F. W. Murnau lässt die Kraft der Bilder wirken

München · Retrospektive und Ausstellung über den großen deutschen Regisseur

Der Murnau-Stummfilmklassiker »Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens« von 1923 wird am 27. Januar im Münchner Filmmuseum gezeigt.	Foto: Deutsche Kinemathek Berlin

Der Murnau-Stummfilmklassiker »Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens« von 1923 wird am 27. Januar im Münchner Filmmuseum gezeigt. Foto: Deutsche Kinemathek Berlin

München · Vom 8. Januar bis 18. Februar zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, die große Retrospektive mit allen zwölf erhaltenen Filmen des deutschen Stummfilmregisseurs Friedrich Wilhelm Murnau.

Auf dem Programm stehen außerdem die Fragmente und zwei Dokumentationen über ihn. Alle Filme – bis auf seine amerikanischen Produktionen »Sunrise« (1927) und »Tabu« (1931), die mit einem Movietone-Soundtrack ausgestattet sind – werden von den renommierten Stummfilmmusikern Günter A. Buchwald, Joachim Bärenz, Richard Siedhoff, Sabrina Zimmermann und Mark Pogolski live begleitet. Eröffnet wird die Retrospektive am Sonntag, 8. Januar, um 18.30 Uhr mit Murnaus erstem erhaltenen Langfilm, dem Drama »Der Gang in die Nacht« (1920) mit Conrad Veidt und Erna Morena.

Murnau schuf unvergessene Bilder mit filmischen Tricks

Er wird erstmals in einer neu rekonstruierten und farbig viragierten Version des Filmmuseums gezeigt. Der Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau (1888 – 1931) war einer der Großen des deutschen Films. Er war stark von Malerei, Literatur und Schauspiel beeinflusst. Sein Beitrag zur Entwicklung einer spezifischen Filmsprache in der Zeit des Weimarer Kinos ist bereits früh erkannt worden. Nicht zuletzt zählt sein Horrorfilm »Nosferatu« (1923) mit seinen expressiven Bildern zu den berühmtesten Stummfilmen. Murnau arbeitete mit den besten Kameraleuten seiner Zeit zusammen: Fritz Arno Wagner, Karl Freund, Carl Hoffmann, Charles Rosher, Ernest Palmer, Floyd Crosby. Prominente Schauspieler wie Werner Krauß, Alexander Granach, Max Schreck, Harry Liedke, Emil Jannings, Lil Dagover, Camilla Horn und später in Amerika Janet Gaynor, die für ihre Rolle in »Sunrise« sogar den ersten Oscar als beste Schauspielerin erhielt, drängte es in seine Filme.

Murnau experimentierte mit filmischen Tricks und extravaganten Bauten für die Kamera. Berühmt ist zum Beispiel die entfesselte Kamera beim »fliegenden Trompetenton« im Drama »Der letzte Mann« (1924), in dem die Kamera – in einen Fahrkorb montiert – quer über den ganzen Studio-Hinterhof etwa 20 Meter schräg abwärts fährt: vom Ohr des schlafenden Emil Jannings bis zur Öffnung der Trompete.

Der Eintritt zu den Vorstellungen kostet je 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. 2 Euro Aufschlag bei Livemusik. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 2 33-9 64 50.

Die Retrospektive findet anlässlich der Ausstellung »Friedrich Wilhelm Murnau. Eine Hommage« statt, die noch bis zum 26. Februar in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus gezeigt wird.

Artikel vom 09.01.2017
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