Veröffentlicht am 09.10.2018 13:43

Warum wählen?

Elfriede Peil, Helferkreis Karlsfeld. (Foto: sb)
Elfriede Peil, Helferkreis Karlsfeld. (Foto: sb)
Elfriede Peil, Helferkreis Karlsfeld. (Foto: sb)
Elfriede Peil, Helferkreis Karlsfeld. (Foto: sb)
Elfriede Peil, Helferkreis Karlsfeld. (Foto: sb)

Wir stehen vor einer entscheidenden Landtagswahl. Wie wollen wir künftig leben? Offenheit, Respekt und Toleranz machen München und Bayern lebenswert. Jeder Wähler kann mit seiner Stimme diese Grundwerte stärken.

Wir haben Bürger gefragt, warum sie wählen. Gehen Sie wählen, wenn Sie deren Ansichten teilen. Und wenn Sie anderer Meinung sind? Na dann erst recht!

„Gemäßigtes Verhalten soll Oberhand behalten”

Franz Deutsch, 1. Vorsitzender Musikwerkstatt Jugend e.V.

Ich wähle, weil in unserer Demokratie wir dankenswerterweise überhaupt die Möglichkeit dazu haben. Als Musikpädagoge zählt man nicht zur gehobenen Einkommensschicht. Trotzdem bin ich sehr dankbar, dass sich in den letzten Jahren der Status der freien Musiklehrer u. a. durch die BAT-Verträge bzw. der Künstlersozialkasse deutlich verbessert hat. Durch großes Engagement aller Interessensgemeinschaften oder Parteien wurde und wird vieles getan, um den Wohlstand zu schaffen und zu sichern.

Es ist mir ein großes Anliegen, dass Parteien gewählt werden, die geholfen haben, diese positive Entwicklung zu erreichen. Erfahrungsgemäß ist der Unterschied zwischen rechts und links nicht so groß, wie er im Wahlkampf gemacht wird.

Aber es ist ganz schlimm, dass in einer Zeit, in der Deutschland so gut dasteht, radikale Trends verstärkt zunehmen. Liebe Wähler, helfen Sie bitte mit, dass das gemäßigte Verhalten und die Weltoffenheit die Oberhand behält.

„Land ohne staatliche Willkür”

Anke Buettner, Münchner Stadtbibliothek, Direktion

In einer Bibliothek zu arbeiten, ist ein Bekenntnis zur Demokratie. Meinungs- und Informationsfreiheit, Teilhabe, Gleichberechtigung sind keine leeren Begriffe, sie werden ständig reflektiert und mit Leben gefüllt. Bibliotheken sind keine Filterblasen, hier begegnen sich Menschen mit vielen Haltungen, das wirkt sich auch auf Bestand und Programm aus.

Ich wähle, weil es wichtig ist, in einem Land ohne staatliche Willkür, Unfreiheit und Gewalt zu leben. Man muss sich bewusst sein, dass das in Deutschland nicht selbstverständlich ist. Bayern begeht gerade das 100. Jubiläum des Freistaats, das eng mit den Wünschen nach Frieden und Gerechtigkeit, nach Demokratie und Frauenrechten verbunden ist.

Die Monacensia zeigt ab November dazu die Ausstellung „Dichtung ist Revolution. Kurt Eisner - Gustav Landauer – Erich Mühsam – Ernst Toller“ und beschäftigt sich mit der Rolle der Schriftsteller in der Revolution und Rätezeit.

„Unsere Chance unbedingt nutzen”

Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums

Ich wähle, weil die Demokratie ein wirklich hohes Gut ist, das aber nur dann wirklich gut ist, wenn wir von der Wahl, die wir haben, auch Gebrauch machen. Menschen, die immer nur auf die Politik schimpfen, gleichzeitig aber ihre Mitwirkungsmöglichkeiten in einer demokratischen Gesellschaft nicht nutzen, habe ich nie verstanden. Wir haben das große Glück, in einer Demokratie zu leben. Das ist ein Privileg, das von der Beteiligung aller lebt. Und für mich ist es auch ein Privileg, in Bayern zu leben. Ich möchte bei der Landtagswahl mit dafür sorgen, dass Bayern auch in Zukunft lebenswert bleibt. Wir haben am 14. Oktober alle miteinander die Chance, zu entscheiden, wie wir in den nächsten Jahren miteinander leben wollen und wo unser Freistaat hinsteuert. Und diese Chance sollten wir unbedingt nutzen.

