Airbus Defence and Space: GRACE-FO-Satelliten

Erst Ottobrunn, dann All

Der erste GRACE-FO-Forschungssatellit wird für den Transport nach Ottobrunn vorbereitet. Foto: Airbus DS  GmbH / A. Ruttloff

Der erste GRACE-FO-Forschungssatellit wird für den Transport nach Ottobrunn vorbereitet. Foto: Airbus DS GmbH / A. Ruttloff

Ottobrunn · Airbus Defence and Space, das zweitgrößte Raumfahrtunternehmen der Welt, hat den ersten Satelliten des GRACE-FO-Duos (GRACE = Gravity Recovery and Climate Experiment, FO = Follow-On) am Standort Friedrichshafen fertiggestellt.

Nun wird der Satellit nach Ottobrunn ausgeliefert und dort in den Anlagen der IABG über mehrere Monate auf seine Einsatztauglichkeit für den Weltraum getestet.

GRACE-FO ist ein Partnerprogramm der NASA und des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ). Die beiden GRACE-FO-Forschungssatelliten sollen die Erde in einem Abstand von 220 Kilometern auf einer polaren Umlaufbahn in rund 500 Kilometern Höhe umrunden.

Die Positionsbestimmung durch GPS-Empfänger und eine Mikrowellenverbindung ermöglichen ein präzise Abstandsmessung zwischen den beiden Satelliten mit einer Messgenauigkeit von wenigen Tausendstel Millimetern. Da dieser Abstand sich unter dem Einfluss der Erdgravitation verändert, lässt sich mit dieser Methode das Schwerefeld unseres Planeten kontinuierlich vermessen. Die GRACE-FO-Satelliten führen zusätzlich hochgenaue Abstandmessungen per Laser durch – als Technologieexperiment in deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit entwickelt für künftige Generationen von Gravitationsforschungs- Satelliten.

Start ins Weltall

Der Start der GRACE-FO-Zwillingssatelliten ist frühestens Ende 2017 geplant. Während der gesamten Missionsdauer von mindestens fünf Jahren werden die Messungen alle 30 Tage ein aktualisiertes Modell des Erdgravitationsfeldes liefern. Außerdem erstellt jeder der beiden Satelliten täglich bis zu 200 Profile der Temperaturverteilung und des Wasserdampfgehalts in der Atmosphäre und der Ionosphäre. Der zweite GRACE-FO-Satellit wird in Kürze ebenfalls fertig gestellt sein und zur Testkampagne ausgeliefert werden.

Ralph Heinrich / Mathias Pikelj

Artikel vom 07.12.2016
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