Heß Vize-Europameister | Wochenanzeiger

Die 14. Swingolf-Europameisterschaften fanden im nordrheinwestfälischen Westenholz (zwischen Lippstadt und Paderborn) statt. Der Swingolfclub Alling war mit sieben Spielern vertreten. Die Veranstaltung war über drei Tage angesetzt, wobei am ersten Tag der Doppelwettbewerb stattfand.

Die Trockenheit hatte der 18-Loch-Anlage (einem „par 72“ Kurs) in Westenholz sehr zugesetzt, durch die Anstrengungen des Platzbetreibers befand sich der Platz trotzdem in einem guten Zustand, war aber schwer zu bespielen. Insgesamt waren über 180 Spieler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien und v. a. auch aus Frankreich am Start. In Frankreich hat SwinGolf einen hohen Stellenwert und ist entsprechend verbreitet.

Beim Doppelwettbewerb (hier werden die Teams so zusammengestellt, dass die Teams in etwa gleich stark sind) über 18 Loch im Modus Scramble (jeder Spieler spielt einen Ball, vom besser platzierten Ball wird dann weitergespielt) lagen drei Teams schlaggleich mit 59 Schlägen an der Spitze, ein Stechen musste die Entscheidung bringen. Anke Dreher mit ihrem Doppelpartner Frank Schweizerhof vom SGC Essen konnte sich hier den zweiten Platz sichern.

Der Deutsche Meister Carsten Heß lag nach der ersten Runde mit 71 Schlägen im Einzel in der Kategorie SH2 (Herren 50-64 Jahre) zunächst mit drei weiteren Spielern auf Platz 5. Zu Platz 3 fehlten drei Schläge, zur Spitze sogar sieben Schläge. Nervenstark erzielte er am zweiten Einzeltag eine sehr gute 67er Runde und wurde noch Vize-Europameister mit nur zwei Schlägen Rückstand. Vor allem der SGC Westenholz konnte mit überragenden Ergebnissen überzeugen – in fast allen Kategorien holte der Heim-Club den Europameistertitel.

Die nächste Swingolf-Europameisterschaft findet 2020 voraussichtlich in La Ferté-Macé in Frankreich (Normandie) statt.

Am 7. September stand zudem das Saisonfinale in der Bundesliga-Süd in Linz (Österreich) an. Für Spannung war gesorgt: der SGC Alling lag schlaggleich mit dem SGC Horbach auf Platz 1. Carsten Heß lag bei der Wertung des besten Spielers ebenfalls schlaggleich auf Platz 1.

Zwischenzeitlich sah es für den SGC Alling gut aus, nachdem der Großteil der Spieler fertig war: Die Spieler des SGC Alling lieferten gute Ergebnisse (70, 72 und 73 Schläge). Es kam auf Gregor Freitag an, der im letzten Flight spielte, der allerdings nach neun gespielten Löchern bereits fünf Schläge über Platzniveau lag. Klar war, dass eine 78er Runde den Gesamtsieg bedeuteten würde, eine 79er Runde ein Stechen um Platz 1. Entsprechend angespannt war das Team des SGC Alling. Die Körperhaltung nach dem Flight sah nicht vielversprechend aus. Entsprechend groß war die Enttäuschung beim Spieler selbst über seine – für ihn ungewöhnlich mäßige – 80er Runde; damit stand zudem feststand, dass der SGC Horbach e. V. mit einem Schlag – bei 1885 Gesamtschlägen – die Nase vorn hat.

Tröstlich war, dass Gregor Freitag durch sein Ergebnis (der Tageskorrekturwert erhöhte sich durch die 80er Runde im letzten Flight um einen Schlag) Carsten Heß zum besten Spieler der Herrenkonkurrenz machte. Vor dem letzten Flight hatte Joachim Senf noch die Nase vorne gehabt.

Jochen Franz erzielte mit 70 Schlägen zwar das beste Tagesergebnis, Tagessieger wurde er trotzdem nicht: aufgrund seines um 0,2 Punkte besseren Handicaps zu Peter Zodel vom SGC Allgäu-Bodensee war er „nur“ der zweitbeste Spieler des Tages. Beim sogenannten „Par 3 Cup“ aller Spieltage der Saison lag Jochen Franz ebenfalls gleichauf mit zwei weiteren Spielern an der Spitze: hier entschieden ganze 0,1 Punkte beim Handicap zugunsten von Bernardino Fernandez vom SGC Horbach.