„Ich wähle, damit Bayern sozialer wird”

Ulrike Mascher, Vorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern

Ich wähle, damit Bayern sozialer wird. In den nächsten fünf Jahren müssen wichtige politische Entscheidungen getroffen werden: etwa zur Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und für ein gutes Pflegeangebot, das alle Pflegebedürftigen und die vielen pflegenden Angehörigen erreicht. Auch die Barrierefreiheit muss endlich umgesetzt werden, sei es bei der Bahn, in öffentlichen Einrichtungen, beim Arzt oder am Arbeitsplatz. Und jedes Kind muss in Bayern einen Schulabschluss erreichen. Denn das ist die beste Prävention gegen Armut bis ins Alter. Das alles ist mir wichtig, und darum gehe ich wählen. Außerdem haben Frauen so lange um ihr Wahlrecht gekämpft, dass jede Frau dieses Wahlrecht auch nutzen sollte!

„Den Spaltern und Hetzern nicht das Feld überlassen”

Hans Leyendecker, Präsident des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentags

Das Land präsentiert sich in diesen Tagen als zerstrittenes Land. Aus Furchen sind tiefe Gräben geworden. Ölfleckartig macht sich populistischer Extremismus breit, der von Antistimmungen lebt. Hass keimt nicht nur in den sozialen Netzen, überall breitet er sich aus und macht die Republik hässlich. Kraftmeier versuchen, den Ton anzugeben, der sehr rau geworden ist. Banausen hätscheln Ängste und beklagen gleichzeitig die Zerstörung der abendländischen Kultur. Wer sagt, dagegen könne man nichts machen, sei „gottlos“, hat die Theologin Dorothee Sölle mal gesagt. Wir dürfen nicht gottlos handeln. Den Spaltern und Hetzern dürfen wir nicht das Feld überlassen. Bürgersinn und Zivilcourage sind gefragt; Demokraten müssen zusammenstehen. Auch deshalb ist es diesmal besonders wichtig, zur Wahl zu gehen.

„Für ein friedliches, anständiges und menschliches Miteinander stimmen”

Christoph Weiherer, Liedermacher

Ich wähle, weil ich bei der aktuellen politischen Entwicklung das große Bedürfnis verspüre, meine Stimme für ein friedliches, anständiges und vor allem menschliches Miteinander abgeben zu müssen. Die Entscheidung ist bei der jetzigen Wahl sicher nicht ganz einfach, aber immerhin haben wir das große Glück, in Demokratie und Meinungsfreiheit zu leben und somit überhaupt wählen zu dürfen. Natürlich werden sich nach der Wahl die meisten Politiker an viele ihrer Versprechungen kaum mehr erinnern können, aber Nichtwählen ist darauf sicher nicht die richtige Antwort. So oder so werden mir auch nach der Wahl wieder genügend Themen für das ein oder andere neue Lied unterkommen.

„Absage an alle, die Menschen verächtlich machen”

Harald Welzer, Direktor von Futurzwei - Stiftung Zukunftsfähigkeit und Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg

Ich kann als Berliner nicht in Bayern wählen, aber wenn ich mir trotzdem etwas wünschen darf: Gehen Sie wählen und erteilen Sie mit Ihrem Kreuzchen all denen eine Absage, die Menschen verächtlich machen und Grundgesetz und Demokratie angreifen, gern auch in regierungsamtlicher Selbstherrlichkeit.

„Nicht-Wählen ist kein Denkzettel”

Florian Walter, Leiter Ev. Pflegezentrum Sendling

Ich wähle, weil eine niedrige Wahlbeteiligung eben KEIN Denkzettel an „die“ Politik ist. Nicht-Wählen unterstricht eine frustrierte, passive Haltung in der Bevölkerung. Dies ist wiederum ein Nährboden, der den Einfluss extremistischer Tendenzen erleichtert. Zugegeben, die überwiegend plumpen Statements auf der Flut von Wahlplakaten an den Straßen unseres weiß-blauen Landes wecken in mir schon auch das Bauchgefühl, dass „die“ Politik die Bevölkerung für wenig mündig hält. Offensichtlich traut man dem Volk lediglich zu, Wahlentscheidungen aufgrund von platten Aussagen und mehr oder weniger sympathischen Gesten zu treffen. Die Auseinandersetzung mit den Wahlprogrammen der politischen Akteure kann hier durchaus augenöffnend sein. Sie merken, ich sehe die aktuelle Form von politischer Meinungsbildung alles andere als unkritisch. ABER – wie gesagt – Nicht-Wählen ist keine Alternative. In diesem Sinne: Treffen Sie am Sonntag eine gute Wahl!

