Neuer Bewohnertreff II am Ackermannbogen

Schwabing · Kaum Interesse von Teenies

»Was wirklich fehlt, ist ein cooles Café!« Die Jugendlichen wandten sich nach der Veranstaltung an die Kinder- und Jugendbeauftragte des BA 4, Christel Feiler (Grüne). Foto: em

»Was wirklich fehlt, ist ein cooles Café!« Die Jugendlichen wandten sich nach der Veranstaltung an die Kinder- und Jugendbeauftragte des BA 4, Christel Feiler (Grüne). Foto: em

Schwabing · Die Siedlung am Ackermannbogen hat nun einen zweiten Bewohnertreff, in der Elisabeth-Kohn-Straße 15. Reiner Schmidt und Heidrun Eberle von der Nachbarschaftsbörse weihten ihn vorige Woche ein – mit einer Veranstaltung, die es besonders gut meinte mit den Jugendlichen des Viertels.

Leben am Ackermannbogen

Das Motto war allerdings einer wenig jugendaffinen Sendung des Bayerischen Fernsehens entliehen: »Jetzt red‘ i«. Schließlich nahmen die Aufforderung auch nur fünf Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren an, dafür aber mehr als doppelt so viele Erwachsene, vom Streetworker über Jugendbeauftragte des Bezirksausschusses Schwabing West (BA 4) bis zu Jugendbeamten der Polizei.

Entsprechend sozialpädagogisch korrekt war der Verlauf des Abends: Ideensammlung auf Kärtchen für mehr Jugendfreundlichkeit am Ackermannbogen, weitschweifende Fragen nach den Befindlichkeiten der Mädchen. Die brauchten sehr viel weniger Worte, um ihre Anliegen auf den Punkt zu bringen – von »Ich bin 16 und organisiere mich selbst« bis zu »Falls es um diesen Raum geht: der bliebe leer!« lehnten sie den neuen Gemeinschaftsraum dankend ab, ob als Jugendcafé, Freizeitclub oder Bücherei.

Doch als der stellvertretende Jugendbeauftragte des BA 4, Willi Kainz (CSU), fragte, was denn die Vorschläge der Teenager für die Siedlung seien, und darauf hinwies, »a bisserl a Geld« sei dafür beim BA »auch manchmal da«, kamen konstruktive Vorschläge ebenso prompt. An erster Stelle und auch von vielen Erwachsenen mit Begeisterung aufgenommen: Eine Beachvolleyballanlage für die Siedlung im Sommer. Kainz sowie die Kinder- und Jugendbeauftragte des BA, Christel Feiler (Grüne), sagten zu, sich für einen entsprechenden Antrag stark zu machen.

Schwieriger ist der größte Wunsch der Mädchen zu erfüllen, ein cooles Café in der Siedlung als Treffpunkt und Möglichkeit, gleichaltrige Nachbarn kennenzulernen. Die 16-jährige Vreni erntete zustimmendes Nicken, als sie das Problem der Neubausiedlung beschrieb: »Ich sehe nie jemanden draußen – hier fühle ich mich einsam!« Um so wichtiger sind die Freunde aus der früheren Nachbarschaft für die Jugendlichen. Doch sie haben auch Schwierigkeiten, diese Kontakte zu pflegen. Dazu erklärte Sarah (15): »Es fehlt eine gute Verkehrsanbindung!« Rotkreuzplatz und Münchener Freiheit sind dabei wichtige Ziele. Doch vielleicht kämen ja auch die alten Freunde öfter in die Siedlung, wenn die besser erreichbar wäre mit der MVG. Zum Beachvolleyball spielen, zum Beispiel. Die Mädchen hoffen auf den nächsten Sommer. Eva Mäkler

Artikel vom 01.10.2007
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