Ausbau der S8 zum Flughafen

CSU und SPD stimmen für Tunnellösung

Johanneskirchen/Dagelfing · Das Planungsreferat wurde kürzlich im Ausschuss beauftragt, mit Hochdruck die Tieferlegung der S8 zwischen Daglfing und Johanneskirchen voranzutreiben.

Das Tunnelprojekt ist wohl in zehn Jahren fertiggestellt und kostet geschätzte 670 Millionen Euro, wovon die Stadt München rund 550 Millionen Euro übernehmen muss.

Die S8 soll im Münchner Nordosten viergleisig ausgebaut werden, um die Flughafenanbindung zu verbessern. Die Folge: Mehr Züge werden auf dieser Strecke fahren und die Deutsche Bahn möchte zusätzlich die Güterzug-Bewegungen erhöhen. Die Lärmbelastung für die Anwohner würde signifikant ansteigen. Lange wurde im Ausschuss diskutiert, ob sich die Stadt die teure Tunnellösung leisten kann. Wäre nicht vielleicht doch die sogenannte Amtslösung, mit neuen Kreuzungen und Übergängen, die bessere und günstigere Variante? Die Kooperationspartner CSU und SPD haben sich mit Nachdruck für den Tunnel im Münchner Nordosten ausgesprochen, weil die Vorteile den Nachteil der hohen Kosten in jedem Fall überwiegen.

»Nein, die – zugegeben billigere – Amtslösung ist leider keine Alternative«, so Stadtrat Walter Zöller, planungspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion. »Wir haben uns mit großer Mehrheit nochmals für den Bahntunnel zwischen Daglfing und Johanneskirchen entschieden. Die Anwohner sind zurecht für die Tunnellösung. Sonst müssten sie neue Kreuzungen und Übergänge in Kauf nehmen, die das Gebiet noch weiter zerschneiden würden. Die Tieferlegung ist die beste städtebauliche Variante und in jedem Fall einem Flickwerk aus Lärmschutzmauern vorzuziehen.« Die Verwaltung soll außerdem prüfen, wie viele Wohnungen durch diese Baumaßnahme östlich der Bahntrasse entstehen können. Es ergibt sich ein potentieller Flächengewinn von 45.000 Quadratmetern, was laut Planungsreferat Platz für 500 bis 1.000 Wohnungen bieten würde.

»Uns war klar, dass wir das Gebiet erst weiterentwickeln können, wenn ein barrierefreier Bahnübergang kommt. Bei dieser Großinvestition erwarten wir im Umkehrschluss die Schaffung von dringend benötigten Wohnraum. Eine Planung einer höheren Wohndichte wäre daher wünschenswert«, meint Stadtrat Walter Zöller weiter.

Artikel vom 09.06.2016
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