Mehr als ein Flohmarkt

»Von Nachbarn – Für Nachbarn« – 10 Jahre Hinterhofflohmarkt Obergiesing

Die emsigen Hinterhof-Flohmarkt-Organisatorinnen Maria Eichmüller, Brigitte Maier, Petra Casparek und Gabi Benkert.	Foto: HH

Die emsigen Hinterhof-Flohmarkt-Organisatorinnen Maria Eichmüller, Brigitte Maier, Petra Casparek und Gabi Benkert. Foto: HH

Obergiesing · »Von Nachbarn – für Nachbarn!« Unter diesem Motto steht das seit 10 Jahren erfolgreiche Projekt Hinterhofflohmarkt in Obergiesing.

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Vier gestandene Giesingerinnen managen das jährlich im Herbst stattfindende, lustvoll-freudige »Danteln« mit allen Flohmarktwaren, die der heimische Keller oder Speicher so hergibt.

Hausgemeinschaften und Einzelhaushalte laden zum Stöbern und zum Verkauf der so unterschiedlichen Ware. Doch nicht nur der bloße Verkauf von Möbelstücken, Kinderspielzeig, Kleidung oder Geschirr steht auf dem Programm. Der Hinterhof-Flohmarkt in Obergiesing ist auch gelebte Milieustudie, spannendes Miteinander, ein gepflegter »Ratsch«, zelebrierte Gaumenfreude und beste Unterhaltung. Denn zum Lustwandeln entlang der prall gefüllten Verkaufsstände gibt es in manchem der Hinterhöfe auch Kaffee, Kuchen und Leckereien. Anderswo werden auditive Genüsse wie gepflegte Haus-musik geboten. Auch für die Kinder gibt’s reichlich Programm, Spiele und mehr.

Heuer am 24. September ist es wieder so weit. Zwischen 10 und zirka 15 Uhr lohnt es sich wieder besonders, durch Obergiesing zu flanieren und die Hinterhöfe zu erkunden. In zwanzig Straßen und teilweise gleich in mehreren Hinterhöfen das Angebot lockt bei der 10. Austragung der sympathische Mix aus Kaufen, Verkaufen, danteln, ratschen und genießen. Viele Gusto- und Sammlerstückerl wurden hier schon an die Käuferin und den Käufer gebracht. Dazu gibt’s Obergiesinger Impressionen pur. Im oft rastlosen Zeitgeist-Gewirre ein charmanter Ausgleich. Zu sehen sind ganz spezielle und reizvolle Hinterhof-Ensembles, die einem sonst im schnellen Vorbeischwirren verborgen blieben.

Detailinformationen zu den beteiligten Adressen und Hinterhof-Gemeinschaften, über Kosten und mögliche Last-Minute-Teilnehmer-Gemeinschaften gibt es auf der Internet-seite der Veranstalterinnen unter www.hinterhofflohmarkt-obergiesing.de – Tipps und Veranstaltungsspielregeln zum gepflegten Miteinander inclusive. Den Termin sollte man sich anstreichen. Über 100 Anbieter peilen die Organisatoren für heuer an.

»Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren«, verrät Petra Casparek als langjährige Mitorganisatorin. »Eigentlich wollten wir seinerzeit ein Café eröffnen, sind dann aber auf die Idee mit dem Hinterhofflohmarkt gekommen«, erzählt sie. Heuer feiert das Festival der Begegnung und der Flohmarktfreuden stolzes, weil 10. Jubiläum. »Vorher gab es solche Märkte nur in Schwabing – da haben wir uns inspirieren lassen«, erzählen Maria Eichmüller und Brigitte Maier vom Organisationsteam, die mittlerweile auch zum Plausch in einem der Obergiesinger Hinterhöfe eingetrudelt sind. Auch Gabi Benkert hat es trotz des Stresses der heißen Vorbereitungsphase noch geschafft, zur Quasi-Generalprobe des geplegten Ratschens vorbeizukommen.

Die Aufgaben in der Vorbereitung teilen sich die Obergiesinger Kreativ-Damen mit Webseiten-Gestaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Behördenbriefverkehr ohnehin »schwesterlich« auf. Was dabei rauskommt, ist neben viel Spaß und Freude alljährlich auch ein riesiges Angebot. »Echte Schallplatten-Raritäten, fast schon historische Playmobilfiguren, aber auch Fahrräder, ganze Geschirr-Sets und formschöne Gläser, jede Menge Klamotten, alte Bilder und, und und…« zählt Casparek auf. »Die Kundschaft und die Besucher kommen aus Giesing und der gesamten Region – das mit dem Hinterhofflohmarkt hat sich herumgesprochen«, weiß Maria Eichmüller. »Unterschiedlich wie die Ware sind auch die Besucher«, ergänzt Gabi Benkert schmunzelnd. »Da ist vom emsigen Sammler bis zum Flanierer und Genießer alles dabei.« Kommerziell sei die ganze Sache nicht ausgerichtet. »Ganze 10 Euro berechnen wir pro Hausgemeinschaft und bekommen auch keine Zuschüsse – Wir machen das ehrenamtlich, in Eigenregie und voller Freude«, betont Casparek.

Zudem bleibt das Ganze überschaubar. »Bei uns ist es nirgends übervoll, da kann man sich bewegen, es geht familiär zu«, umreißt Brigitte Maier. »Man hilft und unterstützt sich in der Vor- und Nachbereitung. Es entstehen Bekannt-, ja sogar neue Freundschaften.« 2016 ist die Veranstaltung mit ihrem trotz der Vielfalt beschaulichen Charakter wieder eine echte Alternative zum Gedränge und Gedrücke des zeitgleich stattfindenden Oktoberfestes, betonen auch die Veranstalterinnen. Auf einer weiten Flur zwischen Bergsteig und Untersbergstraße, zwischen Ostfriedhof und »Sechzger«-Stadion gibt´s im Wortsinne Obergiesinger Schmankerl und Originale satt. Viel Spaß dabei! HH

Artikel vom 10.09.2016
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