Noch fehlen Volt in München ein paar Unterschriften. Wenn es der jungen, pro-europäischen Partei bis zum 3. Februar gelingt, 1.000 Unterschriften zu sammeln, kann sie in München an der Kommunalwahl am 15. März teilnehmen. Wichtig: Die Unterschrift verpflichtet nicht dazu, Volt auch zu wählen.
Volt setzt sich für ein „vereinigtes Europa mit einer echten europäischen Demokratie“ ein. Vor knapp drei Jahren wurde Volt als Bürgerbewegung gegründet und ist inzwischen in mehr als 30 Ländern aktiv. In Deutschland ist Volt seit 2018 eine eingetragene Partei mit derzeit über 15.000 Unterstützern. 2019 zog Volt ins Europaparlament ein.
Info zu Volt: https://www.voltdeutschland.org/muenchen
Die Bürgerbewegung verfolgt einen europäischen Ansatz, zum Beispiel in den Bereichen Migration, Klimawandel, internationale Konflikte, Terrorismus, ökonomische Ungleichheit. Sie sieht sich hauptsächlich als „Sprachrohr einer Generation, die sich mit Europa identifiziert wie kaum eine andere“, die aber auch glaubt, dass dafür viele Reformen nötig sind. Diese Reformen sollen „geschlossen mit Stimmen aus ganz Europa“ angegangen werden. Die Partei verschreibt sich keiner Ideologie, sondern will ein sinnvolles und proaktives Programm erarbeiten, „um Europa und jedem Mitgliedstaat eine Zukunft zu ermöglichen, die sich aus der Stärke aller zusammen ergibt.“ Zu Volts Visionen gehört „eine echte europäische Regierung, die im Interesse aller Europäerinnen und Europäern handelt, um Probleme gemeinsam zu meistern und Chancen zu ergreifen.“
• zukunftsgerichtete Politik
• Einbindung aller EU-Mitbürger in das städtische Leben
• mehr Umweltschutz in München
• faire Wohn- und Mietbedingungen
• zukunftsweisende Digitalisierung der städtischen Verwaltung
• neue Verkehrskonzepte
• kostenloser öffentlicher Nahverkehr
Angesichts des Brexit-Votums 2016 und wachsenden Rechtspopulismus in Europa beschlossen drei junge Europäer, der Italiener Andrea Venzon, die Französin Colombe Cahen Salvador und der Deutsche Damian Boeselager, dieser Entwicklung einen grenzübergreifenden politischen Ansatz für Europa entgegenzusetzen. Mit progressiven Antworten wollten sie auf diese neuen Herausforderungen reagieren. Als dann Großbritannien den Austritt aus der EU beantragte, gründeten die drei Europäer Volt, die paneuropäische Bewegung und Partei. 2019 trat Volt erstmals in verschiedenen EU-Ländern zu den Europawahlen an und führte mit einem europäischen Wahlprogramm einen grenzübergreifenden Wahlkampf.
Wer Volt unterstützen will und seit mindestens drei Monaten in München gemeldet ist, kann in einer der nachfolgenden Einrichtungen für die Partei unterschreiben. Dazu benötigt man einen amtlichen Lichtbildausweis oder eine aktuelle Meldebescheinigung (falls der Wohnsitz in München nicht im Ausweis eingetragen ist). Wichtig: Man muss angeben, dass man für die Stadtratswahlen unterschreiben will. Volt bekommt bei 1.000 Unterschriften bis zum 3. Februar die Chance, bei den Kommunalwahlen anzutreten.
Hier kann man unterschreiben:
Rathaus, Informationszentrum, Marienplatz 8
Kreisverwaltungsreferat, Ruppertstr. 19, Zimmer 4119
Bezirksinspektion Süd, Implerstr. 9, Zimmer B 306
Bezirksinspektion West, Landsbergerstr. 486, Zimmer 151
Bezirksinspektion Mitte, Tal 31, Zimmer 409
Öffnungszeiten:
Rathaus
Mo-Do 9.30-19.30 Uhr, Fr 9.30-13.30 Uhr.
