BVDA-Jahrestagung in München mit 150 Verlegern

Stabile Partner

Der BVDA-Präsident Helmut Gebauer beschwor in seiner Ansprache den Zusammenhalt der deutschen Anzeigenzeitungen.	Foto: ta

Der BVDA-Präsident Helmut Gebauer beschwor in seiner Ansprache den Zusammenhalt der deutschen Anzeigenzeitungen. Foto: ta

München · Zur Jahrestagung des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) kamen am 7. und 8. Oktober insgesamt 150 Verleger und Geschäftsführer nach München.

Dabei wurde zweierlei deutlich: Zum einen haben die Anzeigenblätter in Deutschland ähnliche Probleme zu bewältigen, zum anderen haben sie die Möglichkeit, gemeinsam Strategien zur Problemlösung zu bewältigen.

Es sei wichtig, erklärte der Saarbrücker Verleger und BVDA-Vorsitzende Helmut Gebauer, sich gemeinsam den neuen Situationen zu stellen. »So lässt sich auch politischen Absurditäten wie der Ausbildungsplatzabgabe, dem Geringverdienergesetz oder der Altpapierverordnung begegnen und gemeinsam zeigen, dass Anzeigenblätter stabile Partner in der Werbung sind.«

Anlässlich der Jahrestagung hatte sich auch Bayerns Staatsminister und Leiter der Staatskanzlei, Erwin Huber, angekündigt. Huber ist in der bayerischen Staatsregierung auch für die Medien zuständig. In seiner Rede sprach er von der Innovationskraft des Freistaates und bestätigte den Anzeigenblättern ihre wichtige Stellung als lokale Medien. Beeindruckt zeigte sich Huber auch von der großen Zahl der Anzeigenblätter in ganz Deutschland.

Ihnen sei es trotz der wirtschaftlichen Probleme zahlreicher anderer Medien gelungen, ihre Netto-Erlöse zu erhöhen. Gleichzeitig ermunterte er die Verleger auf ihrem selbstbewussten Weg: »Wer gut ist, braucht nicht zu jammern«, gab er den Zuhörern mit auf den Weg. Der Staatsminister schrieb den Erfolg auch den guten lokalen redaktionellen Leistungen der zahlreichen Titel zu. Dies bindet sowohl Leser als auch Werbungstreibende.

Im Mittelpunkt der Tagung standen natürlich geschäftliche Strategien, Kontakte und Abstimmungen. Die zweitägige Veranstaltung bot auch Unterhaltsames, zum Beispiel bei der Abendveranstaltung im Drehrestaurant des Olympiaturms. So erlebten die Anwesenden live die Kunst des Bodypaintings. Model Simona (links) stellte sich für die Münchner Wochenanzeiger als lebende Leinwand zur Verfügung. Der Künstler Andreas Wänke gestaltete auf ihrem Körper eine originelle »Wochenanzeiger-Pinnwand«. Das Resultat konnte sich sehen lassen.

Ebenfalls völlig stressfrei ging die Wahl des neuen BVDA-Präsidiums über die Bühne. Mit einer überwältigenden Mehrheit wurde das bisherige Präsidium von der Mitgliederversammlung am Freitag, 8. Oktober, bestätigt. Gleichzeitig wurde dem Verband damit eine erfolgreiche Arbeit bescheinigt. Präsident bleibt Helmut Gebauer von der Saarländischen Wochenblatt Verlagsgesellschaft.

Als Vizepräsidenten wurden Manfred Dzwonnek aus Köln, Herbert Tosch aus Düsseldorf, Helmut Lanio aus Monschau und Herbert Zelzer aus Landshut. Komplettiert wird der Vorstand durch den BVDA-Geschäfstführer Heiner Urhausen. Damit sie – zusammen mit den Verlegern und Geschäftsführern aus ganz Deutschland – auch weiterhin erfolgreich arbeiten, sind sie einerseits auf ihr Gespür angewiesen, andererseits aber auch auf die knallharten Fakten. Die tischte Unternehmensberater Ulrich Eggert aus Köln auf. So stagnierten seit zwölf Jahren die Umsätze im Handel, von dem die Anzeigenblätter jedoch maßgeblich leben.

Damit dieser »lokale Marktplatz in gedruckter Version« am Leben bleibe, müsse man sich dem Strukturwandel im Handel anpassen. So bekomme das Internet in den nächsten Jahren eine immer größere Bedeutung und stelle somit auch einen Gegenpol zum Handel und zu den Anzeigenblättern dar. Doch die virtuelle Welt könne die reale Welt nicht ersetzen.

»Der Mensch ist und bleibt ein emotionales Wesen – auch beim Einkaufen«, sagte Eggert. Nach wie vor wolle der Mensch »anfassen, fühlen, riechen, schmecken, Spaß haben, persönlich behandelt werden«. Darin liege die große Chance für den Handel vor Ort. Die große Chance wird sich auch in der Entwicklung der deutschen Anzeigenblätter niederschlagen, so wie sie es bereits in den vergangenen 20 Jahren getan hat. Bundesweit erreichen 1.288 Anzeigenzeitungen eine Wochenauflage von 85,1 Millionen Exemplaren. Der Netto-Anzeigenumsatz hat sich seit 1985 fast verdreifacht.

Anzeigenzeitungen sind als Werbeträger anerkannt. In der Kombination mit lokalen Informationen füllen sie eine Lücke in der täglichen Versorgung der Menschen. Diesem hohen Anspruch wollen die Münchner Wochenanzeiger auch weiterhin gerecht werden.

Artikel vom 13.10.2004
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...