Die Blaskapelle Pöcking hat sich neu aufgestellt – mit einem halb so alten Vorstandsteam, das mit Erfolg frischen Wind ins Programm bringt. So bestand das traditionelle Frühjahrskonzert dieses Jahr nicht aus den gewohnten Märschen und Polkas. Etwas zitterte die Kapelle schon, ob die neuen Töne ankommen würden, aber das Konzerte erntete viel Applaus. „Wir wollten uns eben mal von einer anderen Seite zeigen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Anna Engesser. Zum ersten Mal spielten sie Hits aus Filmen und Melodien aus Musicals wie „My Fair Lady“, „Tanz der Vampire“ oder „Elisabeth“. Dirigent Markus Maier hatte den Vorschlag gemacht, der von allen Mitgliedern der Blaskapelle getragen wurde – von den 17- bis 70-Jährigen. Maier stellte auch den Kontakt her zu zwei professionellen Musicaldarstellern, die sonst in Showprogrammen der Kreuzfahrtschiffe auftreten. Erstmals unterstützten also zwei Solisten die Blaskapelle. Das Ziel hinter dem moderner ausgerichteten Konzert: jüngere Leute ansprechen und für die Kapelle begeistern. Ihr treues Stammpublikum möchten die Musiker aber auch nicht verprellen. „Es heißt natürlich nicht, dass wir nur noch so etwas spielen werden“, beruhigt Engesser. Bei Geburtstagen, Ehejubiläen, beim Pöckinger Straßenfest oder auch beim Wiesnumzug bleibt‘s bei den bayerischen Tönen.
Das Vorstandsteam ist stark verjüngt – das Durchschnittsalter sank von 48 auf 26 Jahre. Vorstand Martin Engesser ließ sich nach 15 Jahren nicht mehr aufstellen, hat aber seinen Nachfolger Sebastian Scheck schon länger ins Amt eingearbeitet. Auch die anderen Vorstandsmitglieder wie Stellvertreterin Anna Engesser, Kassier Christine Pöschl und Schriftführerin Eva-Maria Grabow sind jung, aber „alte Hasen“ in der Kapelle, die nächstes Jahr ihr 60-jähriges Gründungsjubiläum feiert.