Außerdem am 1. Februar 9.30-16 Uhr und 3. Februar 7.30-12 Uhr.
KVR und Bezirksinspektionen
Mo / Mi 7.30-16 Uhr
Di / Do 8.30-13 und 14-18 Uhr
Fr 7.30-13 Uhr.
Außerdem am 28. Januar 8.30-13 und 14-20 Uhr am 1. Februar 9-16 Uhr und 3. Februar 7.30-12 Uhr.
Michael von Stosch
Ich bin Michi, ein mittlerweile 30 Jähriger Kunstschmied, Handwerksdesigner, Musiker und europäischer Bayer. Nach meiner Lehrzeit in München ging es für mich nach Aachen, wo ich neben der Weiterbildung als Handwerksdesigner und der Meisterschule auch das unglaublich spannende Grenzgebiet zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden erleben durfte.
Nach diesem doch etwas längeren “Auslandsaufenthalt” bin ich seit drei Jahren hier in München selbstständig.
Bei Volt bin ich Mitte 2019 aktiv geworden, weil ich endlich eine Partei gefunden habe, die zumindest in weiten Teilen meiner politischen Überzeugung entspricht. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mit vielem unzufrieden und habe tatsächlich schon mehr oder weniger ernsthaft darüber nachgedacht, eine eigene Partei zu gründen.
Gerade die politische Arbeit über Grenzen hinweg und der trotz oder genau deswegen vorhandene lokale Aspekt europaweiter Politik ist meiner Meinung nach der Weg in die politische Zukunft. Außerdem hatte ich bei Volt das erste Mal das Gefühl, dass eine Partei es geschafft hat, eine Vision für die Zukunft zu schaffen und nicht nur auf die alltäglichen Probleme reagiert. Genau das braucht es aber in einer immer schneller werdenden Zeit.
Ich kandidiere für Volt in erster Linie, weil ich denke, dass wir im Stadtrat tatsächlich neue Ideen einbringen können und besser als jede andere Partei erfolgreiche Konzepte anderer Städte und Regionen auf München übertragen können.
Die Unterschrift zur Unterstützung der Wahlzulassung ist hingegen für mich ein Zeichen für funktionierende Demokratie, da uns ja in München zur Europawahl um die 13.000 Menschen gewählt haben. Warum sollten diese Wähler nicht auch die Möglichkeit bekommen, uns hier lokal in München zu wählen?
Jeanette Niederer
Ich bin Jeanette, 53 Jahre alt und lebe in der Ludwigsvorstadt. Ich bin alleinerziehende Mama und als Lagerarbeiterin in einer Logistikfirma tätig. Bevor ich von Volt erfahren habe, hat mich Politik gar nicht interessiert. Politik war bei mir zu Hause einfach nie ein Thema und ich habe immer gedacht, egal welche Partei, ich wähle, es ändert eh nix. Meine Eltern haben immer das gleiche gewählt. Wenn ich mit ihnen über etwas reden wollte, was ich im Fernsehen gesehen habe, dann wollte niemand mit mir sprechen.
Vielleicht war ich auch deshalb bis zur letzten Bundestagswahl noch nie in meinem Leben wählen. Mein damals 16-jähriger Sohn hat aber angefangen, sich für Politik zu interessieren. Da er selbst noch nicht wählen durfte, hat er mich überzeugt, für ihn zur Wahl zu gehen, damit seine Stimme gehört wird. Ich persönlich fände es übrigens toll, wenn junge Leute ab 16 wählen dürfen.
Von meinem Sohn habe ich auch von Volt erfahren. Er ist im Februar 2019 Mitglied geworden und war ganz begeistert. Das hat dazu geführt, dass ich mich auch mit Volt beschäftigt habe und ich fand es ziemlich sinnvoll, was ich im Internet lesen konnte und bin daher mitgegangen, als Volt an einer Demo zum Tag der Arbeit teilgenommen hat. Dort war die Stimmung richtig gut, und ich habe viele, motivierte Leute kennengelernt. Ich habe mich mit einigen unterhalten und gemerkt, dass sie wirklich an ihre Sache glauben. Danach bin ich regelmäßig zu Treffen gekommen und habe gemerkt, dass mein Engagement in dieser Partei was bringt, ich nicht nur eine Nummer bin sondern auch persönlich wirklich Politik mitgestalten kann.
