„Es hat uns allen einen Riesenspaß gemacht“, versicherte Grundschulrektorin Katrin Beer am Ende der Wissenschaftstage in ihrer Grundschule an der Würm in Stockdorf „Die Aktion würden wir gerne wiederholen, sowohl den phantastischen Tag im Hörsaal, als auch die vielen Vorträge und Versuche, bei denen die Kinder ganz hautnah an die Wissenschaft rankamen.“
Die Chemiker Oliver Baron und Xaver Steeman, beides Forscher auf dem Gebiet der Proteinwissenschaft innerhalb des Exzellenzclusters CIPSM der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), nahmen sich zwei Tage Zeit, um den Stockdorfer Grundschülern wissenschaftliche Zusammenhänge anschaulich und spannend zu vermitteln.
Forschungsleiter Baron dazu: „Es kann nicht schaden, Kinder auf wichtige Ereignisse und Phänomene in unserer Welt neugierig zu machen und ihr Interesse für die Vielfalt naturwissenschaftlicher Themen zu wecken.“
Enggefasstes Thema des gemeinsamen Projektes waren Fragen rund ums Wasser. „Einige Fragen, die wir gemeinsam erarbeitet haben, waren zum Beispiel: Aus was besteht Wasser, was sind seine Eigenschaften, wie wird Trinkwasser gewonnen, wodurch wird es verschmutzt, was passiert mit dem Abwasser, wer oder was reinigt es“, zählte Beer auf. „Am meisten überrascht waren wir alle, wie stark gechlort unser Trinkwasser ist!“
Entsprechend der Klassenstufen konnten sich die Kinder am Versuchstag selbst ausprobieren, Wasserqualitäten bestimmen, Spannungen messen, Farb- und Lichtbrechungen beobachten, Elektrolysen durchführen. „Da war niemand zu klein dafür“, so Beer. „Selbst die Erstklässler wagten sich schon an schwierigere Messungen von Oberflächenspannungen heran.” Wahrscheinlich aber bleibe die Auftaktvorlesung im High-Tech-Campus Großhadern am ehesten im Gedächtnis. Und Steemann ergänzte begeistert: „Wir hatten für die Kinder eine Experimentalvorlesung vorbereitet, um zu zeigen, was alles mit Wasser möglich ist. Da gab’s am Schluss sagenhafte Standing Ovations!“
Die Kinder seien zwei Tage lang mit Leib und Seele dabei gewesen. „So viel Elan hat auf uns absolut ansteckend gewirkt.“ Die vielen Stunden der Vorbereitung von dreizehn kindgerechten Experimenten, der zweistündigen Vorlesung und der lange Einweisungsnachmittag für die Grundschullehrer waren damit ganz vergessen.
Zwar legten Baron und Steeman Wert auf genaue Antworten auf die Kinderfragen. „Das Wissenschaftliche aber kommt später. Jetzt haben wir wirkliche Neugier geweckt. Das war viel, viel wichtiger.“
Was in Stockdorf als Exzellenzinitiative geplant und durchgeführt wurde, soll nun möglichst bald eine Fortsetzung erfahren. „Auch die LMU war begeistert von unserem Projekt“, meinte Steemann. „So ein Vorhaben lebt von der gegenseitigen Befruchtung. Wir haben vieles aus einer neuen Perspektive wahrgenommen. Das war für uns wahnsinnig spannend.“