Die Erhebung von Parkgebühren und die Instandhaltung von städtischen Straßen muss man getrennt betrachten. Da Stellplätze in den Innenstädten und insbesondere in einer Millionenstadt wie München nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen, ist ein durchdachtes, leistungsfähiges Parkraummanagement für den öffentlichen Straßenraum umso wichtiger. In München sind dies im Wesentlichen Parklizenzbereiche und in der City die so genannte Blaue Zone, wo kostenpflichtige Stellflächen durch Blau-Markierungen gekennzeichnet sind. Die Ticketautomaten, deren Wartung, die Beschilderung – kurzum, die gesamte Infrastruktur für das System – sowie die Parkraumüberwachung erfordern hohe Ausgaben, die von der Gebührenerhebung gedeckt werden sollen. Beispiel: Derzeit entstehen in München neue Parklizenzgebiete, die jährlichen Kosten für die neuen Areale betragen 429.000 Euro. Hinzu kommen Investitionen für bestehende Zonen rund um den Hauptbahnhof und in der Altstadt, dort sollen veraltete Park-scheinautomaten gegen neuere Modelle ausgetauscht werden. Kostenpunkt: 960.000 Euro. Dennoch: Parkgebühren dürfen nicht zur Ausbeutung der Autofahrer missbraucht werden. Einnahmen müssen ausschließlich zweckgebunden verwendet werden und dürfen nicht dazu dienen, das Geldsäckel einer Kommune aufzufüllen, fordert der ADAC. Wie eine aktuelle Umfrage des Automobilclubs ergab, missbrauchen Kommunen in aller Regel Parkgebühren nicht, um Autofahrer abzukassieren. In München blieben die prognostizierten Gewinne aus der Erhebung von Parkgebühren weit hinter den Erwartungen zurück. Sprudelnde Einnahmen sind auch nicht das vorrangige Ziel, beteuert der Stadtrat immer wieder, sondern im Vordergrund steht eine sinnvolle Park-raumbewirtschaftung.