Veröffentlicht am 16.04.2019 16:59

„Ein unvergessliches Erlebnis“

14 OPs führte das Team in zehn Tagen ehrenamtlich durch. (Foto: Bachfischer)
14 OPs führte das Team in zehn Tagen ehrenamtlich durch. (Foto: Bachfischer)
14 OPs führte das Team in zehn Tagen ehrenamtlich durch. (Foto: Bachfischer)
14 OPs führte das Team in zehn Tagen ehrenamtlich durch. (Foto: Bachfischer)
14 OPs führte das Team in zehn Tagen ehrenamtlich durch. (Foto: Bachfischer)

„ Es war eine grandiose Aktion in Togo, insbesondere, da wir als perfektes Team im OP und außerhalb aufgetreten sind“, so Dr. Klaus Bachfischer, Facharzt für Orthopädie im OFZ in Weilheim/Starnberg und am Klinikum Seefeld.

Zusammen mit seinen dortigen Kollegen, der Anästhesistin Dr. Sabine Bachmann und Abdelhak Razki, sowie Dr. Michael Gistl und Volker Klamm verbrachte er vor Kurzem zehn Tage in Togos Hauptsadt Lome an der „Clinique Internationale“ des Präsidenten von Aimes-Afrique, Dr. Michel Kodom. „Wir konnten 14 Patienten mit Hüft-Prothesen versorgen, hatten einen Empfang in der Deutschen Botschaft, den Gegenbesuch des Botschafters Christoph Sander samt Presse und Fernsehen in der Klinik und vieles mehr“, erzählt er.

Ein Lied als Dankeschön

„Es war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis, das man nicht in wenige Worte fassen kann“, zeigt sich Sabine Bachmann immer noch beeindruckt von der Reise. Am Ende konnte das Team „Togo Hüfte“ in 28 glückliche Augen blicken. „Am letzten Tag haben sich alle behandelten Patienten vor der Klinik versammelt und brachten ihre Dankbarkeit mit einem Lied zum Asdruck“, schildert Abdelhak Razki berührt. „Sie alle konnten durch die künstliche Hüfte wieder problemlos und schmerzfrei laufen.“ Bedingt durch genetische aber auch durch angeborene und durch unzureichend behandelte Unfälle stirbt bei vielen Schwarzafrikanern der Hüftkopf ab, sodass sie nicht mehr vernünftig gehen können, erläutert Bachfischer. Vor allem junge Menschen seien davon betroffen.

Eigenständigkeit fördern

„Die kurzfristige Nachhaltigkeit der Aktion ist unsere Hilfe durch die Operationen, die langfristige, dass die Ärzte vor Ort lernen, derartige Eingriffe zu operieren, denn die Ursachen wird es weiterhin geben“, so Bachfischer, der mit seinem Team in Lome auf sehr „wissbegierige und kompetente Menschen“ gestoßen ist. Es gelte, die Ärzte anzulernen, dann in den Hintergrund zu treten und nur noch bei Bedarf einzuschreiten. „Das fördert die Eigenständigkeit“, so Sabine Bachmann. Als äußert hilfreich dabei erwies sich der Umstand, dass Abdelhak Razki als gebürtiger Marokaner dem afrikanischen Kulturkreis entstammt und perfekt französisch spricht. „Dadurch haben wir schnell Zugang zur Bevölkerung gefunden“, erzählt der Seefelder OP-Leiter. Denn natürlich haben die Patienten vorher oft sehr große Angst. „Aber hinterher waren alle happy“, so Bachmann.

Und alles ehrenamtlich

Rund acht Stunden täglich stand das Team im OP. „Wir mussten dabei mit dem auskommen, was wir hatten“, so Bachfischer. Nämlich Material wie Spritzen, Fäden oder Verbände, die sie als Spende der Starnberger Kliniken GmbH mitgebracht hatten. Die Holding spendierte zudem die Hälfte der Einsatzzeit als Sonderurlaub. Die Reisekosten übernahm das Team selbst und die Operationen, teils auf höchstem Schwierigkeitsniveau, führten sie ehrenamtlich durch – die Patienten im Alter zwischen 21 und 40 Jahren wurden dadurch kostenlos behandelt. „Wir wollen aber auch, dass die Hilfe nachhaltig ist“, betont Bachfischer. „Deshalb haben wir die Materiallagerung und den Bestand dokumentiert, um zukünftigen Missionen den Start zu erleichtern.“ Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto und die soll weitergehen – eine Ideenliste zur Optimierung des Projekts „Hüftendoprothesen in Togo“ liegt bereit. „Wenn es möglich ist, dann werden wir den Einsatz im nächsten Jahr wiederholen“, so Bachmann, „denn wir sind extrem gut eingespielt.“ Jeder habe jedem geholfen. „Wir waren alle ein Team!“

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