Veröffentlicht am 06.12.2021 08:59

Nur mit Generalsanierung zu retten

Im Dornröschenschlaf: der Bayerische Hof in Starnberg. Gesucht wird jetzt ein Prinz in Form eines finanzstarken Investors. (Foto: Hauck)
Im Dornröschenschlaf: der Bayerische Hof in Starnberg. Gesucht wird jetzt ein Prinz in Form eines finanzstarken Investors. (Foto: Hauck)
Im Dornröschenschlaf: der Bayerische Hof in Starnberg. Gesucht wird jetzt ein Prinz in Form eines finanzstarken Investors. (Foto: Hauck)
Im Dornröschenschlaf: der Bayerische Hof in Starnberg. Gesucht wird jetzt ein Prinz in Form eines finanzstarken Investors. (Foto: Hauck)
Im Dornröschenschlaf: der Bayerische Hof in Starnberg. Gesucht wird jetzt ein Prinz in Form eines finanzstarken Investors. (Foto: Hauck)

Der Bayerische Hof wird nicht wiedereröffnet. Angesichts der verheerenden Bestandsaufnahme machte der Stadtrat kein Federlesen mehr und stimmte geschlossen für eine „große Lösung“ für das um 1865 erbaute Hotelgebäude, das vor einem Jahr wegen „Einsturzgefahr“ überraschend geschlossen worde. Die intensive Vorberatung zum weiteren Schicksal des „Bayerischen Hofs“ hatte es Bauausschuss gegeben, die auf den Tenor hinauslief, dass nichts mehr zu retten ist. Die Ergebnisse der im April in Auftrag gegebenen Begutachtung hören sich in der Tat schlimm an. Das Wenigste sind noch der mangelnde Brandschutz und die Fluchtwege des denkmalgeschützten Bauwerks. Richtig übel sieht es bei der veralteten Elektrik und den Leitungen aus, wenn man dem Bericht Glauben schenken mag, der teilweise sogar noch „stoffummantelte“ Elektroleitungen feststellte. Weil von der Anlage eine hohe Gefährdung ausgehe, „wurde das Gebäude am 2. November stromlos“ gemacht. Ende September wurde auf Anraten des Gesundheitsamts die Warmwasserversorgung stillgelegt, nachdem – wenig überraschend - in dem seit Monaten leerstehenden Gebäude Legionellen festgestellt wurden. Die gesamte Wasserinstallation sei technisch und hygienisch nicht mehr nutzbar und müsse ausnahmslos saniert werden, heißt es. Das betrifft auch die Abwasserleitungen. Auch die Küche sei in einem Zustand, die eine weitere Nutzung nicht mehr erlaube: „Aus fachlicher Sicht ist eine Lebensmittelproduktion erst wieder nach umfangreichen Sanierungsarbeiten und Herstellung der gesetzlich erforderlichen Bedingungen möglich.”

Hotel, Gewerbe, Wohnungen

Erneute Bedenken wurden wegen der Statik angemeldet. An einigen Stellen drohen Putzteile herunterzufallen, und dringend empfohlen wird wegen der Feuchtigkeitsschäde eine Sanierung der Dachhaut. Fazit: „Eine kurzfristige Wiederaufnahme des Betriebs Bayerischer Hof und griechische Taverne ist ausgeschlossen.“ Besser sieht es bei der benachbarten Villa Bayerlein, Baujahr 1923, aus. Die festgestellten Mängel bei dem zurzeit von der VHS genutzten Gebäude sind nicht so gravierend, als dass sie nicht behoben werden könnten.

Einstimmig beschloss der Stadtrat die Vorbereitung des “Konzeptwettbewerbs Bayerischer Hof und Villa Beyerlein”. Für das Verfahren in Erbpacht und mit Erhalt der beiden Gebäude sollen bis zu zehn Bewerbergemeinschaften eingeladen werden, die jeweils aus Investor, Architekt und Landschaftsarchitekt bestehen sollen. Die künftige Mischnutzung aus Hotel, Gewerbe und Wohnungen war jedoch nicht unumstritten. Die Kosten werden auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Ob er noch einmal ins Rennen gehen werde, das wollte sich der frühere Pächter Nicolas Schrogl vor wenigen Wochen noch offen halten. Ihm gehe es gut und er habe Abstand gewinnen können, sagte Schrogl neulich am Telefon. Seinen Blick auf die Dinge – der naturgemäß ganz anders ist als der der Stadt - hat er übrigens in einer eigenen Chronik auf der Website www.bayerischerhofstarnberg.de aufgeschrieben.

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