Die Karlsfelder GRÜNEN fordern Bürgermeister Kolbe auf, die notwendigen Integrationsaufgaben für ukrainische Flüchtlinge – und insbesondere für die Kinder – nicht allein dem Landratsamt und den Ehrenamtlichen zu überlassen.
Täglich erreichen den Landkreis Dachau Geflüchtete aus der Ukraine, größtenteils Frauen und Kinder. Ein Teil dieser Geflüchteten ist auf der Durchreise und benötigt nur ein Dach über dem Kopf für wenige Nächte. Ein anderer Teil wird sich jedoch länger im Landkreis Dachau aufhalten – so auch in Karlsfeld.
In Karlsfeld gibt es bereits einen sehr engagierten Helferkreis, welcher sich mit großem Engagement um Geflüchtete kümmert. Auch die Hilfsbereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger in Karlsfeld ist beispiellos. Zusammen mit dem Landratsamt, das für die Organisation rund um die Geflüchteten zuständig ist, bilden Ehrenamtliche so das Rückgrat für die Unterstützung und Integration der Geflüchteten. „Aber diese wichtige Aufgabe darf nicht allein auf dem Rücken der Ehrenamtlichen sowie dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Miterbeiter des Landratsamtes ausgetragen werden.“ sagt Heidi Pongratz-Aschauer, Sprecherin der Karlsfelder GRÜNEN.
„Natürlich wissen wir, dass die Gemeinde Karlsfeld keine gesetzliche organisatorische Zuständigkeit für die Geflüchteten hat, wir GRÜNEN sind allerdings der Ansicht, dass diese besonderen Zeiten, besondere Maßnahmen erfordern. Deshalb appellieren wir an Bürgermeister Kolbe, sich der Gruppe der ukrainischen Geflüchteten anzunehmen, insbesondere der Kinder und Jugendlichen. Wir müssen jede Chance, jede Gelegenheit nutzen, um diesen Kindern zu helfen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und gut in Karlsfeld anzukommen“, ergänzt Carsten Schleh, der Sprecher der Karlsfelder GRÜNEN. “Wir als Gemeinde Karlsfeld dürfen uns in einer solchen besonderen Situation nicht auf Zuständigkeiten ausruhen, sondern müssen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten auch selbst kümmern – Kinderbetreuung und Grundschulen sind in kommunaler Verantwortung.“
Notwendig aus Sicht der GRÜNEN wäre jetzt umgehend:
1. Eine besonders enge und regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und dem Helferkreis.
2. Alle ukrainischen Kinder, die wollen, sofort in die Kindergärten und Grundschulen der Gemeinde zu integrieren – auch vor den drei Monaten, nach welchen die Schulpflicht greift. Hierfür haben die Karlsfelder GRÜNEN bereits konkrete Ideen: „Wir müssen hier unbürokratisch vorgehen“, so Pongratz-Aschauer. „Man könnte zum Beispiel ukrainische Mütter, die eine entsprechende Ausbildung als Lehrerin oder Erzieherin haben, in den Schulalltag integrieren. Karlsfeld hat das Glück, zwei neue, hervorragend ausgestattete Grundschulen zu haben. Die vorhandenen Inklusionsräume sind für solche flexiblen Unterrichtsmodelle prädestiniert. Wir empfehlen – besser heute als morgen – einen runden Tisch zwischen Bürgermeister und den Einrichtungsleitungen.“
3. Die Einbindung sämtlicher gemeindlicher Einrichtungen wie Jugendarbeit, Sportverein, VHS, Musikschule, um das Schicksal dieser Kinder und Jugendlichen abzumildern.