„Teilhabe und Respekt”

Hans Kopp, Geschäftsführer Arbeiterwohlfahrt München (AWO)

Ich wähle SPD, weil soziale Werte und demokratische Zivilcourage ihr weisen, wo’s lang geht: Dass normal verdienende Familien und Alleinerziehende gebührenfreie Gute-KITA-Plätze und bezahlbare Wohnungen bekommen. Dass jeder Beschäftigte ein würdiges Auskommen hat und v.a. Erzieher- und Pflegeberufe höhere Löhne verdienen. Dass Rentner sich stets ihre vertraute Wohnung leisten können und bei Pflege nicht verarmen. Dass ein Zuwanderungsgesetz kommt und Flüchtlinge qualifiziert werden, weil nur ausreichende Fachkräfte unsere Wirtschaftskraft erhalten. Dass der Staat eine umweltfreundliche Verkehrs- und Energiepolitik unterstützt, um unser aller Zukunft zu sichern. Die SPD steht für eine Liberalitas Bavariae, die von kultureller Vielfalt lebt. Teilhabe und Respekt sind bester Nährboden öffentlicher Sicherheit. Manchmal schwächeln wir, zehren Zwänge und Kompromisse an uns. Aber wir kämpfen für Bayern – soziale Demokratie hochhaltn und Europa z’sammhaltn miassn mia!

„Wir sollten dankbar sein”

Simone Fleischmann, Präsidentin BLLV - Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V.

Ich wähle, weil gerade wir Pädagoginnen und Pädagogen, als Stützen der Demokratie und der offenen Gesellschaft, als Vorbilder für die Kinder und Jugendlichen, die Pflicht und glücklicherweise auch die Möglichkeit haben, zu wählen. Wir sollten dankbar sein. Für ein System, in dem es eben doch eine Rolle spielt, ob und wie wir uns verhalten. Und ob wir unsere Stimme hörbar machen. Aber dies können wir nur dann überzeugend tun, wenn wir von unserem Wahlrecht Gebrauch und unsere Wahl von Themen abhängig machen, die für jeden von uns persönlich wichtig sind. Lassen Sie uns dies unter allen Umständen tun.

„Uns ist die Demokratie wie ein Geschenk zugefallen”

Winfried Huyer-May, Aubinger „Wahl-Liedermacher”

Zum Wählen gehe ich, weil es eine Selbstverständlichkeit ist, zumal es für wenige Generationen vor mir absolut nicht selbstverständlich war. Erst 1918, also in den Tagen meiner Großeltern und Eltern ist ein Wahlrecht eingeführt worden, das unserem heutigen Wahlrecht entspricht. In den davorliegenden Jahren der Monarchie saßen in den Parlamenten, die allerdings mit einem heutigen Parlament kaum vergleichbar sind, unter anderen die königlichen Prinzen, die Kronbeamten und weitere besonders auserlesene Personen. Für meinesgleichen, für den einfachen Bürger, hätte es keinerlei Mitwirkungsmöglichkeit gegeben. An ein Frauenwahlrecht war sowieso nicht zu denken. Man kann es sich vorstellen, welcher Mut und wie viel Opferbereitschaft erforderlich waren, bis die Republik ausgerufen werden konnte und der letzte Bayern-König das Land verlassen hat. Uns ist die moderne Demokratie wie ein Geschenk zugefallen. Welchen Schatz wir besitzen – das sollten sich alle Wahlbürger, besonders diejenigen der jungen Generation, stets vor Augen halten, aktiv an den Wahlen teilnehmen und so die Geschicke unserer Staatswesens mit beeinflussen.

„Wir lassen uns Bayern nicht schlechtreden”

Johanna Bittenbinder, Schauspielerin (u.a. Komödienstadel, Tatort, Sau Nummer vier)

Ich wähle, weil es ein lang erkämpftes Grundrecht ist und ein Eckpfeiler der Demokratie. Unsere Demokratie müssen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen. Wer sich noch nicht entschieden hat, welche Partei er wählen soll, kann ja den Wahlomaten benutzen. Jede Stimme zählt und es gibt ja genügend Auswahl an Parteien und Themen. Jedenfalls sollte sich niemand verleiten lassen, auf rechtspopulistische Parolen hereinzufallen, die nur zerstörerisch wirken. Unsere Gesellschaft sollte sich wieder sozial und menschlich zeigen und sich keinesfalls spalten lassen! Wir haben viel geschafft, vieles muss sich noch verbessern, aber wir wollen uns Bayern nicht schlechtreden lassen!

