42 Jahre war Karin Zauchner als Lehrerin und Rektorin der James-Krüss-Grundschule in Gilching tätig. Zum Abschied sprach ihre ehemalige Schülerin Jana Althof mit ihr.
Wo haben Sie studiert, wo haben Sie Ihr Referendariat gemacht?
Karin Zauchner: Ich habe in München studiert und wurde als Junglehrerin nach Gilching versetzt.
Seit wann sind Sie Lehrerin in Gilching? Welches Fach haben sie am liebsten unterrichtet?
Karin Zauchner: Seit 1976 bin ich in Gilching tätig, zuerst als Referendarin an der Hauptschule, dann als 1. Konrektorin an der Arnoldus-GS Gilching, seit 2005 als Rektorin der James-Krüss-GS Gilching. Ich habe immer sehr gerne unterrichtet, am allerliebsten Mathematik.
Was hat sich im Laufe der Jahre in der Schule und im Unterricht am stärksten geändert?
Karin Zauchner: Viel mehr Bürokratie, viel mehr Technik (in meinen ersten Jahren gab es an der Schule noch keinen Kopierer. Wenn ich als Lehrerin einen Klassensatz kopieren wollte, musste ich das Original dem Rektor vorlegen und wenn er dieses Arbeitsblatt für „kopierwürdig” hielt, durfte ich auf die Gemeinde gehen und dort kopieren); wunderschönes Lehrmaterial und moderne Anschauungsmittel (früher mussten wir vieles selbst basteln); Klassenstärken wurden gesenkt (in meiner ersten Klasse saßen 48 Schüler); Integration und Inklusion sowie offene Unterrichtsformen sind heute an Regelschulen selbstverständlich.
Die Schule ist jetzt noch größer geworden, sind all ihre Wünsche erfüllt?
Karin Zauchner: Mit „meiner“ James-Krüss-Grundschule bin ich absolut glücklich und zufrieden. Seit 2003 war ich (damals als 1. Konrektorin) mit den Planungen befasst und wurde auch in Entscheidungen eingebunden. Ich wurde auch zu Gemeinderatssitzungen eingeladen und durfte dort meine Wünsche und Anregungen einbringen. Auch beim Anbau wurde ich in die Gemeinderatssitzung eingeladen, hatte regelmäßigen Kontakt zum Bauamt und zu den Architekten und man hat wirklich, soweit möglich, meine Wünsche erfüllt.
Ist es heute einfacher oder schwieriger als früher, Lehrerin zu sein?
Karin Zauchner: Ich kann eigentlich gar nicht sagen, ob es heutzutage einfacher oder schwieriger ist, Lehrerin zu sein. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man als Lehrer seine Arbeit gerne tut und gerne mit den Kindern arbeitet. Ich persönlich unterrichte heute noch genauso gerne wie 1976 und würde noch einmal den gleichen Beruf ergreifen, da ich mir keinen schöneren Beruf vorstellen kann.
Gibt es ein bestimmtes Ereignis in ihrer Zeit als Rektorin, an das Sie sich am liebsten erinnern?
Karin Zauchner: Besonders gerne erinnere ich mich an die großen, gemeinsamen Feste an unserer Schule. Dabei kann ich gar nicht sagen, an welches Fest ich mich am liebsten erinnere.
Die Namensgebungsfeier (20.07.2007) war schon ein besonderes Fest, für das wir (meine ehemalige Konrektorin Margarete Porkert und ich) erst einmal Ideen entwickeln mussten. Wir nahmen Kontakt zur Erbengemeinschaft von James Krüss auf, lernten seine ehemalige Sekretärin kennen und wir konnten mit Hilfe eines Schülers „Pauline“ ausfindig machen, über die James Krüss mehrere Bücher geschrieben hat. So gestalteten wir ein wirklich wunderschönes Fest.
Aber auch die vielen gemeinsamen Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, die ersten Schultage waren immer ein Highlight und ließen die Schulfamilie noch enger zusammenwachsen. Schon bei den Vorbereitungen zu den Festen wurde der Gemeinschaftssinn gestärkt, ganz nach unserem Schulmotto „Gemeinsam sind wir stark“.
Was machen Sie, wenn Sie in Pension sind? Auf Weltreise gehen?
Karin Zauchner: Auf Weltreise gehe ich nicht gleich, aber ich habe schon drei Urlaube gebucht und freue mich riesig, endlich außerhalb der Schulferien verreisen zu können. Besonders freue ich mich darauf, mehr Zeit mit meiner Familie und vor allem mit meinen Enkelkindern zu verbringen.
Haben Sie ein Hobby, dem Sie künftig stärker nachgehen können?
Karin Zauchner: Auf jeden Fall werde ich mehr Zeit zum Reisen, Lesen, Wandern, Schwimmen, Gartln, Kochen haben und darauf freue ich mich sehr.
Was wünschen Sie Ihrer Nachfolgerin als Rektorin der JKG?
Karin Zauchner: Ich wünsche ihr von ganzem Herzen, dass sie an dieser Schule genauso glücklich wird wie ich es bin und vor allem wünsche ich ihr, dass sie jeden Tag mindestens einmal herzhaft lachen kann, denn es gibt nichts Schöneres als den „Kindermund“. Da könnte ich Ihnen viele Geschichten erzählen.