Veröffentlicht am 25.09.2019 13:08

„Helfen, ohne selbst in Gefahr zu geraten”

Seit 16 Jahren setzen sich Amyna, Imma und der Frauennotruf München gemeinsam für eine “Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen”, ein (Foto: AMYNA e.V.)
Seit 16 Jahren setzen sich Amyna, Imma und der Frauennotruf München gemeinsam für eine “Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen”, ein (Foto: AMYNA e.V.)
Seit 16 Jahren setzen sich Amyna, Imma und der Frauennotruf München gemeinsam für eine “Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen”, ein (Foto: AMYNA e.V.)
Seit 16 Jahren setzen sich Amyna, Imma und der Frauennotruf München gemeinsam für eine “Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen”, ein (Foto: AMYNA e.V.)
Seit 16 Jahren setzen sich Amyna, Imma und der Frauennotruf München gemeinsam für eine “Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen”, ein (Foto: AMYNA e.V.)

Amyna, Imma und der Frauennotruf München setzen sich seit 2003 gemeinsam mit der gleichnahmigen Aktion für eine “Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen” ein. Darum haben sie jetzt praktische Tipps für Wiesngänger zusammengestellt.

Viele kennen das: Man ist auf der Wiesn unterwegs zum Riesenrad oder in den Biergarten und plötzlich sieht man eine weinende Frau vor einem der Zelte. Oder man beobachtet ein streitendes Paar.

„Immer wieder werden wir gefragt, welches Verhalten wir empfehlen.”, erklärt Anja Bawidamann von der Aktion, „Jede Situation ist anders und es gibt nicht immer eine eindeutige Antwort. Wir hoffen aber, dass wir Oktoberfestbesucherinnen dabei unterstützen können, anderen zu helfen, ohne selbst in Gefahr zu geraten.”

Braucht sie Hilfe?

Was können Besucher tun, wenn sie eine Frau auf der Wiesn sehen, der es nicht gut geht, die alleine ist, vielleicht weint, aufgelöst oder desorientiert wirkt?

Die Expertinnen raten: In einer solchen Situation ist es in jedem Fall gut, nicht einfach vorbei zu gehen, sondern direkt ansprechen: „Ist alles okay bei Dir?“ oder auch „Kann ich Dir helfen?“ kann man immer fragen. Vielleicht braucht sie Unterstützung und ist froh, dass Hilfe angeboten wird. Vielleicht möchte sie auch lieber allein sein, dann muss man das auch akzeptieren.

Nimmt sie das Angebot an, sollte sie am besten direkt zum Security Point begleitet werden. Dieser ist im Servicezentrum, schräg unterhalb der Bavaria und täglich ab 18 Uhr, freitags, samstags und am 2. und 3. Oktober ab 15 Uhr, geöffnet. Am Eingang “Erste Hilfe” stehen Ansprechpartnerinnen bereit.

Gerade wenn man die Frau nicht kennt, sollte man sie nicht einfach zu sich nach Hause einladen, sondern einen offiziellen Unterstützungsdienst in Anspruch nehmen. Das Team kann die Betroffene kompetent unterstützen und mit ihr zusammen eine Lösung finden. Und die couragierten Helfer können entspannt ihren weiteren Wiesnbesuch genießen.

Soll ich mich einmischen?

Wie erkennen Wiesnbesucher bei streitenden Paaren, wann sie einschreiten müssen?

Die Expertinnen raten: Das ist schwierig zu erkennen, aber das eigene Bauchgefühl ist da ein guter Ratgeber: Wenn man sich nicht sicher ist, ob die Situation gewaltvoll ist, oder ob sich die zwei Streitenden überhaupt kennen, kann das ein erster Hinweis sein. Auch wenn das Bauchgefühl daneben liegt ist das in Ordnung. Im schlimmsten Fall hat man die Situation falsch verstanden und wird weggeschickt.

Wichtig: Selbstschutz geht vor Fremdschutz. Wenn man sich nicht traut einzugreifen − zum Beispiel weil die Stimmung sehr aggressiv ist − kann man sich Unterstützung holen; einfach andere Besucher, Securities oder die Polizei ansprechen. Hauptsache man geht nicht vorbei. Einer der beiden könnte froh sein, dass jemand nachgefragt hat.

Noch mehr Tipps findet man unter www.sicherewiesn.de und auch weitere Angebote, wie die “WiesnProtect”-App.

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