„Seine Meinung offen zu äußern ist ein Privileg, das viele nicht haben”

Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern

Ich wähle, weil ich mich für Politik interessiere und auf diese Weise an der politischen Willensbildung beteiligen möchte. Die Wahl gehört zu den wichtigsten Errungenschaften einer Demokratie. Frei zu wählen und seine Meinung offen zu äußern sind Privilegien, die viele Mensch nicht haben. Auch wir Deutsche sollten dies nicht für selbstverständlich halten und wieder stärker schätzen lernen. Deshalb ist es wichtig, sich aktiv an Wahlen zu beteiligen, indem man seine Stimme abgibt, sich als Wahlhelfer beteiligt oder für ein politisches Amt kandidiert.

„Es ist Lust, mitzugestalten”

Winfried Bürzle, Radiomacher und Rhetoriktrainer

Ich wähe, weil ich einfach nicht anders kann. Seit meinem 18. Lebensjahr habe ich nicht eine einzige Wahl versäumt. Würde ich nicht wählen gehen, würde ich mich schlecht fühlen. So, als hätte ich ein Lebensmittel weggeworfen. Es ist eine Art Prägung, die viel mit Pflicht, Verantwortung und Moral zu tun hat.

Aber es ist eben nicht nur Pflicht, es ist auch Neigung und Lust! Lust, mitzugestalten, wie unser schönes Bayern künftig aussehen soll. Immer wieder höre ich diesen unglaublich törichten Satz: „Aber was kann ich mit meiner Stimme schon ausrichten?“

Meine Stimme ist Teil der Summe aller Stimmen. Also habe ich am Ende den Wahlausgang mitbestimmt und geprägt. Das ist die Macht des Volkes. Das ist Demokratie in Reinkultur. Und deswegen habe ich doch gar keine andere Wahl, als zur Wahl zu gehen. Und Sie?

„Wir nehmen politische Arbeit ernst”

Katharina Storch, Diakonin Reformations-Gedächtnis-Kirche und Simeonskirche

Ich wähle, weil wir in einer Demokratie leben und wir uns immer wieder vergewissern müssen, dass der Grundgedanke der Demokratie ist, dass jeder mitentscheiden kann. Auch wir in der kirchlichen Jugendarbeit nehmen politische Arbeit ernst und wichtig, denn sie zeigt Wege, wie man mitentscheiden kann und ist zudem ein wichtiger Baustein in Sachen Bildung. Denn nur so können Jugendliche lernen sich auszudrücken, ihre Meinung zu bilden, in den Austausch zu gehen und Kritik zu äußern. In der evangelischen Kirche werden alle evangelischen Christen dieses Jahr auch aufgerufen, den Kirchenvorstand für die nächsten sechs Jahre zu wählen. In jeder Hinsicht ist es dieses Jahr ein „Wahl-Oktober”, in der jeder und jede die Möglichkeit und Pflicht hat, seine Meinung zu vertreten, denn jede Stimme zählt.

„Traditionelle Parteienlandschaft ist besser als ihr Ruf”

Titus Waldenfels, Musiker

Ich wähle, weil ich die traditionelle Parteienlandschaft für besser als ihren Ruf halte, funktionierende Organisationen in den Parlamenten und Landtagen sitzen sehen möchte und keine diffusen Sammlungsbewegungen, die außer ihrem Selbsterhalt organisatorisch nichts können. Ob konservativ, liberal, grün oder sozialistisch (im Sinne der früheren SPD) – diese Strömungen braucht es alle. Was es nicht braucht, sind völkisches Denken und Wissenschaftsfeindlichkeit.

„Nur dann verdient die Demokratie ihren Namen”

Klaus Grothe-Bortlik, Geschäftsführer des Selbsthilfezentrums München

Ich wähle, weil die Demokratie ihren Namen nur dann verdient, wenn wir Bürgerinnen und Bürger uns auch tatsächlich unseren Anteil an dieser Volksherrschaft nehmen. Gerade in den jetzigen Zeiten ist es wichtiger denn je, sich an der politischen Gestaltung zu beteiligen. Wie so viele Menschen habe auch ich die Sorge, dass unsere guten traditionellen Werte wie Vielfalt, Toleranz und Humanität auf der Strecke bleiben. Mich bestärkt es, dass die seriösen Medien diese Themen sehr ernsthaft und engagiert diskutieren, und mich bestärkt es, dass in den letzten Wochen so viele Menschen immer wieder auf die Straße gegangen sind, um diese Werte zu bewahren. Ich wünsche mir sehr, dass am 14. Oktober möglichst alle auch mit ihrem Kreuz dazu beitragen, diese Basis unserer Gesellschaftsordnung zu stärken.

