Veröffentlicht am 13.07.2010 09:44

Weit über Gauting hinaus

„Wir sind in Gauting begnadet mit so vielen Künstlern und Kunstschaffenden.“ Elisabeth Schaffer, Brigitte Servatius und Florian Prey (v.l.) vor der Preisverleihung im Gautinger Rathaus. (Foto: US)
„Wir sind in Gauting begnadet mit so vielen Künstlern und Kunstschaffenden.“ Elisabeth Schaffer, Brigitte Servatius und Florian Prey (v.l.) vor der Preisverleihung im Gautinger Rathaus. (Foto: US)
„Wir sind in Gauting begnadet mit so vielen Künstlern und Kunstschaffenden.“ Elisabeth Schaffer, Brigitte Servatius und Florian Prey (v.l.) vor der Preisverleihung im Gautinger Rathaus. (Foto: US)
„Wir sind in Gauting begnadet mit so vielen Künstlern und Kunstschaffenden.“ Elisabeth Schaffer, Brigitte Servatius und Florian Prey (v.l.) vor der Preisverleihung im Gautinger Rathaus. (Foto: US)
„Wir sind in Gauting begnadet mit so vielen Künstlern und Kunstschaffenden.“ Elisabeth Schaffer, Brigitte Servatius und Florian Prey (v.l.) vor der Preisverleihung im Gautinger Rathaus. (Foto: US)

„Die Gemeinde ehrt heute zwei Tonkünstler – Elisabeth Schaffer, die sich mit dem Urmaterial Ton beschäftigt und Florian Prey, der in der Welt des Gesangs zu Hause ist“, begann Laudator Wolfgang Lösche. Schaffers Lebenswerk pries er als „herausragend und international viel beachtet“.

„Elisabeth Schaffer zählt mit Recht zu den besten und angesehensten Keramikkünstlern Deutschlands, und das bereits seit mehr als 40 Jahren.“ Schaffer nahm den Preis gerührt an: „Die Ehrung an mich zeigt, dass Sie nicht nur dem Mainstream verpflichtet sind, sondern auch abseits davon wahrnehmen, was sich tut.“

Diese Wertschätzung freue sie sehr. Schließlich stehe sie eher selten im Rampenlicht, „gerade hier an dem Ort, wo ich lebe und arbeite.“

Anders der zweite Geehrte - Bariton Florian Prey, der im vergangenen Monat nun schon zum zweiten Mal in der Remise am Schloss Fußberg das Kleine Gautinger Sommerfestival veranstaltet hat, ist Rampenlicht gewöhnt. Laudator war Michael Harder, der Regisseur von „Prey-Stille meine Liebe” .

„Ich habe Florian Prey als äußerst großzügigen, unermüdlichen Menschen kennengelernt, den die Wertschätzung für die Kunst und besonders die Musik antreibt.“ Für sein Ringen um das Gautinger Sommerfestival hätte er noch viel mehr Unterstützung verdient.

An Preys Dank schloss sich denn auch eine Aufzählung an, was alles zu tun bleibt, um die Remise zu erhalten und als Kammerkonzertsaal bleibend zu etablieren. „2.000 Besucher zählte unsere Sommerfestival heuer, damit leuchtet unser Festival weit über Gauting hinaus“, so Prey.

Aufgrund der ausgezeichneten Akustik ließen sich viele Künstler gern auf ein Konzert ein. Für 2011 hätte er bereits eine Schubertiade geplant. Dies alles setze jedoch voraus, dass die Gemeinde weit mehr an Unterstützung bereitstelle.

Die Gemeinde in die Pflicht nehmen

Seit 1980 verleiht die Gemeinde Gauting den mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Klinge-Preis, den ersten Kunstpreis im Landkreis. Benannt nach dem Mäzen Günter Klinge ehrt Gauting damit Kunstschaffende aus Theater, Literatur, Film, Malerei, Musik und gestaltende Kunst, die sich allerdings auch innerhalb der Gemeinde verdient gemacht haben.

„Die Auswahl hier bei uns ist riesig. Wir sind wahrhaft begnadet mit vielen ausgezeichneten Künstlern und Kunstschaffenden“, meinte Bürgermeisterin Brigitte Servatius. „Wir als Kuratorium schöpfen quasi aus dem Vollen.“ Mit einigem Stolz könne die Gemeinde deshalb auf nun 30 Jahr Klinge-Preis zurückblicken.

„Am Anfang war es nicht leicht, den Preis zu installieren. Und später waren die Zeiten auch oftmals eng für eine große Kunstförderung“, gestand Servatius. Doch immer habe die Gemeinde am Klinge-Preis festgehalten.

Der Vorwurf, „die Gemeinde soll mehr für Kunst und Kultur machen“, treffe daher nur halb, wies sie zurück, obgleich es oft Streitpunkte gebe. „Doch zur Remise sage ich jetzt nichts mehr“, schloss Servatius. „Da ist alles wahr, was gesagt wurde.“

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