In den neun Tagen vom 17. bis 25. September hieß es wieder: Kruste zusammenkneifen und los geht’s. 350 Brote stellten sich auch dieses Jahr wieder der Jury von „München sucht das Superbrot“. Hauptprotagonist war dabei freilich nicht Dieter Bohlen sondern Brotprüfer Manfred Stiefel. Bewertungskriterien wie Singen, Performance oder Bühnenpräsenz waren für den 47jährigen Bäckermeister uninteressant. Ihm ging es um perfekten Geschmack, Geruch, Form, Oberflächen- und Krusteneigenschaften. Auch die Prüfung der Struktur, Lockerung und Elastizität der Brote waren Teil des „Castings“, das im Auftrag des Deutschen Bäckerhandwerks jedes Jahr bundesweit durchgeführt wird.
Der diesjährige Slogan der Brotprüfung hieß „Beste Qualität vom Handwerksbäcker“. Diese „beste Qualität“ spiegelte sich auch in den Ergebnissen. Trotz freiwilliger Teilnahme machten insgesamt 24 Münchner Innungsbäcker bei der Prüfung mit. Ausgezeichnet wurde in vier Kategorien: Gold, Silber, Zufriedenstellend und Verbesserungsbedürftig. Die maximal zu erreichende Punktzahl lag bei 100.
Von 350 getesteten Broten bekamen 153 Gold und 151 Silber. 40 Laiber waren zufriedenstellend und sechs wurden als verbesserungsbedürftig eingestuft.
Zwölf Betriebsinhaber haben es geschafft, sich in die Königs-Riege zu backen. Sie überzeugten mit ein und demselben Produkt über drei Jahre und wurden dafür mit dem Leistungspreis ausgezeichnet.
Unter dem Motto „Beste Qualität vom Handwerksbäcker” soll ein Fachbetrieb auch ganz klar vom Discount-Backshop unterschieden werden. Ausgebildete Bäcker seien, laut der Bäcker-Innung München keine Industriebäcker, sondern handwerklich geprägte Fachleute. „Wo Bäckerei drauf steht, muss auch Bäckerei drin sein“ – lautet die Devise. Backshops sind im Gegensatz zu Bäckereien nur Backwarenhändler.
Da die Verwendung des Begriffs „Bäckerei“ gesetzlich in der Handwerkskammer geschützt ist, dürfen sich nur backende Betriebe „Bäckerei“ nennen. Viele Backshops ignorieren dieses jedoch und bekommen daher Abmahnungen der Bäcker-Innungen und werden gezwungen ihre Firmierung zu ändern.
„Auf Grund dessen, erfinden diese Shops immer tollere Namen. Der aktuell Beste ist: Bäckery! Zum Glück kann ich kein englisch, um zu wissen, was das heißen soll“, verkündete der Obermeister der Bäcker-Innung München, Heinz Hoffmann ironisch, „Außerdem bin ich der Meinung, dass das, was man sich in den Mund steckt, auch frisch sein muss und schmecken soll.”