Dringend Helfer gesucht

Förderverein der Palliativstation startet neue Hospizhelferausbildung

Die Stationsleitung der Palliativstation, Nina Geissert und Fördervereinsmitglied, Verena Gräfin von Plettenberg hoffen auf viele neue Hospizhelfer. 	Foto: VA

Die Stationsleitung der Palliativstation, Nina Geissert und Fördervereinsmitglied, Verena Gräfin von Plettenberg hoffen auf viele neue Hospizhelfer. Foto: VA

Harlaching · »Du bist wichtig, weil du eben du bist. Du bist bis zum letzten Augenblick deines Lebens wichtig, und wir werden alles tun, damit du nicht nur in Frieden sterben, sondern auch bis zuletzt leben kannst«, erklärte einst die Gründerin der Hospizbewegungen, Cicely Saunders.

Das ist auch das Motto und Leitmotiv der Hospizhelfer, die auf der Palliativstation des Harlachinger Krankenhauses ehrenamtlich arbeiten. Diese unterstützen das Team aus Schwestern, Pflegern und Therapeuten bei ihrer Arbeit auf der 1997 ins Leben gerufenen Palliativstation. Die geschulten Helfer nehmen sich dabei Zeit für die Patienten, hören zu oder helfen beim Essen.

Der Bedarf an weiteren Helfern ist groß, der Förderverein der Palliativstation sucht deshalb dringend nach Personen, die sich zum Hospizhelfer schulen lassen wollen. Am Donnerstag, 2. Februar, findet deshalb um 18 Uhr im Haus A1 (Altbau) des Harlachinger Krankenhauses im Raum E.36 ein Infoabend rund um das Thema Hospizhelferausbildung statt. Verena, Gräfin von Plettenberg, Gründungsmitglied des Fördervereins erklärt dazu: »An diesem Abend stellen wir die Arbeit der Palliativstation und der Hospizhelfer vor. Wir erklären, wie die Ausbildung verläuft und welche Aufgaben auf die Helfer warten.«

Selbstverständlich ist der Infoabend für alle Teilnehmer kostenlos und unverbindlich. Im Anschluss an den Vortrag findet noch eine Führung durch die Palliativstation statt. Dass hier alles ein wenig anders als in anderen Krankenhausstationen ist, merkt man gleich. Die Wände sind farbig gestaltet, der Aufenthaltsraum ist liebevoll wie eine Art Wohnzimmer eingerichtet und überall stehen Blumen. Einladend ist es, denn die Patienten, die hierher kommen, sollen sich vor allem eines: Wohlfühlen.

In der Palliativstation erhalten sie eine besondere Behandlung, die nicht mehr die Heilung zum Ziel hat, sondern vielmehr dazu dient, die letzten Tage im Leben schmerzfrei und würdevoll zu gestalten. Zur bestmöglichen Versorgung der Patienten gehören auch Maßnahmen wie beispielsweise Atem- oder Musiktherapie, die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden. Auch hier springt der Förderverein ein, um diese Kosten zu stemmen. »Einmal in der Woche kommt der Musiktherapeut, es wird musiziert, aber auch gemeinsam gesungen. Die Patienten können für eine Weile ihre Angst vergessen und den ewigen Gedankenkreis ums Sterben für eine Weile unterbrechen«, erklärt Verena von Plettenberg.

Die Arbeit mit den Patienten sei vielfältig, berichtet sie weiter, manchmal reiche es aus, die Hand von jemanden einfach für eine Weile zu halten, still bei ihm zu sitzen, ein anderes Mal möchte jemand von seinem Leben und seiner Angst erzählen. Ein Tag im Krankenhaus könne endlos sein. Wenn man jemanden den Tag ein wenig verkürzt habe, dann habe man seine Aufgabe schon erfüllt umschreibt sie die Aufgabe der Hospizhelfer. Wer sich für die Arbeit als Hospizhelfer interessiert, sollte im Idealfall in der Woche zwei bis vier Stunden Zeit mitbringen.

Ob unter der Woche, am Abend oder an den Wochenenden sei egal, da man die Helfer immer gut auf der Station gebrauchen könne. Auch wer nur gelegentlich Zeit hat, ist willkommen, denn es werden auch immer Springer gebraucht, die für erkrankte oder anderweitig verhinderte Helfer einspringen. Gesucht werden darüber hinaus auch Fördervereinsmitglieder (Jahresbeitrag 60 Euro), aber auch solche, die durch Einmalspenden, die wichtige Arbeit des Vereins zu unterstützen.

Wie vielfältig das Engagement des Vereins ist, aber auch wie man helfen kann, erfährt man unter www.palliativ-foerderverein-harlaching.de Heike Woschée

Artikel vom 25.01.2017
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