Veröffentlicht am 28.01.2019 10:07

Alle sieben Jahre

Der Kasperl schwärzt die Nasen der Zuschauer. Damit erinnert er an den Ursprung des Schäfflertanzes nach der Pest, dem "Schwarzen Tod". (Foto: job)
Der Kasperl schwärzt die Nasen der Zuschauer. Damit erinnert er an den Ursprung des Schäfflertanzes nach der Pest, dem "Schwarzen Tod". (Foto: job)
Der Kasperl schwärzt die Nasen der Zuschauer. Damit erinnert er an den Ursprung des Schäfflertanzes nach der Pest, dem "Schwarzen Tod". (Foto: job)
Der Kasperl schwärzt die Nasen der Zuschauer. Damit erinnert er an den Ursprung des Schäfflertanzes nach der Pest, dem "Schwarzen Tod". (Foto: job)
Der Kasperl schwärzt die Nasen der Zuschauer. Damit erinnert er an den Ursprung des Schäfflertanzes nach der Pest, dem "Schwarzen Tod". (Foto: job)

Vor gut 500 Jahren wütete (wieder einmal) die Pest in München. Tausende Menschen starben; wer noch gesund war, blieb zuhause, um sich nicht anzustecken. Die Angst war groß, das Leben in der Stadt kam zum Erliegen.

Außer den Totengräbern und Pesträucherern traute sich niemand auf die Straßen. Die Bauern der Umgebunge wagten sich nicht in die Stadt, so dass die Lebensmitteln schnell knapp waren. Selbst nach dem Abklingen der Seuche wagte sich lange Zeit kaum einer aus dem Haus und man befürchtete, dass dieser Zustand neuen Krankheiten Vorschub gebe.

Dieser Agonie setzten die Schäffler (das ist die Zunft der Fassmacher) schließlich ein Ende. So erzählt es zumindest die Legende: Mit ihren bunten Tänzen haben die Handwerker den von der Pest erschütterten Münchnern Mut gemacht, das Leben wieder anzugehen. Wer den Schäfflertanz wann wirklich „erfunden” hat, ist nicht bekannt. Am Färbergraben stand jedoch einmal das Haus des „Himmelsschäfflers“. 1631 wurde es neu erbaut. An der Fassade wurden zwei Schäffler, ein Fass bindend, abgebildet. Darunter stand: „Hier ward es zum Himmelsschäffler genannt und es kam von hier aus der Schäfflertanz.”

Erst seit 1702 ist der Schäfflertanz mit Dokumenten belegt. In den Jahren 1730, 1746 und 1749 fanden nachweislich feste Tänze statt. Seit 1760 wird der Schäfflertanz alle sieben Jahre auf geführt. Seit jenem Jahr ist der siebenjährige Takt in den kurfürstlichen Kabinettsrechnungen nachweisbar. Es wird hier vom „alle sieben Jahre zur Fastnachtszeit gewöhnlichen öffentlichen Reiftanz“ gesprochen.

An Dreikönig geht es los

2019 ist damit ein turnusgemäßes „Schäffler-Jahr“ in München: Bis zum 5. März (Faschingsdienstag) werden die Schäffler viele Auftritte in der Stadt und ihrer Umgebung haben. Am Dreikönigstag findet nach dem 12-Uhr-Gottesdienst in der Peterskirche um 14 Uhr die Tanzeröffnung auf dem Marienplatz statt.

Die Tanzabfolge wird heute am Anfang wie Ende stets mit dem bayrischen Defiliermarsch eingeläutet. Der Mittelteil besteht aus einer Vielzahl an Figuren, zu denen sich die Schäffler der Gruppe im Kreis drehen und viele kreative Formationen wie Laube, Kreuz, Schlange und Krone präsentieren.

Die Tänzer treten mit grünen Kappen, roten Jacken, einem Lederschurz und schwarzen Kniebundhosen vor ihr Publikum. Ursrprünglich durften dabei natürlich nur „echte“ Fassmachern mitmachen. Weil es davon heutzutage weit weniger gibt als früher, tanzen bei den Schäfflern inzwischen auch die andere Handwerksleute mit. In München organisiert der Fachverein der Schäffler den Tanz.

Hier tanzen die Schäffler

Samstag, 9. Februar

11 Uhr Thalkirchner Platz

12 Uhr Bürgersaal Fürstenried, Züricher Str. 35

13 Uhr Kriegersiedlung 32, Sendling-Westpark

Sonntag, 10. Februar

10 Uhr Dachau, am Maibaum Pellheim.

Montag, 11. Februar

13.30 Uhr Landsberger Str. 488, Stadtsparkasse Pasing.

Dienstag, 12. Februar

17 Uhr Harras

19 Uhr Stiftsbogen 142, Hadern

Donnerstag, 14. Februar

14 Uhr Kinderklinik Dritter Orden, Franz-Schrenk-Str. 8

Freitag, 15. Februar

13 Uhr St. Paul, Pettenkoferstr.

20 Uhr Pullach, Gistlstraße 2

21.30 Uhr Deutsches Theater München.

Sonntag, 17. Februar

12 Uhr Resi-Huber-Platz

13 Uhr Deutsche Eiche Lochhausen, Ranertstr. 1

15.30 Uhr Hirschgarten

Dienstag, 19. Februar

15 Uhr Wotanstraße 68, Neuhausen

16 Uhr Thalkirchner Str. 70 a

Mittwoch, 20. Februar

16 Uhr Heimeranstraße 31, Westend

Donnerstag, 21. Februar

16 Uhr Alfons-Hoffmann-Haus, Agnes-Bernauer-Straße 185, Laim

17 Uhr Am Bavariapark 5 (Schnecke)

Freitag, 22. Februar

12.30 Uhr Zenettistraße 10, Isarvorstadt

14 Uhr Brillen Müller, Fürstenrieder Str. 53, Laim

18 Uhr Agnes-Bernauer-Straße 48, Laim

Samstag, 23. Februar

10 Uhr Lindwurmstr. 70

11 Uhr St. Margaret, Sendling

17 Uhr Heiglhofstr. 14 (Stürzerhof), Hadern

Sonntag, 24. Februar

12 Uhr Harras, Sendling

Dienstag, 26. Februar

15 Uhr Waisenhausstraße 72, Stadtsparkasse Gern

Donnerstag, 28. Februar

12 Uhr Georg-Freundorfer-Platz, Westend

14 Uhr Thalkirchner Platz

16 Uhr Hans-Sachs-Straße 2, Isarvorstadt

Freitag, 1. März

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