Veröffentlicht am 23.02.2010 13:16

AUS für Moschee am Gotzinger Platz

Der Moschee-Bau am Gotzingerplatz, von OB Ude unterstüzt, von vielen Anwohnern abgelehnt, ist nun endgültig an der Finanzierung gescheitert.         Archiv-Foto:saz
Der Moschee-Bau am Gotzingerplatz, von OB Ude unterstüzt, von vielen Anwohnern abgelehnt, ist nun endgültig an der Finanzierung gescheitert. Archiv-Foto:saz
Der Moschee-Bau am Gotzingerplatz, von OB Ude unterstüzt, von vielen Anwohnern abgelehnt, ist nun endgültig an der Finanzierung gescheitert. Archiv-Foto:saz
Der Moschee-Bau am Gotzingerplatz, von OB Ude unterstüzt, von vielen Anwohnern abgelehnt, ist nun endgültig an der Finanzierung gescheitert. Archiv-Foto:saz
Der Moschee-Bau am Gotzingerplatz, von OB Ude unterstüzt, von vielen Anwohnern abgelehnt, ist nun endgültig an der Finanzierung gescheitert. Archiv-Foto:saz

Am Sonntag wurde von Vertretern des türkisch-islamischen Dachverbandes Ditib das Ende der Pläne für eine neue Moschee am Gotzinger Platz besiegelt. Das Projekt scheitert an der Finanzierung und daran, dass der Rückhalt vom türkischen Staat fehlt, wurde vom Vorsitzenden des Trägerverein Ditim, Herrn Recep Dereli bestätigt.

Oberbürgermeister Christian Ude bedauert die Entscheidung des türkischen Dachverbands DITIB, das Vorhaben des Münchner Moscheevereins DITIM finanziell nicht zu unterstützen und damit scheitern zu lassen. Ude: „Diese Entscheidung ist für die Stadt schon sehr befremdlich, nachdem der türkische Ministerpräsident Recep Erdogan persönlich geäußert hatte, er sehe dieses Projekt als so bedeutsam für die in Deutschland lebenden Türken islamischen Glaubens an, dass er selbst zur Grundsteinlegung nach München kommen werde.“

Der Oberbürgermeister betonte, dass die Stadt nachweislich alles in ihrer Macht stehende getan habe, um die Verwirklichung des Vorhabens zu ermöglichen – von der Suche nach einem verfügbaren Grundstück in akzeptabler Lage bis zur Schaffung von Baurecht und sämtlichen planungsrechtlichen Voraussetzungen. Stadtpolitik und Stadtverwaltung treffe somit nicht der geringste Vorwurf wegen des Scheiterns des Projekts. OB Ude: „Dies ist wichtig für das Verhältnis zu den Münchner Türken und der gesamten Bevölkerungsgruppe islamischen Glaubens: Die Stadt hat sie nicht im Stich gelassen.“

Ude dankte ausdrücklich SPD, Grünen, FDP, den Linken und der ÖDP, „dass sie sich ohne Wenn und Aber zur Religionsfreiheit in einer weltoffenen Stadt bekannt haben“.

Der CSU Fraktionsvorsitzende, Stadtrat Josef Schmid, erklärte dazu: „Die CSU-Stadtratsfraktion sieht das Moschee-Projekt schon seit längerer Zeit sterben. Wir sind deshalb nicht überrascht, dass jetzt das offizielle Aus von Herrn Recep Dereli verkündet worden ist. Bekanntlich war die CSU-Stadtratsfraktion aus mehreren Gründen von Anfang an gegen diesen Moscheebau am Gotzinger Platz: Der Gotzinger Platz ist aufgrund seiner jetzigen Gestaltung mit dem Denkmal-Ensemble Schule und Barockkirche der falsche Platz für eine Großmoschee. Die klassische Architektur der Moschee mit zwei hohen Minaretten fügt sich dort in keinster Weise ein. Zudem ist die Verkehrserschließung dort völlig ungenügend. Darüber hinaus wurde das gesamte Projekt von Anfang an verkehrt eingeleitet. Oberbürgermeister Ude und seine rot-grüne Stadtratsmehrheit versuchten die Moschee per „order die mufti“ durchzudrücken, ohne die Sendlinger Bürger zu beteiligen. Auf reinem Verwaltungsweg mit einer Baugenehmigung sollte diese große Baumaßnahme am Stadtrat und an den Bürgern vorbei durchgedrückt werden.“

Die CSU-Stadtratsfraktion will sich jedoch „angesichts der verfassungsrechtlich garantierten Religionsfreiheit und der 100.000 Muslime in München, die einen Anspruch auf angemessene Bedingungen zur Religionsausübung haben, grundsätzlich einem anderen Moscheebau nicht verschließen, wenn die Rahmenbedingungen wie z.B. Bürgerbeteiligung und Architektur stimmen.“

OB Ude will nach der offiziellen Mitteilung des Antragstellers alle Themen der Rückab-wicklung und der künftigen Nutzung des Areals am Gotzinger Platz im Stadtrat behandeln lassen. Wie aus Kreisen der Ditim verlautet, soll nun das Gebetsgebäude an der Schanzen-bachstraße ausgebaut werden.

Volles Verständnis äußerte OB Ude für den Rücktritt des Münchner DITIM-Vorsitzenden Recep Dereli, der sich von der Kölner Zentrale im Stich gelassen fühlt. Für den Zentralverband DITIB wird es nach Udes Ansicht künftig schwieriger werden, deutsche Kommunalpolitiker für die Unterstützung von Bauvorhaben zu gewinnen.

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