Volt kann etwas bewirken in München als auch europaweit. Wir können nur was vorantreiben, wenn wir auch im Stadtrat sind. Deshalb gehört Volt einfach in den Stadtrat in München.
Javier Ortiz
Ich bin Javier, 37 Jahre alt und in Spanien aufgewachsen. Ich habe in Spanien, England und Passau Konferenzdolmetschen studiert. 2007 bin ich nach München gezogen. Ich singe bei den Philhomonikern und bin ein vollkommen integrierter Münchner, sehe aber noch vieles mit einem frischen Blick von außen.
Politik legt den Rahmen für so gut wie alles in unserem Leben fest. Und die EU spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mal bei einem EU-Gipfel dabei sein zu dürfen, war immer mein Traum – deshalb bin ich Dolmetscher geworden!
Ich war immer wählen. Aber bei Bundes- und Landtagswahlen darf ich es leider nicht – obwohl ich EU-Bürger bin und seit zwölf Jahren hier die Steuern zahle, über deren Verteilung diese Parlamente entscheiden! Wann werden nationale EU-Staatsangehörigkeiten endlich gleich sein?
Volt entspricht meiner Biografie: Ich lebe und denke europäisch. Bei Volt fand ich das entschlossene Einstehen für Europa, das ich bei den anderen Parteien bisher vermisst habe.
Katharina Radunz
Ich bin Katharina Radunz, 33 Jahre, lebe seit 4 Jahren in München und bin verantwortlich für das Online Produkt-Management eines großen Mobilitätsanbieters.
Politisch interessiert bin ich schon mein ganzes Erwachsenenleben und fast genauso lange auf der Suche nach einer Partei, die zu mir passt. Als überzeugte Europäerin hat mich aber keine der etablierten Parteien ansprechen können – erst bei Volt hat es gefunkt! Als erste gesamteuropäische Partei nehmen wir die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, Digitalisierung und globale Chancengleichheit ernst und erkennen, dass wir diese nur als ein vereintes und starkes Europa lösen können.
Volt steht für mich dabei für pragmatische und erfolgreiche Lösungsideen aus ganz Europa und konstruktive Zukunftsvisionen. Ich trete an, um diesen Pragmatismus, unsere Nahbarkeit und die europäische Vernetzung auch nach München zu bringen. Mir liegen besonders die Themen Mobilität, Digitalisierung und Wohnen am Herzen, da diese das Leben der Münchner vor Ort unmittelbar verändern werden. Ich möchte dazu beitragen, dass wir gemeinsam die Trendwende in diesen Bereichen schaffen und konstruktiv gestalten!
Jürgen Fellmer
Ich bin Jürgen, 50 Jahre alt und arbeite als Verwaltungsangestellter in einer Sozialversicherung. Ich war jahrelang Sofapolitiker. Ich habe die Tagesschau gesehen und mich über die Politik geärgert. Wenn es zu schlimm wurde, habe ich umgeschaltet. Letztes Jahr hatte ich genug davon. Ich wusste, dass ich aktiv werden muss, um etwas zu ändern. Zu Volt fand ich durch die Europawahl, es war die einzige Partei, bei der für mich einfach alles gepasst hat. Und Volt gibt es europaweit. München ist eine tolle Stadt. Wir müssen uns im Stadtrat darum kümmern, dass auch die EU-Bürger*innen eine gewichtige Stimme haben und ihre Anliegen gehört werden. Umwelt, Mobilität, Wohnen etc. haben alle Parteien auf der Agenda, aber wir können dazu auch erprobte Lösungen aus ganz Europa einbringen.
Dafür brauchen wir jede Unterstützungsunterschrift.
Hélène Hartmann