Veröffentlicht am 18.09.2020 09:21

Hand aufs Herz

Bernd Stelter. (Foto: pr)
Bernd Stelter. (Foto: pr)
Bernd Stelter. (Foto: pr)
Bernd Stelter. (Foto: pr)
Bernd Stelter. (Foto: pr)

Bernd Stelter hält „Work-Life-Balance” nicht nur für ein Wortungetüm, sondern auch für Blödsinn. „Wenn deine Arbeit nicht zu deinem Leben gehört, dann hast du wirklich verloren”, sagt er. Kann man lernen, zufrieden zu werden und jeden Tag zu genießen? Antworten gibt er darauf in seinem Programm „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!”, mit dem er im Mai in der Stadthalle Germering auftreten wollte. Doch dann kam nicht Stelter, sondern Corona, und sein Abend wurde auf nächstes Jahr verschoben. Unsere 16 Fragen beantwortet Bernd Stelter aber jetzt schon.

1. Worüber haben Sie zuletzt gelacht?

Wenn unser neuer Enkelhund, der Hund meiner Tochter, nach dem Baden versucht, auf dem Sofa robbend seine Riesenohren wieder trocken zu kriegen.

2. Was ist Ihre früheste Kindheitserinnerung?

Im Urlaub im Waging am See (ich war drei oder vier) wollte ich in der Gaststätte wieder Kartoffelsalat mit Würstchen essen, aber mein Vater hatte sich strikt geweigert, und wir bekamen Sauerbraten mit Knödeln vorgesetzt. Seitdem ist das eines meiner Liebingsgerichte.

3. Ihre Eltern waren?

Mein Vater Joachim war Sattler, weil seine Eltern glaubten, Pferde gibt’s immer. Also wurde er später Metallarbeiter. Meine Mutter Ingrid war Hausfrau. Meine Kindheit kann man wohl behütet nennen.

4. Welches Buch lesen Sie gerade?

Hubertus Meyer-Burckhardt: „Die ganze Scheiße mit der Zeit“. Was für ein schönes, optimistisches Buch.

5. Welche Aufgabe schieben Sie am längsten vor sich her?

Ich verfolge in diesem Jahr das „Projekt 202020“. Ich will in 2020 20 Kilo abnehmen und bald fang ich damit an, ganz bestimmt.

6. Was macht Ihnen Angst?

Am linken und am rechten Rand des politischen Spektrums gibt es viele sehr laute Leute, die meinen, sie hätten nicht nur recht, sondern völlig recht. Und deshalb ist jede andere Meinung falsch oder verboten. Diese Leute machen mir Angst. Demokratie lebt vom Kompromiss.

7. Was möchten Sie auf jeden Fall einmal tun?

Ich möchte einmal die Antarktis sehen.

8. Das Dümmste, das Sie je gemacht haben?

Ich habe mit 16 angefangen zu rauchen und fast vier Jahrzehnte gebraucht, es wieder zu lassen.

9. Hätten Sie drei Wünsche frei, dann ...?

Zeit mit meiner Familie, einen schönen trockenen Weißwein, und dass die Welt nicht in Stücke fällt.

10. In 15 Jahren sind Sie?

Ein Kabarettist, der für sein Leben gern auf Bühnen steht. In dieser Hinsicht ist Dieter Hildebrandt mein Vorbild. Der ist mit 86 gestorben, hätte aber in der Woche drauf noch Auftritte gehabt. Die schönste Form von Optimismus.

11. Das schönste Kompliment, das man Ihnen gemacht hat?

Neulich hat mir jemand vorgeworfen, weil ich Donald Trump harsch kritisiert hatte, würde ich mich in die Reihe Steinmeier, Maas, etc. einreihen. Also in eine Reihe mit dem Bundespräsidenten und dem Außenminister. Nettes Kompliment, finde ich!

12. Das schönste Kompliment, das Sie jemandem gemacht haben?

Das ist mindestens eins pro Tag an meine Frau.

13. Ihr Lieblingsplatz in München?

Das Gasthaus „Kuchelverzeichnis“ in der Rosenheimer Straße. So viele nette Leute!

14. Ihr liebstes Reiseziel?

Die Nordseeküste der Niederlande.

15. Was ist der wichtigste Rat, den Sie Ihren Kindern mitgeben könnten?

Die Welt ist schön, weil du mit drauf bist.

16. Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?

Ich werde keinen Grabstein haben. Es wird ein schönes Stück Wald sein, und wer an mich denken möchte, kann da in Ruhe spazieren gehen.

north