Veröffentlicht am 08.10.2010 12:29

Revision im beruflichen Schulwesen

Münchens zweite Bürgermeisterin Christine Strobl und Stadtschulrat Rainer Schweppe informierten über die aktuelle Situation an den beruflichen Schulen. (Foto: LB)
Münchens zweite Bürgermeisterin Christine Strobl und Stadtschulrat Rainer Schweppe informierten über die aktuelle Situation an den beruflichen Schulen. (Foto: LB)
Münchens zweite Bürgermeisterin Christine Strobl und Stadtschulrat Rainer Schweppe informierten über die aktuelle Situation an den beruflichen Schulen. (Foto: LB)
Münchens zweite Bürgermeisterin Christine Strobl und Stadtschulrat Rainer Schweppe informierten über die aktuelle Situation an den beruflichen Schulen. (Foto: LB)
Münchens zweite Bürgermeisterin Christine Strobl und Stadtschulrat Rainer Schweppe informierten über die aktuelle Situation an den beruflichen Schulen. (Foto: LB)

Nach Beginn des Schuljahres an den Münchner Berufsschulen wird deutlich, dass die Situation am Ausbildungsmarkt stabil ist. Die allgemeinen Vorhersagen sahen im Frühjahr, aufgrund der vorhergegangenen Finanzkrise, nicht sehr rosig aus. Umso beruhigender ist nun die Bestandsaufnahme, die Bürgermeisterin Christine Strobl und Stadtschulrat Rainer Schweppe zu den momentanen Entwicklungen im beruflichen Schulwesen vorstellten.

Einschreibezahlen sind gleich geblieben

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einschreibezahlen an den städtischen Berufsschulen nahezu gleich geblieben, wodurch sich, laut Christine Strobl die Attraktivität des Münchner Ausbildungsmarktes weiter zeigt. „Die Zahl der neu eingeschriebenen Auszubildenden ist im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig um 143 Schülerinnen und Schüler oder 1,08 Prozent gesunken.“ Aufgrund dieser unwesentlichen Veränderungen lasse sich keine negative Entwicklung ablesen, so Strobl weiter. Diese Einschätzung bestätigt die Arbeitsagentur indirekt, indem sie rund 12.000 zu besetzende Ausbildungsstellen meldet. Dies seien zwar „1480 bzw. elf Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres, aber dennoch nicht besorgnisserregend, wenn man bedenkt, dass im letzten Jahr über 1400 Plätze nicht besetzt werden konnten.“ Die Vorliebe für bestimmte Berufe, fehlende Flexibilität bei der Ausbildungswahl und die unzureichende Ausbildungsreife bei einem Teil der Jugendlichen sind Strobl zufolge die Gründe dafür, „dass offene Ausbildungsstellen trotz nicht vermittelter Jugendlicher nicht besetzt werden können“.

Unterstützungsprogramm steht bereit

Mit diesen Fakten im Hinterkopf und dem Willen, den Übergangsbereich zwischen Schule und Beruf so effektiv wie möglich zu gestalten, stellt die Stadt München ein umfangreiches Unterstützungsprogramm zur Verfügung. Übergangsmanagement, das Konzept JADE (Jugendliche an die Hand nehmen), Berufsvorbereitungsjahr und Berufsschulsozialarbeit sind dabei die Schlagworte. In den einzelnen Projekten wird es den angehenden Arbeitnehmern ermöglicht sich richtig zu orientieren, neue Perspektiven zu entdecken oder Grundlegendes über die Arbeitswelt zu erfahren. „Konkret bedeutet dies, dass Jugendliche und junge Erwachsene passgenau in weiterführende Schulen oder in eine Berufsausbildung integriert werden sollen“, erklärte Christine Strobl.

Zusätzliche Chancen

Einen weiteren Weg in das Berufsleben stellen die weiterführenden beruflichen Schulen dar. „Die Stadt München versteht ihr Engagement in diesem Bereich des beruflichen Schulwesens als Beitrag zur Steigerung der Bildungsgerechtigkeit.“ Christine Strobl sprach dabei die Fach- (FOS) und Berufsoberschulen (BOS) an, deren Schülerzahlen um 50 Prozent (FOS) bzw. 13,5 Prozent (BOS) im Zeitraum zwischen 2004 bis 2010 gestiegen sind. Mit dieser zusätzlichen Chance zur Weiterbildung steht nicht nur die Tür zum Beruf offen, sondern auch die des Studiums. „Es hat sich gezeigt, dass sich die Fachoberschul- und Berufsoberschulabsolventinnen und -absolventen, wenn sie sich anschließend für ein Studium entscheiden, auch an den Hochschulen und Universitäten bewähren.“

Berufsschulen werden weiter ausgebaut

Über 200 Millionen Euro hat die Stadt München in den letzten Jahren in die Berufsschulen investiert, wobei das Geld hauptsächlich für Bauprojekte ausgegeben wurde. Ganz oben auf der Ausgabenliste steht das „Vorzeigeprojekt“ an der Riesstraße. Das neue Berufsschulzentrum, unter anderem Heimat der Berufsschulen im Bereich Bürokommunikation, Informationstechnik oder Veranstaltungstechnik verschlang rund die Hälfte des Etats.

Das berufliche Schulwesen im Schuljahr 2010/2011: das Vorjahresniveau bei den Einschreibezahlen wurde gehalten, die Unterstützungsprogramme sind bereit und die weiterführenden Beruflichen Schulen klettern auf der Beliebtheitsskala weiter nach oben. Auf dem Papier ist der Ausbildungszweig der beruflichen Schulen auf dem besten Weg.

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