„Es ist ein Pflichttermin ‎für alle Wirtschaftstreibenden”

Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern

Ich wähle, weil ich als Bürger über Bayerns Zukunft mitbestimmen will. Diese ‎Botschaft gebe ich auch an die Vertreter der 390.000 IHK-Betriebe in München und ‎Oberbayern weiter. Unser Standort gehört weltweit zur Champions League. Damit das ‎auch in Zukunft so bleibt, müssen sich die Unternehmerinnen und Unternehmer in ‎das öffentliche Leben und die politische Debatte miteinbringen. Ihre Meinung ist ‎entscheidend, wenn es um Zukunftsfragen wie Mobilität, berufliche Bildung, ‎Energiepolitik oder der Flächennutzung geht. Gerade wirtschaftspolitische Aspekte standen in letzter ‎Zeit leider nicht im Fokus der Landespolitik. Mein Appell deshalb an alle ‎Kandidatinnen und Kandidaten: Das muss sich wieder ändern! Es gibt viel zu tun – ‎das wird jeder Unternehmer bestätigen. Der 14. Oktober ist deshalb ein Pflichttermin ‎für alle Wirtschaftstreibende.

„Verantwortung für die Zukunft übernehmen”

Hubert Schöffmann, Leiter der Abteilung Berufliche Ausbildung und bildungspolitischer Sprecher BIHK e.V.

Ich wähle, weil ein demokratisches Wahlrecht weltweit gesehen ein echtes „Luxusgut” ist und weil es ohne Wahlen auch keine Demokratie geben würde. Keine Stimmabgabe zur Wahl würde für mich bedeuten, keine Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und meine Mitbestimmungsmöglichkeit zu verschenken.

„Beteiligung der Bürger stärken”

Norbert J. Huber, Geschäftsführer der Caritas München

Bayern ist ein wundersames Land. Dies soll auch in Zukunft so sein. Hierzu gehört, dass wir die Grundwerte in unserer Verfassung stärken. Für mich ist es wichtig, dass die Demokratie, der Rechtsstaat und die Beteiligung der Bürger gestärkt werden. Ich wähle, weil die Wahl ein wichtiges demokratisches Beteiligungs- und Gestaltungsrecht ist.

Die in den letzten Jahren erfolgten Spannungen zwischen Armen und Reichen, zwischen Einheimischen und Zuwanderern müssen eingedämmt werden. Bayern profitiert wie kaum ein anderes Land von der Zuwanderung. Die bayerische Verfassung fordert alle auf, mit Grund und Boden verantwortlich um zu gehen. Das muss in den nächsten Jahren auch in Bayern vermehrt zu spüren sein.

Ein Merkmal einer modernen Gesellschaft ist es, wie wir mit den Armen und Schwachen umgehen. Jeder Mensch braucht ein Zuhause. Wohnen darf nicht zum Luxus werden.

„Ich fühle mich verantwortlich”

Engelbert Birkle, Stadtpfarrer in Weilheim

Ich wähle, weil ich mich verantwortlich fühle für die Gesellschaft, der ich viel verdanke. Eine soziale Marktwirtschaft mit ihren Förderungen hat es ermöglicht, dass für mich Bildung zugänglich war. Ich kann meinen Wunschberuf leben. Ich kann meinen Glauben offen zeigen. In meinem Arbeiten als Pfarrer komme ich in Berührung mit vielen, die zu den Verlierern gehören. Manches ist ungerecht und verbesserungswürdig. Ich sehe aber auch, dass es viel Unterstützung gibt und es gelingt, viele in ihren Nöten nicht allein zu lassen. Das will erhalten sein.

Ich wähle, weil ich dankbar bin, dass es Frauen und Männer gibt, die sich für die Fragen des öffentlichen Lebens einsetzen, die sich kundig machen und um Entscheidungen ringen. Und ich werde jemand wählen, der all das Gute nicht schlecht redet, der der Zusammenhalt der Menschen in unserem Land spürbar etwas bedeutet. Ich wähle nicht die Spalter, die Unflätigen, die Gottvergessenen und die bekennden Egoisten.

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