Julia Maiers Siegermotiv des Frühlingsfestkruges macht Lust auf mehr

Genießen auf Münchner Art

Die strahlende Gewinnerin Julia Maier erhält von Yvonne Heckl einen wirklich stattlichen Blumenstrauß. Sandra Bruckner von den Münchner Wochenanzeigern präsentiert das Gewinnermotiv für den Frühlingsfestkrug. Fotos: cr

Die strahlende Gewinnerin Julia Maier erhält von Yvonne Heckl einen wirklich stattlichen Blumenstrauß. Sandra Bruckner von den Münchner Wochenanzeigern präsentiert das Gewinnermotiv für den Frühlingsfestkrug. Fotos: cr

München · Was gehört zum Frühling in München dazu? Natürlich das Frühlingsfest. In zwei Wochen geht’s schon wieder rund auf der Theresienwiese. Eröffnet wird das Frühlingsfest am Freitag, 20. April, zu Ende gehen wird es am 6. Mai.

Julia Maier haben es die Münchner zu verdanken, dass in diesem Jahr ein schüchtern-freundliches Kindl von den Festkrügen grüßt. Die Grafikerin hat das Gewinnermotiv für den Frühlingsfestkrug entworfen.

Warum das Radieserl unbedingt auf den Krug muss

Dabei hat sie bewusst auf den Bierkrug im Motiv verzichtet. Einerseits ist der Krug als Träger des Abbilds nicht zu übersehen. Andererseits versteht sich das Frühlingsfest als Volksfest für die ganze Familie, bei dem natürlich auch das gute Münchner Bier seinen Platz hat – aber eben auch die vielen anderen Dinge, die das Leben im Frühling so schön machen.

»Ich wollte mit meinem Motiv ganz bewusst den Frühling darstellen«, begründet die 39-jährige Münchnerin ihre Entscheidung für die bunten Blumen und den Schmetterling vor einem sich wiederholenden Blumenmuster, das an einen Dirndlstoff erinnert.

Im Mittelpunkt steht aber das Kindl, Symbol für das historisch-traditionelle München, das seine Gäste gerne begrüßt und zum gemeinsamen Feiern einlädt. Das Volksfest selbst wiederum findet seine Motive in dem Luftballon, der Brezen, den Musiknoten ganz oben und natürlich im Riesenrad hinter dem Kindl. Das Riesenrad ist für Julia Maier ein Symbol, mit dem wohl die Meisten das Frühlingsfest verbinden. Für sie selbst ist es eine Kindheitserinnerung. »Riesenrad bin ich immer gerne gefahren«, erzählt die gebürtige Münchnerin, die in Unterschleißheim aufgewachsen ist. Auch die wilderen Fahrgeschäfte habe sie immer gemocht, aber das Riesenrad sei halt familientauglich.

Ein ungewohntes Element erscheint dann auch noch im Krugmotiv, ein Element, das auf den zweiten Blick tatsächlich drei großen Themen, nämlich Volksfest, Frühling und München, miteinander vereint: Es ist ein Radieschen, das für keines der Themen alleine steht, in der Kombination aber tatsächlich verbindend wirkt. Darüber hinaus ist das kleine, beinahe unscheinbare Radieserl auch ein Sinnbild fürs Genießen auf Münchner Art – wie eben auch das Frühlingsfest selbst.

Yvonne Heckl, Veranstaltungsleiterin der VMS (Veranstaltungsgesellschaft Münchner Schausteller), die das Frühlingsfest Jahr für Jahr in bewährter Weise auf die Beine stellt, ist voll des Lobes über die Idee und die Umsetzung des Motivs: »Um ein solches Motiv zu entwerfen, muss man mit viel Herz bei der Sache sein«, urteilte sie, die sie das Frühlingsfest ausgezeichnet repräsentiert sieht.

Überhaupt habe die Qualität der eingereichten Motivvorschläge in den vergangenen Jahren zugenommen. Das hat der Jury die Entscheidung nicht eben erleichtert. Aber diese »Qual der Wahl« nimmt die Jury gerne auf sich, wohl wissend, dass sie mit der Entscheidung für ein Motiv gleichzeitig eine Entscheidung gegen viele andere trifft und treffen muss. Dabei, das haben die weiteren Vorschläge gezeigt, haben sich alle ambitionierten und kreativen Köpfe oft intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Julia Maier tat sich damit leicht. Kultur, Tradition, Bayern, damit beschäfige sie sich gerne, erläuterte sie.

Ob sie denn mit dem ersten Platz und der Verewigung ihres Motivs auf dem 2018er-Krug gerechnet habe? »Jeder, der mitmacht, würde gerne gewinnen«, meint sie, aber einplanen kann man das natürlich nicht. Schließlich weiß man ja nicht, was die anderen Teilnehmer für Ideen haben. An Julia Maier sind sie jedenfalls nicht vorbeigekommen. Für ihr Motiv hat sie Fotos bearbeitet, verfremdet und idealisiert. Die Arbeit am Computer ist allerdings nicht automatisch deshalb einfacher, weil der Prozessor die ganze Rechenarbeit leistet. Die kreativen Gedanken entstehen nach wie vor im Kopf und die Umsetzung lässt sich auch nicht einfach mit links machen. Julia Maier hat schon einiges an Zeit und Ideen investiert. Der Lohn ist Platz eins im Krugmotiv-Wettbewerb zum Frühlingsfest 2018.

Yvonne Heckl hatte schließlich noch eine frühlingshafte Überraschung für die Gewinnerin parat: einen riesigen und wunderschönen Blumenstrauß. Damit konnte sie auch bei Frühlings- und Blumenfan Julia Maier Eindruck machen, die nämlich meinte: »So einen riesigen Blumenstrauß habe ich noch nie bekommen.« Nehmen wir’s doch einfach als gutes Vorzeichen für ein wunderschönes, frühlingshaftes Frühlingsfest 2018.

Artikel vom 06.04.2018
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