„Handyverbot“ stand groß am Eingang zur Realschule Oberpfaffenhofen. Doch für diesen Nachmittag galt die Regel nicht. Im Gegenteil. Bei der Berufsinformationsmesse der Germeringer Schulen (BIM) waren Smartphones sogar von Vorteil. An den 96 Ständen gab es QR-Codes, Telefonnummern wurden digital ausgetauscht und Links verteilt. Seine ersten Wochen als Azubi bei einer Bank hat Dominik Liebenwein bereits hinter sich. Er ist das beste Beispiel dafür, dass eine Berufsmesse wirkt. „Ich bin selbst über eine Berufsmesse zur Ausbildung gekommen“, erklärt er.
Jetzt berichtete er den Schülern, die an seinen Stand kamen, über seine Ausbildung. Dazu verteilte er Schokotäfelchen mit Euro-Aufdruck – passend zur Bank und zu den Zukunftschancen von Bankkaufleuten. Statt Fastfood und Softdrinks zu konsumieren, gab es bei der BIM Jobs bei Mc Donald’s oder Coca-Cola. Gastronomie und Systemgastronomie hätten es schwer Mitarbeiter zu finden, hieß es am Stand des Burger-Unternehmens . Dabei herrsche dort ein internationales, interessantes Arbeitsumfeld. „Wir haben Mitarbeiter aus 118 Ländern“.
Richard Knappe ist seit September bei Coca Cola in Fürstenfeldbruck beschäftigt. Nach dem Quali macht er eine Ausbildung als Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Der Job in dem großen Unternehmen gefällt ihm. Vor allem das kollegiale Miteinander. „Wir haben eine Du-Kultur. Es gibt kein Sie“, schwärmt er. Es gibt sogar die Möglichkeit in einem Auslandswerk des Konzerns zu arbeiten. Sein Standkollege absolviert eine Logistik-Ausbildung. Auf Firmenkosten macht er derzeit einen Gabelstaplerführerschein.
Elternbeirätin Coriena Scheler vom Carl-Spitzweg-Gymnasium zeigte sich nach ihrer Tour durch die Messeräume zufrieden. In den Wochen vor der BIM haben die Lehrer ihre Klassen auf die Messe vorbereitet, berichtete sie. Die Schüler sollten sich überlegen, bei welchem Stand sie sich informieren wollen. Damit das Ganze auch sinnvoll ist, hatten die Kids Arbeitsblätter dabei, die sie an den Ständen bearbeiteten. Eine geschickte Maßnahme, denn viele der modernen Ausbildungsplätze sind in der Öffentlichkeit unbekannt. Zum Beispiel bildet Susanne Blankes Firma Technische Systemplaner aus. 3-D spiele eine große Rolle bei diesem Nachfolgeberuf des Technischen Zeichners, versicherte sie.
Um alle Aussteller – neben Firmen und Dienstleistern waren es Universitäten, Hochschulen und das Arbeitsamt – aufnehmen zu können, wurde die Mensa als zusätzlicher Ausstellungsraum verwendet. „Unsere Messe hat sich herumgesprochen”, hat Elternbeirätin Coriena Scheler festgestellt. Vor allem konnten viele Praktikumsstellen vermittelt werden. Besonders freute sich Scheler, dass viele Eltern gekommen waren, um sich einen Überblick zu verschaffen. „Wer sein Kind bei der Berufswahl unterstützen möchte, muss selbst auf dem Laufenden sein“, betonte sie.