Münchner Bowling-Nachwuchs in Berlin ganz stark

Das bayerische Mädchenteam hat den Deutschen Meistertitel vor Brandenburg (links) und Württemberg geholt. Bis zum Siegerfoto hielt die Contenance, dann fielen sich die erfolgreichen Sportlerinnen in die Arme. Foto: BSKV

München · Wenn der sprichwörtliche Sack Reis in China umfällt, interessiert das hierzulande niemanden. Wenn aber in Berlin die Pins umfallen – und das gleich reihenweise – dann werden aktive Bowlingspieler in München hellhörig.

So wie vom 14. bis 17. April bei den deutschen Meisterschaften der Jugend B.

In fünf Disziplinen innerhalb der vier Tage wurden die deutschen Meister aus 14 Landesverbänden ermittelt. Bayern reiste mit acht Jugendlichen zu den Wettkämpfen und München war mit drei dieser Teilnehmer stark im bayerischen Team vertreten.

Die Bilanz nach dem letzten Tag: sechs Podestplätze holte das bayerische Team, dreimal Bronze, zweimal Silber und ein Deutscher Meistertitel waren die erfreuliche Ausbeute in der Bundeshauptstadt. Den größten Erfolg der bayerischen Auswahl holte das Mädchenteam mit Natalie Groll, Franz Czech (beide München) und Annalena Radecker (Regensburg). Ziemlich schnell setzte sich das bayerische Team an die Spitze und machte allen Zuschauern früh klar: Hier kommt der neue deutsche Meister im Teamwettbewerb.

Nach dem ersten Durchgang lagen die jungen Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren bereits vorne und verteidigten ihren Vorsprung bis zum letzten Frame. Platz auf dem Siegertreppchen fand auch Vanessa Steiner (Augsburg), die zwar »nur« Ersatzspielerin war, deswegen aber genauso zum Team gehört und ihren verdienten Anteil an dem Titel hat.

Damit machten die Mädchen ihren Kollegen im Team vor, wie es geht. Dass es bei den Jungs im Teamwettbewerb am Ende nur zu Platz sieben reichte, lag in erster Linie daran, dass sie mit den Bahnverhältnissen nicht gut zurechtkamen und auch durch Verletzungen zurückgeworfen wurden. Dennoch war auch bei ihnen die Freude über den Titel der Mädels groß.

Die beiden zweiten Plätze erzielten Annalena Radecker und Vanessa Steiner im Doppel sowie Natalie Groll im Einzel. Groll setzte sich mit 949 Pins in sechs Spielen der ersten gespielten Welle auf Platz eins der Wertung und musste sich nach dem zweiten Durchgang nur von Lara Lorenz vom LV Brandenburg geschlagen geben. Mit Platz fünf machte Franzi Czech das starke Teamergebnis der Bayern komplett. Die drei Bronzeplatzierungen gingen an Franzi Czech im Masters, an Annalena Radecker im All-Event und Moritz Wiemken (München) und Niklas Weiske (Bayreuth) im Doppel.

Wiemken und Weiske spielten eine hervorragende erste Runde, setzten sich mit 2.303 Pins an Position eins und mussten nun auf den zweiten Durchgang der restlichen Athleten warten. Die Vertreter aus der Hansestadt Hamburg attackierten das Bayernteam im zweiten Durchgang, den sie stark und souverän runterspielten. Auch die Konkurrenz schlief nicht. So rutschten die bayerischen Spieler bis auf den vierten Platz zurück – dennoch Bronze, weil für die siegreichen Hamburger zwei Dänen an den Start gegangen waren. Somit gab es in diesem Wettbewerb einen internationalen deutschen Meister und einen nationalen deutschen Meister und die Plätze drei und vier waren mit Silber und Bronze zu küren. Wenngleich in Berlin für die Bayern nicht alles rundlief, so war Landesjugendwart Alexander Groll mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden: »Das war viel mehr, als man sich erhoffen konnte.« Er führt das auch auf die neuen, spezifischer ausgelegten Trainingslehrgänge zurück.

Vom 4. bis 8. Mai tritt die Jugend A bei den nationalen Titelkämpfen in Nürnberg an. Vielleicht gibt der Heimvorteil der Bayern auch den Münchner Spielern Dieter und Max Wiemken und Carolin und Valerie Schulz noch einen Extraschwung mit, damit auch der letzte Pin nicht nur wackelt, sondern fällt.

Artikel vom 02.05.2016
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