminare durchgeführt, bei denen die Grundlagen des richtigen Lernens vermittelt werden. „Im Zusammenhang mit dem Coaching-Projekt wurde rasch klar, dass wir begleitend ein Nachhilfeprogramm brauchen“, erklärt Bruno Didrichsons. Inzwischen arbeitet das Amt 5 mit zwei Nachhilfe-Lernstudios zusammen. Die Schüler, häufig mit Migrationshintergrund und/oder aus sozial schlechtgestellten Familien, müssen für die Nachhilfestunden einen Eigenanteil von drei Euro aufbringen, der Rest wird aus Spendenmitteln bestritten.

Viel effektiver

Früher hat der Oberbürgermeister jährlich alle Germeringer Betriebe angeschrieben und um Meldung freier Ausbildungs- und Praktikumsplätze gebeten. Mit der Gründung des Netzwerkes „Wirtschaft und Schule“ vor einem Jahr, übernahm der Gewerbeverband Germering diesen Bereich: „Das läuft jetzt viel effektiver, hier kann man das Engagement des Gewerbeverbandes und seines Vorsitzenden Jürgen Biffar gar nicht genug hervorheben!“, betont Amtsleiter Didrichsons.

Träger des Coaching-Projektes ist die Stadt Germering, koordiniert wird es im Amt 5 von Stadtverwaltungsmitarbeiter Herbert Sedlmeier, an Kosten sind dafür lediglich 2000 Euro in den Haushalt eingestellt. Momentan werden 25 Schüler/innen von 21 Coaches betreut. „Möglich ist dies nur dank der regelmäßigen finanziellen Unterstützung durch die Germeringer Sozialstiftung, dank Firmenspenden oder privater Einzelspenden“, so Didrichsons, „neben dem Gewerbeverband, engagiert sich auch der Lions Club Germering ehrenamtlich sowie finanziell; außerdem macht das Germeringer Gasthaus ‚Zum Griabig’n’ jedes Jahr eine Charity Night, deren Erlös die Wirtsleute gezielt für das Coaching-Projekt spenden!“.

Erfahrungen

Natürlich gebe es Rückschläge, so springe der eine oder andere betreute Schüler ab, trotz Unterstützung der Coaches durch die Sozialpädagogen der Stadt, jedoch seien die Erfahrungen überwiegend positiv: „Das Coaching-Projekt läuft sehr erfolgreich. Die meisten Schüler verbessern sich nicht nur in ihrem Sozialverhalten, sondern auch bei den Noten deutlich, schaffen so ihren Quali oder sogar den Übertritt in den M-Zweig.“ Aktuell stehen noch 13 Jugendliche auf der Warteliste des Amtes 5. Deshalb werden nun weitere engagierte Bürger/innen gesucht, die sich durch diese Aufgabe angesprochen fühlen und sich einmal in der Woche dafür ein bis zwei Stunden Zeit nehmen können und möchten. Informationen gibt es bei Herbert Sedlmeier unter Tel. 89419-223 sowie bei Bruno Didrichsons unter Tel. 89419-220.

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