Dass immer mehr Plastik in der Biomülltonne landet, nimmt Awista-Chef Peter Wiedemann nicht auf die leichte Schulter. Schließlich handelt es sich mit 500 Tonnen um ein recht gewichtiges Problem. Soviel muss der Abfallwirtschaftsverband Awista nämlich an Müll im Jahr zurücknehmen, weil die Bürger zu schlecht getrennt haben. Die Diskussion darüber war neulich im Kreistag aufgekommen.
„Mit Appellen allein ist das nicht zu schaffen“, zeigte sich Wiedemann frustriert. Er droht deshalb Kontrollen der Behälter an, wenn es so weiter geht. Die Müllleute könnten auf ihrer Tour gelbe und rote Karten mitnehmen. Eine gelbe Karte würde als Verwarnung an die Tonne gehängt. Hilft das nichts, würde die rote Karte folgen und die Mülltonne in letzter Konsequenz stehengelassen. Er setzt auf den „erzieherischen Effekt“, wenn der betroffene Mieter oder Eigentümer den Müll nachsortieren lässt.
Manche Bürger werfen das Obst und Gemüse mitsamt der Verpackungsfolie weg. Das ist ein Hauptübeltäter, genauso wie die Plastik-Biomülltüten für den Abfalleimer in der Küche. „Dass die kompostierbar sind, ist ein Trugschluss“, sagte er. Bis diese verrottet sind, dauert es nämlich viel zu lang, nämlich 12 bis 16 Wochen. In nur sechs Wochen hingegen ist aus den Eierschalen, angefaulten Äpfeln und Kaffeesatz Kompost geworden. So landen die Mikropartikel in der Erde und auf den Feldern.
Den Biomüll aus den Tonnen im Landkreis bekommt eine Vergärungsfirma am Münchner Flughafen geliefert, die die Störstoffe von Hand aussortieren muss. Und nochmal zur Erinnerung, was aus der Küche in den Biomüll darf: Obst- und Gemüseabfälle, Eierschalen, Fleisch- und Wurstreste, Knochen, Gräten, Brot, Kaffee- und Teefilter, Küchentücher und Servietten, Obstschalen aus Pappe, gekochte und ungekochte Speisereste sowie verdorbene (unverpackte!) Lebensmittel. Anstatt der Plastiktüten sollte man solche aus Papier verwenden oder Zeitungen.