Nach der äußerst knappen Stichwahl von vor zwei Wochen fiel die Stichwahl um das Amt des Kraillinger Bürgermeisters nun klar und eindeutig aus. Parallel zur Europawahl waren die rund 6.000 wahlberechtigten Kraillinger aufgefordert, am Sonntag ihr Votum entweder für Henrik Jörgens (CSU) oder Rudolph Haux (FDP) zu geben. Bei einer Wahlbeteiligung von 64,62 Prozent entfielen 2.354 Stimmen auf Haux und 1.441 Stimmen auf Jörgens. Damit sitzt erstmals seit 70 Jahren kein CSU-Bürgermeister auf dem Chefsessel im Kraillinger Rathaus.
„Ich freue mich natürlich sehr über den Wahlausgang. Es ist ein schönes und klares Ergebnis“, kommentierte Haux und verwies auf den kurzen und intensiven Wahlkampf, in dem er „unglaublich viel über die Sorgen, Wünsche und auch die geschichtlichen Zusammenhänge“ in den verschiedenen Ortsteilen erfuhr. „Ich denke, dass es in Krailling ein Wechselbedürfnis gab. Diesen Umstand habe ich in dieser sehr personenbezogenen Wahl nutzen können. Nun freue ich mich auf die nächsten sieben Jahre im Amt.“ Für ihn dürfte es im Gemeinderat kein Zuckerschlecken werden, da die FDP-Fraktion gerade einmal aus einer Person – Sebastian Sefzig – besteht.
„Das wird sicherlich nicht einfach. Das wissen wir. Unser Ansatz ist: miteinander reden und Kompromisse finden“, erklärte Sefzig. „Das Ziel ist es, Mehrheiten zu finden und damit den Vertrauensvorschuss einzulösen. Das wird Rudolph Haux auch gut gelingen.“ Der unterlegene CSU-Mann Jörgens gratulierte Haux und betonte: „Es war ein kurzer und fairer Wahlkampf. Ganz herzlichen Dank an mein grandioses Team für die Unterstützung!“ Er habe es als einen Erfolg gewertet, in die Stichwahl gekommen zu sein. „Dass das Wahlergebnis nun so ausgefallen ist, ist für uns nicht leicht.“ Er werde sich nun auf die Gemeinderatswahl im kommenden Jahr vorbereiten.
Die am 1. Mai in vorzeitigen Ruhestand versetzte ehemalige Bürgermeisterin Christine Borst (CSU) gratulierte ihrem Nachfolger Haux. „Ich wünsche ihm alles Gute für seine Amtszeit und ein sicheres Händchen für die gemeindlichen Entscheidungen. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass sich die schon auf den Weg gebrachten Entscheidungen weiterhin gut entwickeln werden“, so Borst. Und die zweite Bürgermeisterin Karin Wolf ergänzte: „Der Bürger hat gewählt. Ein Wechsel war in gewisser Weise abzusehen gewesen. Jetzt freue ich mich für Herrn Haux und bin offen und gespannt auf die weitere Gemeinderatsarbeit.“