Am vergangenen Donnerstag besuchte auf Ankündigung des bayerischen Kultusministeriums ein koreanisches Filmteam die Grundschule am Winthirplatz. Mit großem Interesse verfolgten und filmten die Reporter eine Mathematik-Unterrichtsstunde, die Frau Burger vor 27 Viertklässlern hielt. Im Vorfeld war die Genehmigung der Eltern zum Filmen und Interviewen erfragt worden. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich äußerst vorbildlich sowie lerneifrig und begeisterten das Filmteam derart, dass es die Kameras länger als ursprünglich geplant laufen ließ.
Besonders interessierten sich die koreanischen Filmer für das Übertrittsverfahren an weiterführende Schulen und das dreigliedrige Schulsystem mit den verschiedensten Bildungswegen. Da in Korea alle Kinder bis zur 9. Klasse zusammenbleiben, war das Thema für sie Neuland. Zunächst verständnislos entdeckten sie laut Schulleiterin Eva Wobido während des Interviews zunehmend Vorteile der frühen Selektion nach der 4. Jahrgangsstufe.
Da Bayern in internationalen Vergleichstests besonders gut abschneidet, sei es für koreanische Eltern besonders interessant, Einblick in eine bayerische Schule - und somit in das aus ihrer Sicht vorbildliche bayerische Schulsystem - zu bekommen, erklärt die Rektorin den Grund des Besuches. Wichtig für das Filmteam sei auch die Frage gewesen, woher denn hier in Deutschland die Lehrer wissen, wer auf welche weiterführende Schule gehen wird. „Die Durchschnittsnote im Übertrittszeugnis als neutrales Instrumentarium statt dem Beruf oder den finanziellen Möglichkeiten der Eltern fanden sie sehr überzeugend, insbesondere, da Kinder – selbst wenn sie aus irgendwelchen Gründen nicht den passenden Notenschnitt erreicht haben - noch über den Probeunterricht auf ihre „Wunsch-Schule” gehen könnten”, meint Eva Wobido.