Das erste wirkliche „Sparkasse Oberland Bilanzjahr“ kann das Geldinstitut durchaus positiv für sich abschließen. Bei einem Eigenkapital von rund 297 Millionen Euro wurden immerhin 3,4 Millionen Euro Jahresgewinn erwirtschaftet – und das bei einer Bilanzsumme von 2,75 Milliarden Euro. Eine weitere Zahl, über die sich Vereine und Organisationen besonders freuen: Im Jahr 2018 wurden insgesamt 196.000 Euro an Stiftungsausschüttungen, Spenden oder Sponsoring vergeben, mit denen das Geldinstitut seinem sozialen Auftrag nachkommt.
Die erste echte Jahresbilanz bieten die Zahlen für 2018 deswegen, weil ja bereits 2017 eine gemeinsame Bilanz der beiden fusionierten Banken Vereinigte Sparkassen und Kreissparkasse Schongau vorgelegt wurde, dabei aber die Monate Januar, Februar und März jedes der beiden Geldinstitute noch eigenständig war.
Neu war an der Präsentation der Zahlen auch, dass sie erstmals von Thomas Orbig in seiner Eigenschaft als Nachfolger des in den Ruhestand verabschiedeten ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Josef Koch geleitet wurde.
Als „harmonisch, stabil und erfolgreich“ bezeichnete Orbig das zurückliegende Jahr, was sowohl für die Wirtschaftslage des Hauses als auch für die Situation nach der Fusion gelte. In Sachen Fusion hatte es auch im letzten Jahr noch Herausforderungen gegeben. So erfolgte die Zusammenlegung des Archives für Kreditakten nach Schongau sowie die Vereinigung der beiden telefonischen Kundenservice-Center zu einer Telefonfiliale mit Sitz in Peißenberg.
Zum Stichtag 31. Dezember 2018 hatte die Sparkasse Oberland rund 105.000 Kunden, davon etwa 9.000 Firmen- und Geschäftskunden. 78.700 Girokonten wurden geführt, von denen 70.400 Privat- und 8.300 Geschäftsgirokonten waren. Für etwa 55.000 der Girokonten besteht eine Vereinbarung zum Onlinebanking.
Genau wie bereits 2017 konnte auch 2018 bei der Neuvergabe von Krediten ein Zuwachs verzeichnet werden, erläuterte Markus Lanz sein Spezialgebiet. Um 28 Prozent konnte die Vermittlung (Verkauf und Vermietung) von Immobilien gesteigert werden.
Nach wie vor stark im Aufwind ist das mobile Banking, entweder online vom heimischen PC aus, oder per App vom Smartphone oder Tablet, berichtete Alexander Schmitz, neben Michael Lautenbacher ebenfalls im Vorstand der Sparkasse Oberland.
Die Zeiten, in denen bei einer Bank „nur“ die Ausbildung zum Bankkaufmann beziehungsweise zur Bankkauffrau angeboten wurde, sind vorbei. Heute wird dort auch in anderen Berufen ausgebildet, so etwa IT-Kaufleute, Servicefachkräfte für Dialogmarketing, Kaufleute für Büromanagement mit Spezialisierung auf Vertrieb und Assistenz.
Die Niedrigzinsphase wird weiter anhalten. Darin sind sich die Banker einig. Die Börse werde etwas anziehen, dies könne man im Moment bereits beobachten. So könne sich 2019 durchaus positiv entwickeln. Orbigs Prognose: „Insgesamt erwarten wir ein erneutes Wachstum bei etwa gleichbleibendem Ertrag.“