Planungsreferat soll Aufnahme bei UNESCO beantragen

München · Welterbe Olympiapark

Harmonisch fügen sich die Sportstätten von 1972 in die seinerzeit neugeschaffene Landschaft des Olympiaparks.   	Foto: fcja99, CC0

Harmonisch fügen sich die Sportstätten von 1972 in die seinerzeit neugeschaffene Landschaft des Olympiaparks. Foto: fcja99, CC0

München · Der Olympiapark München soll UNESCO-Weltkulturerbe werden. Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat am Mittwoch dafür die Weichen gestellt.

Vorberatend wurde das Planungsreferat beauftragt, die Beantragung des UNESCO-Welterbe-Status vorzubereiten. Die Anwohnern des Olympiaparks werden in einer Informationsveranstaltung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung vor der nächsten Stadtratsbefassung über das Verfahren informiert.

Mit dem Olympiapark als Bühne für die XX. Olympischen Spiele 1972, »einem heiteren Fest der Musen und des Sports«, wie es seinerzeit als Leitmotiv formuliert wurde, präsentierte sich die Bundesrepublik der Welt als ein neues, demokratisches, liberales und menschliches Deutschland.

Das planerische Konzept habe dabei im bewussten Gegensatz zu den Spielen von 1936 in Berlin gestanden, wie die Stadtverwaltung betont. Die Urheber des Olympiaparks, insbesondere Günter Behnisch (1922 - 2010) und Günther Grzimek (1915 - 1996), hätten in jeder Planungsebene – vom Städtebau bis zur Detailausformung – den menschlichen Maßstab in den Vordergrund gestellt. Die gewaltigen Dimensionen der Sportstätten seien derart geschickt mit der neu gestalteten Parklandschaft verwoben worden, dass ein einzigartiges bauliches und landschaftliches Ensemble von außergewöhnlicher Raffinesse und gleichzeitig großer Bescheidenheit entstanden sei. Insbesondere der Kernbereich des Olympiaparks mit seinen Sportstätten sei von allerhöchster Qualität. Seine Bauwerke gehörten zu den wichtigsten Dokumenten der europäischen Baukultur des 20. Jahrhunderts.

In Deutschland gibt es aktuell 42 UNESCO-Welterbestätten

Seit 1998 sind der Olympiapark als Ensemble und das Olympiastadion, die Olympiahalle, die Olympia-Schwimmhalle, der Fernsehturm sowie das Ökumenische Kirchenzentrum des Olympischen Dorfes als Einzelbaudenkmäler in die Denkmalliste aufgenommen.

Die interessierte Öffentlichkeit und Fachwelt setzen sich seit Jahren ein, den Olympiapark in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufzunehmen. Herausragend sind das Engagement von Alt-Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen VogeI und die Initiativen des Vereins Aktion Welterbe Olympiapark sowie der Anwohner-Interessengemeinschaft Olympisches Dorf.

Im November 2017 hatte eine Stadtratsanhörung mit Informationsaustausch sowie Erörterung der Fragen, was der Welterbetitel für München bedeuten kann und welche Konsequenzen daraus für die Weiterentwicklung und mögliche Veränderungen des Olympiaparks entstehen, stattgefunden.

Artikel vom 21.04.2018
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