Am 21. Februar 1919 richtete das Staatsministerium des Inneren ein Schreiben an die Regierung von Oberbayern, Kammer des Inneren. Im „Betreff“ heißt es dort: „Verleihung der städtischen Verfassung an die Gemeinde Unter-Peissenberg“. Im Schreiben heißt es dann weiter: „ Die Landgemeinde Unter-Peissenberg wird mit Wirkung vom 1. März 1919 in die Klasse der der Märkte mit städtischer Verfassung eingereiht.“ Weiter heißt es: „Gleichzeitig wird genehmigt, dass der Ort Unter-Peissenberg künftig den Namen Peissenberg führe.“ Das also war die Geburtsstunde der Marktgemeinde Peißenberg. Wegen „der Führung eines Wappens“ werde eine „gesonderte Erschließung ergehen“, heißt es im gleichen Schreiben. Die Genehmigung zur Führung eines Wappens erfolgte dann tatsächlich am 22. Mai 1919.
Viele Peißenberger Vereine und Organisationen feierten bereits und feiern noch in diesem Jahr größere oder kleinere Jubiläen. So zum Beispiel die Böllerschützen, die am Wochenende Samstag und Sonntag, 6. und 7. Juli, ihr dreißigjähriges Gründungsfest feiern. Fünfzig Jahre alt wird der Ortsverband Peißenberg des Deutschen Familienverbandes, er feiert im Oktober.
Das Jubiläum der Marktgemeinde selbst wird in der Woche von Mittwoch, 19., bis Sonntag, 30. Juni, auf dem Volksfestplatz gefeiert. Den „inoffiziellen Auftakt“ machen am Mittwoch im Festzelt, ab 19 Uhr Uhr, die „Musikkatzen“.
Am Donnerstag, 20. Juni (Fronleichnam) gibt es um 8.45 Uhr eine festliche Fronleichnamsprozession. Ab 17.30 Uhr beginnt dann mit einem Sternmarsch zum Rathaus der offizielle Auftakt zur Jubiläumsfeier und um 18 Uhr ist ein Standkonzert mit Massenchor am Rathaus zu hören, bevor dann der Einzug ins Festzelt erfolgt, wo um 19.30 Uhr die Festwoche ganz offiziell eröffnet wird. Ab 21 Uhr spielen dann dort die „Allgeäu Feager“.
Am Freitag sorgt dann im Festzelt das „Heimat-Hit-Konzert“ mit „De scho wieda“ musikalisch für gute Stimmung. Feierlich wird es wieder am Samstag um 18 Uhr, wenn die Totenehrung am Kriegerdenkmal erfolgt. Ab 20 Uhr beginnt dann der Festabend des Knappenvereins im Festzelt.
Um 9.45 Uhr beginnt am Sonntag der Kirchenzug zur Tiefstollenhalle, wo um 10.15 Uhr eine Feldmesse gehalten wird. Gemütlich wird es ab 11.15 Uhr beim Frühschoppen im Festzelt. Um 14 Uhr beginnt die Bergparade.
Der Montagnachmittag gehört in erster Linie den Senioren. Im Festzelt erhalten sie ab 14 und bis 17 Uhr 25 Prozent Ermäßigung auf ein halbes Hähnchen und eine Maß Bier. Natürlich gibt es auch ganz klassisch Kaffee und Kuchen. Wer es politisch mag, den zieht es ab 20 Uhr zum „Politischen Abend“ mit Robert Habeck ins Festzelt.
Zu den Highlights des Festporgrammes gehört sicherlich auch der Auftritt von „Da Huawa, da Meier und I“ am Mittwoch, 26. Juni, um 20 Uhr, im Festzelt. Am Tag darauf ist ab 19.30 Uhr der Tag der Betriebe und Vereine. Musikalisch heizt ihnen dabei die „Knappschaftskapelle Peißenberg kräftig ein.
Zur „Zeltparty“ lädt am Freitag, ab 20 Uhr, die Landjugend ein. Musikalisch zeigen an diesem Abend die „Lederrebellen“, wo es lang geht.
Mit einem Totengedenken um 19 Uhr am Kriegerdenkmal beginnen die Festlichkeiten am Samstag. Beim großen Festabend der „Oberländer Trachtenvereinigung“ erfolgt dann um 20 Uhr die feierliche Übergabe der Gaustandarte. Anschließend gehts auf zum Tanz mit der Knappschaftskapelle.
Den Höhepunkt der Festwoche zur 100-Jahr-Feier bildet dann am Sonntag, 30. Juni, das 74. Gaufest der Oberländer Trachtenvereine, das diesmal in Peißenberg stattfindet. Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst. Um 14 Uhr gibt es wieder einen großen Festzug der Vereine und um 19 Uhr spielt die Gruppe „BLECHpfiff“ zum Ausklang der Festwoche, die mit einem großen Abschlussfeuerwerk um 22.30 Uhr offiziell endet.
Ein prall gefüllter Terminkalender also, den die Marktgemeinde zur Jubiläumswoche hat. Doch das gehört sich für einen solchen Anlass auch so. Bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass auch das Wetter ein Einsehen hat und den Feierlichkeiten viel Sonnenschein beschert. Doch da sind alle guter Dinge.